Appellvorschlag für Dr. Wang Bingzhang

Herrn Staatspräsident
Xi Jinping
Guojia Zhuxi
Beijingshi
V.R. China
(Briefporto aus Deutschland 0,90 Euro)

Dr. Wang Bingzhang: Lebenslange Haft für verschleppten Bürgerrechtler

Sehr geehrter Herr Staatspräsident,

ich schreibe Ihnen, um Sie auf den Fall des am 30. Dezember 1947 geborenen chinesischen Bürgerrechtlers Dr. Wang Bingzhang hinzuweisen. Er ist einer der bekanntesten Vertreter der chinesischen Demokratiebewegung.
Am 10. Februar 2003 wurde er in einem Geheimprozess vom Mittleren Volksgericht in Shenzhen zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er angeblich „eine terroristische Gruppe organisiert und angeführt“ und Spionage für Taiwan betrieben habe. Soweit bekannt, gibt es keinerlei Beweise für diese Anschuldigung. Im Juni 2002 ist er zusammen mit zwei Begleitern unter ungeklärten Umständen in Vietnam aus seinem Hotel entführt und nach China verschleppt worden. Die drei Bürgerrechtler hatten sich mit Führern der im Entstehen begriffenen chinesischen Arbeiterbewegung treffen wollen.

Am 4. Juli 2003 beschäftigte sich die UN Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen in Genf mit dem Fall Dr. Wang Bingzhang und seinen beiden Mitstreitern Yue Wu und Zhang Qi, die nach ihrer unrechtmäßigen Verschleppung und mehrmonatigen Gefangenschaft ohne Anklage wieder freigekommen waren. Die UN Arbeitsgruppe kam zu dem Entschluss, dass alle drei Personen willkürlich von der chinesischen Regierung in Vietnam inhaftiert wurden und die chinesische Regierung in diesen Fällen internationales Recht gebrochen hatte. Die UN erklärte zudem, dass die anhaltende Gefangenschaft von Dr. Wang einen Fall von willkürlicher Haft darstellt.

Dr. Wang ist auf nicht rechtsstaatliche Weise in die Volksrepublik China verschleppt und in einem nicht rechtsstaatlichen Prozess abgeurteilt worden. Ich appelliere daher an Sie, Ihren Einfluss geltend zu machen, damit Dr. Wang umgehend bedingungslos entlassen wird und dorthin reisen kann, wohin er möchte.

Hochachtungsvoll

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