Schreiben Sie an die deutschen Politiker 

Beerdigung für Opfer von Angriffen muslimischer Fulani-Hirten in der Nähe von Bokkos, Nigeria. Foto: Morning Star News

Nigeria

Den Schutz vor Terror einfordern!

Häufig schon hat die IGFM über Massenmorde radikalislamischer Milizen in Nigeria insbesondere an Christen berichtet. Die Anstrengungen der nigerianischen Regierung zum Schutz der eigenen Bevölkerung reichen offenbar längst nicht aus. Unsere Politiker müssen die Strafverfolgung der Täter sowie den Ausbau der Sicherheitsvorkehrungen in dem westafrikanischen Land einfordern. Erinnern Sie sie daran, dies auf ihre Agenda zu setzen. Sie können sich dazu an dem untenstehenden Musterbrief orientieren.

Musterbrief

Auswärtiges Amt
Herrn Bundesaußenminister Dr. Johann David Wadephul
Kurstraße 36
10117 Berlin

Mechthild Heil
Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Gabriela Heinrich
Obfrau im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Siemtje Möller
Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Deborah Düring
Auswärtiger Ausschuss
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Embassy of the Federal Republic of Germany
Annett Günther, Ambassador
9, Lake Maracaibo Close, off Amazon Street, Maitama, Abuja
P.O.Box 5177, Wuse, Abuja, F.C.T

Sehr geehrter Herr Bundesminister,

wir verurteilen aufs Schärfste die brutalen Angriffe auf Andersgläubige und Menschen anderer Anschauungen durch radikalislamische Milizen in Nigeria. Wir sind erschrocken über die hohen Zahlen an Mordopfern und Binnenflüchtlingen in dem bevölkerungsreichsten afrikanischen Land. Ebenso erschüttern uns häufig Nachrichten von dort über Vergewaltigungen und Entführungen durch Terrorgruppen, die weitgehend straflos davonkommen.

Seit 2009 sind zunehmend mehr nigerianische Bundesstaaten von dieser religiös-ideologisch begründeten Gewalt betroffen: im Nordosten, im sogenannten Mittleren Gürtel sowie inzwischen auch im Südosten bzw. Süden (Bundesstaaten Benue und Enugu). Wir erinnern an die Gewaltexzesse zu Weihnachten 2023 im Bundesstaat Plateau mit mehr als 300 Todesopfern, darunter mindestens 200 Christen, sowie Mitte Juni 2025 im Bundesstaat Benue, bei denen mehr als 200 Christen massakriert wurden. Die monatliche Bilanz beläuft sich auf mindestens mehrere Dutzend Opfer, die ums Leben kommen, in manchen Monaten sind dies mehrere Hundert Tote.

Während für diese genannten Massenmorde radikalisierte Hirtenbanden aus der überwiegend muslimischen Volksgruppe der Fulani verantwortlich waren, terrorisieren weiterhin die Miliz „Boko Haram“, der Islamische Staat West-Afrika-Provinz sowie eine Gruppe, die zum Islamischen Staat Sahel-Provinz gehört, die Zivilbevölkerung in verschiedenen Teilen des Landes.

Mit ausländischer Hilfe werden die Milizen bestens ausgerüstet, sogar mit Drohnen. Insbesondere Angehörige traditionell-afrikanischer religiöser Praktiken und christlicher Konfessionen geraten ins Fadenkreuz dieser Täter und werden auf diese Weise an ihrer freien Religionsausübung gehindert. Weil die Milizen hinter ihnen ein finanzstarkes Netzwerk vermuten, werden häufig Priester entführt, um Lösegeld zu erpressen.

Inzwischen gibt es mehr als zwei Millionen Binnenflüchtlinge, die unter teilweise elenden Bedingungen leben müssen. Eine ungenannte Zahl Überlebender blieben und bleiben jeweils verletzt und schwer traumatisiert zurück. All diesen Menschen gilt unsere uneingeschränkte Solidarität.

Der Eindruck verfestigt sich, dass die nigerianischen Sicherheitskräfte bei den dramatischen Geschehnissen wegsehen. Wir bitten Sie, mit Blick auf die vergangenen Massaker, auf die nigerianische Regierung einzuwirken, endlich gründliche und unabhängige polizeiliche Untersuchungen zu forcieren. Fordern Sie zudem die Regierung in Abuja auf, gegen militante islamistische Gruppen wirksam vorzugehen.

Hochachtungsvoll

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