IGFM aktiv

Unterschriften sammeln

Unterschriften-Listen sind ein bewährtes Mittel, um für politische Gefangene einzutreten. In unserer Rubrik „Appelle“ finden Sie Listen für verschiedene Fälle, die Sie ausdrucken und z.B. in Ihrer Gemeinde auslegen können. Wir freuen uns, wenn Sie uns die vollen oder fast vollen Listen nach Frankfurt schicken. Wir leiten sie gesammelt mit einem Appell an einen Hauptempfänger weiter ,in der Regel an den Präsidenten des betreffenden Landes – und schicken in manchen Fällen Kopien z.B. an die betreffenden Botschaft oder einen anderen Regierungsvertreter. Möchten Sie eigene Unterschriftenlisten entwerfen? Achten Sie darauf, dass ein Verantwortlicher im Sinne des Presserechtes (V.i.S.d.P.) mit Name und Anschrift genannt ist.

Wie schreibe ich einen Leserbrief?

Leserbriefe: „Du sollst nicht langweilen“

Leserbriefe sind ein wirksames Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, das auf keinen Fall unterschätzt werden sollte. Sie werden von vielen Menschen mit Interesse gelesen, weil hier Dinge oft kritischer angesprochen werden, als in Zeitungsartikeln sonst üblich. Allerdings ist es möglich, dass erst der zehnte eingereichte Leserbrief auch angenommen wird. In jedem Falle sollte man nicht verzagen, denn es kann auch sein, dass schon der erste oder zweite Brief erfolgreich ist – vor allem bei Regionalzeitungen.

Die Chancen, dass der eigene Leserbrief auch abgedruckt wird, sind von vielen Faktoren abhängig. Grundsätzlich sollte man sich in die Lage der betreffenden Zeitung und Redakteure hineinversetzen und auf ihre Arbeitsabläufe und Wünsche Rücksicht nehmen:

Aktuell und wichtig

Tageszeitungen sind ein aktuelles Medium. Lassen Sie daher nicht zuviel Zeit verstreichen, bis Sie Ihre Meinung einreichen. Gleichzeitig sollte der Anlass aber auch wichtig genug sein, um sich von den anderen eingereichten Leserbriefen positiv abzuheben.

Beziehen Sie sich bitte, wenn möglich, immer auf einen Artikel der betreffenden Zeitung. Es ist dabei wichtig, dass das Erscheinungsdatum, die Überschrift, die Seitennummer und das betreffende Ressort angegeben wird. Schon der Umschlag sollte mit dem Hinweis „Leserbrief“ versehen sein.

Knapp und Klar

„In der Kürze liegt die Würze.“ Die Leserbriefredaktionen möchten möglichst viele Meinungen zu Wort kommen lassen. Der Umfang sollte daher höchstens 500 Zeichen betragen und in aller Regel deutlich darunter liegen. Die maximal mögliche Länge eines Beitrages schwankt von Zeitung zu Zeitung sehr stark, sie sollte auch in Relation zu dem zuvor erschienenen Artikel stehen. Daher gilt immer: So kurz und prägnant wie möglich.

Jede Redaktion behält sich außerdem sinnwahrende Kürzungen vor. Zum einen aus umbruch-technischen Gründen, zum anderen weil der Redakteur möglicherweise verschiedene Teile des Beitrages für verschieden interessant hält.

Schreiben Sie ausschließlich mit der Schreibmaschine oder dem Computer. Niemand möchte gerne mühsam schwer lesbare Handschriften entziffern. Auch Faxe erreichen die Empfänger oft in schwer lesbarer Qualität, sie sollten daher vermieden werden. eMails sind möglich, wenn die Leserbrief-Redaktion über eine eigene Adresse verfügt.

Sachlich

Der Leserbriefredakteur versteht sich auch als Moderator. Übersteigerte Formulierungen, die im ersten Zorn unterlaufen können, wirken sich entsprechend negativ auf die Chancen des Abdruckes aus. Es darf und soll klar Position bezogen werden, nur sind scharfe Worte kein Ersatz für schlüssige Argumente. Die Beiträge sollten möglichst konstruktive Denkanstösse bringen, aber keine wissenschaftliche Abhandlung sein. Generell erhöhen sich die Chancen des Abdrucks, wenn ein Thema aus einem neuen, vor allem einem originellen Blickwinkel betrachtet wird, wenn sie zusätzliche Anregungen gibt und nicht nur kritisiert.
Ansonsten gilt für den Aufbau das gleiche wie für Pressemitteilungen: Das Wichtigste steht zu Beginn des Textes. Außerdem sind Zahlen, Vergleiche, Daten und Fakten gerne gesehen.

Der Verfasser eines Leserbriefes ist juristisch für diesen verantwortlich. Die publizistische und presserechtliche Verantwortung liegt jedoch bei der Zeitung. In Rechtsstreitigkeiten müsste sie deshalb selbst die Angelegenheit überprüfen. Da das die Möglichkeiten jeder Leserbriefredaktion übersteigt, wird auf die Veröffentlichung von Leserbriefen zu juristischen Auseinandersetzungen oft verzichtet.

Keine Zeitung kann den Wahrheitsgehalt jedes Schreibens prüfen. Dennoch ist es selbstverständliche Pflicht, ausschließlich nur wahre und zuverlässig recherchierte Aussagen und Informationen zu verwenden.

Authentisch

Anonym geschriebene Briefe werden nicht abgedruckt. Der Autor eines Leserbriefes sollte sich mit seinem Namen und seiner Adresse dazu bekennen. Verwenden Sie daher auch kein Pseudonym oder erfundene Adressen. Geben Sie zusätzlich Ihre Telefonnummer an, damit die Redaktion Sie bei Rückfragen schneller erreichen kann. Außerdem kann so die Authentizität des Schreibens rasch geprüft werden. Rufen Sie nicht (mehrfach) in der Redaktion an, um nachzufragen, ob Ihr Leserbrief abgedruckt wird. In jedem Fall sollte der Leserbrief unterschrieben sein, nur so wird er für die Zeitung zum Dokument.

Zeitungsredaktionen wünschen sich für die Rubrik Leserbriefe Meinungsäußerungen von einzelnen Lesern oder auch von einzelnen Vertretern von Organisationen. Resolutionen, Appelle oder Offene Briefe, die von Gruppen unterzeichnet wurden, aber auch Rundschreiben und Kopien werden in der Regel nicht berücksichtigt.

Unser Angebot – Ihre Quelle

Reagieren Sie auf aktuelle Berichte in der Presse und nutzen Sie unsere Informationen, greifen Sie Menschenrechtsverletzungen auf und regen Sie neue Berichte an. Bitte schicken Sie uns die Zeitungsausschnitte, wenn Ihr Bericht veröffentlicht wurde. Unsere Presseinformationen, Artikel unserer Zeitschriften und Passagen unserer Dokumentationen können gerne mit Quellenangabe übernommen werden.

Zusammenfassung

  • Bezug auf einen aktuellen Beitrag der Zeitung: Ausgabe, Titel, Seite, Redaktion nennen
  • Knapp & prägnant, sachlich, originell oder „Zahlen, Daten, Fakten“
  • Name, Anschrift, Telefonnummer, Unterschrift, „Leserbrief“ auf den Umschlag
  • Nur mit Schreibmaschine oder Computer, E-Mail möglich
  • Bitte schicken Sie uns eine Kopie Ihres Leserbriefs.

Teilen Sie diesen Beitrag!

Nach oben