Ausbildungsprojekt in Kurdistan

Die IGFM betreibt seit Anfang 2024 das Ausbildungsprojekt zum Elektriker, Schlosser und Schreiner in Camp Kabarto 2 in Kurdistan/Nordirak. Junge Menschen erhalten hier die Chance, sich ihre eigene Existenzgrundlage aufzubauen und ihre Familien finanziell zu unterstützen.
Perspektiven schaffen:
Junge Erwachsene auf dem Weg in die Selbstständigkeit
Im April 2024 startete im Nordirak ein Ausbildungsprojekt, das die IGFM gemeinsam mit der Barzani Charity Foundation (BCF) ins Leben rief. Ziel ist es, jungen Erwachsenen eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten und ihnen durch handwerkliche Ausbildung eine Existenzgrundlage zu schaffen. In der Abschlussphase benötigen die Teilnehmenden nun dringend Materialien, um ihre Betriebe erfolgreich aufzubauen.
Für das Projekt wurden drei verschiedene handwerkliche Ausbildungen angeboten: Schreinerei, Elektriker und Schlosserei. Von allen Bewerbern und Bewerberinnen wurden hierfür 30 Auszubildende zwischen 18 und 28 Jahren mit ähnlichem Bildungsstand ausgesucht. Sie stammen aus dem Flüchtlingscamp Kabarto 2. Nach sechs Monaten intensiver Ausbildung haben die Teilnehmenden dann ihre eigenen Unternehmen gegründet – mit dem Ziel, finanziell unabhängig zu werden und später selbst neue Auszubildende für Praktika aufzunehmen.
Angesichts der anhaltenden patriarchalen Strukturen in der Projektregion, setzt das Projekt einen besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung geschlechterspezifischer Ungleichheiten. Die Hälfte der Teilnehmenden sind daher jeweils Frauen und Männer. Alle Auszubildenden mussten sich außerdem dazu verpflichten am Equal Pay Day teilzunehmen, um für faire Löhne und gleiche Chancen einzutreten.
Die Azubis sind hochmotiviert und sehr zufrieden mit der Ausbildung und den Lehrern. Besonders die Frauen heben hervor, dass ihre Teilnahme an der Ausbildung innerhalb des Projekts als selbstverständlich angesehen wird. Viele möchten nach Shingal zurück gehen, um dort zu arbeiten, allerdings ist die finanzielle Hilfe der irakischen Zentralregierung hierfür zu niedrig. Daher haben viele beschlossen ihr Unternehmen zunächst in der Region von Dohuk und in den Camps zu gründen.
Khalil Al-Rasho, Leiter der Humanitären Hilfe, war im Februar 2025 vor Ort, um mit der Barzani Charity Foundation über die Abschlussphase zu sprechen. Insgesamt bezeichnet die Stiftung das Projekt als großen Erfolg und möchte das Konzept expandieren und die Teilnehmenden auch nach ihrem Umzug nach Shingal weiter unterstützen. In der Abschlussphase des Projekts gründen die Teilnehmenden nun ein Alumni-Netzwerk um sich weiterhin auszutauschen und auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit gegenseitig zu unterstützen.
Veröffentlicht: März 2025