Achmed S. Pogorov

Pogorov-Russland

Der ehemalige Innenminister von Inguschetien wurde im Februar 2021 unter dem Vorwurf der „Teilnahme an einer extremistischen Gemeinschaft“ festgenommen. Pogorov hatte gemeinsam mit anderen Aktivisten gegen die Grenzverschiebung zwischen Inguschetien und Tschetschenien demonstriert und war wegen seiner Beteiligung an der Protestbewegung zuvor bereits seit zwei Jahren zur Fahndung ausgeschrieben gewesen.

Festgenommen wegen Protest gegen Landnahme

Achmed S. Pogorov wurde am 1. Januar 1963 geboren. Er ist Co-Vorsitzender des Inguschischen Nationalkongresses und ehemaliger Innenminister von Inguschetien (2002-2003). 1990 schloss er ein juristisches Studium an der Hochschule des Innenministeriums der UdSSR ab. 2000 folgte der Abschluss seines Management Studiums an der Akademie des Innenministeriums der Russischen Föderation. Seit 2008 verfügt er über einen Doktortitel im Fach Jura. Pogorov wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen, unter anderem der Tapferkeitsorden der Russischen Föderation im Jahr 1997.

Aktivismus

In den letzten Jahren lebte Pogorov mit seiner Familie in Moskau. Um die Proteste gegen die Landübertragung an Tschetschenien zu unterstützen, flog er am 4. Oktober 2018 nach Inguschetien und nahm aktiv daran teil. Anschließend wurde er auf Vorschlag der Öffentlichkeit zum Leiter des Inguschischen Komitees für nationale Einheit gewählt und führte zusammen mit anderen Aktivisten der Protestbewegung einen politischen Kampf für die Interessen der Inguschen. Er nahm auch an einer Kundgebung vom 26. bis 27. März 2019 in der Stadt Magas in der Republik Inguschetien teil, infolgedessen er eine Reihe öffentlicher Appelle einlegte. In einem offenen Brief an russische Menschenrechtsorganisationen und die zuständige Behörde des russischen Innenministeriums ging er explizit auf die Ereignisse während dieser Kundgebung ein, die zu einer großen Verhaftungswelle führte. Ausführlich beschreibt er die unsachgemäße Leitung durch den zuständigen stellvertretenden Innenminister Michail Poleschtschuk, der auf die Konfliktsituation in keiner Weise deeskalierend eingewirkt habe.

Festnahme

Nach fast zwei Jahren auf der Fahndungsliste wurde er am 26. Februar 2021 von einem Sondereinsatzkommando in seinem Elternhaus im inguschischen Karabulak festgenommen und in die Stadt Nalchik in der Kabardino-Balkarischen Republik überführt. Er ist nach Artikel 282.1 Absatz 2 StGB RF („Teilnahme an einer extremistischen Gemeinschaft“) und Artikel 318 Absatz 2 StGB RF („Organisation gesundheitsgefährdender Gewalt gegen Regierungsbeamte“), angeklagt.

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