Artem Baranov

Wachmann Artem Baranov wurde am 13. August 2022 vom Militär der Russischen Föderation in der Stadt Nowa Kachowka, Region Cherson, verschleppt. Er wurde beschuldigt, Artillerie beobachtet zu haben. Am 22. Februar 2023 wurde Artem rechtswidrig der Spionage angeklagt.

Zivilist wurde rechtswidrig der Spionage beschuldigt

Artem Baranov
Geburtsdatum: 9. Oktober 1990

Verschleppt seit: 13. August 2022

Letzter Aufenthaltsort: Nowa Kachowka (Region Cherson)

Artem Baranov hat einen Abschluss in Rechtswissenschaften. Vor seiner Verschleppung arbeitete er als Wachmann im staatlichen Unternehmen „Kommunale Sicherheit“ der Stadtverwaltung Nowa Kachowka. Vom Zeitpunkt seiner Verschleppung aus Nowa Kachowka bis April 2023 wussten seine Familie und Freunde nichts über sein Schicksal. Zahlreiche Anfragen seiner Angehörigen bei den russischen Behörden blieben erfolglos. Erst nachdem ein Strafverfahren gegen Artem eröffnet worden war, informierte Russland seine Angehörigen über sein Schicksal. Seine Familie erfuhr, dass er sich in Rostow am Don aufhielt.

Verschleppung

Artem wurde am 13. August 2022 vom Militär der Russischen Föderation in der Stadt Nowa Kachowka, Region Cherson, verschleppt. Er wurde beschuldigt, Artillerie beobachtet zu haben. Artem wurde unter unmenschlichen Bedingungen im Keller der städtischen Polizeistation der Stadt Nowa Kachowka festgehalten. Mehrmals wurde er zusammen mit ukrainischen Kriegsgefangenen in verschiedene Städte transportiert. Am 12. Februar 2023 wurde Artem in die Stadt Taganrog, Region Rostow (Russland) gebracht, wo er in einem Untersuchungsgefängnis untergebracht wurde.

Am 14. Februar 2023 beschloss das Rostower Militärgericht, Artem im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 in Rostow am Don zu nehmen. Am 22. Februar 2023 wurde Artem rechtswidrig der Spionage (Artikel 276 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation) angeklagt. Dieser Artikel sieht eine Freiheitsstrafe zwischen 10 und 20 Jahren vor. Artem befand sich im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 in Rostow am Don, wo die gerichtliche Prüfung des Falles im Gange war.

Im April 2024 wurde Artem zu einer Freiheitsstrafe von 10 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Er wird in der Strafkolonie Nr. 15 in der Stadt Batajsk, Region Rostow, inhaftiert.

Gesundheitszustand

Vor seiner Gefangenschaft litt Artem an einem Magengeschwür mit Blutungsrisiko und einem Herzfehler. Sein derzeitiger Gesundheitszustand ist unbekannt, da die Ärzte ihn nicht besuchen dürfen.

Stand: Mai 2025

So können Sie Artem Baranov helfen:

Bitte schreiben Sie an die Botschaft der Russischen Föderation und die russische Ombudsfrau (sog. „Menschenrechtbeauftragte“). Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen. 

Russische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S. E. Herr Sergej J. Netschajew
Botschaft der Russischen Föderation
Unter den Linden 63-65
10117 Berlin
E-Mail:  info@russische-botschaft.de 

Ombudsfrau der Russischen Föderation
Tatjana H. Moskalkowa
Smolenskij, d. 19, str. 2
119121 Moskau
Russland

Anmerkung: Briefe an die russische Ombudsfrau sollten auf Russisch verfasst werden.  

Betreff: „Bitte um die unverzügliche Freilassung des ukrainischen Zivilisten Artem Baranov“

Sehr geehrter Herr Botschafter Netschajew/ Sehr geehrte Ombudsfrau Moskalkowa, 

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des Wachmanns Artem Baranov (geb. 09.10.1990) aufmerksam zu machen, der am 13. August 2022 in Nowa Kachowka (Region Cherson) unschuldig verschleppt und verhaftet wurde.

Artem wurde am 13. August 2022 vom Militär der Russischen Föderation in der Stadt Nowa Kachowka, Region Cherson, entführt. Mehrmals wurde er zusammen mit ukrainischen Kriegsgefangenen in verschiedene Städte transportiert. Im April 2024 wurde Artem zu einer Freiheitsstrafe von 10 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Er wird in der Strafkolonie Nr. 15 in der Stadt Batajsk, Region Rostow, inhaftiert.

Besonders beunruhigend empfinde ich die Berichte über Folter und Misshandlungen von Gefangenen in russischen Straflagern und Untersuchungsgefängnissen. Artem Baranov ist ein unschuldiger Zivilist, der ohne legitime rechtliche Grundlage gefangen gehalten wird. Die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen müssen in vollem Umfang respektiert und geschützt werden. 

 Ich appelliere an Sie, sich für eine rechtmäßige und humane Behandlung aller zivilen Gefangenen in Russland, insbesondere der verschleppten Ukrainer, einzusetzen. Bitte ermöglichen Sie ihm den Kontakt zu seiner Familie und stellen einen Rechtsbeistand für ihn bereit.  

Hochachtungsvoll 

Das Ukrainische Einheitsregister für vermisste Personen unter besonderen Umständen verzeichnet derzeit etwa 42.000 vermisste Ukrainer, darunter Militärangehörige, ukrainische Zivilisten und Kinder (Stand: Juli 2024). Dabei könnte die Dunkelziffer deutlich höher liegen. 

Informieren Sie die ukrainische Botschaft und den Menschenrechtsbeauftragten der Ukraine über das Schicksal von Artem Baranov, um die ukrainischen Behörden bei der Registrierung verschleppter Personen zu unterstützen.  

Ukrainische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S.E. Herr Oleksii Makeiev
Außerordentlicher und bevollmächtigter ukrainischer Botschafter in Berlin
Albrechtstrasse 26
10117 Berlin
E-Mail:  emb_de@mfa.gov.ua   

Ombudsmann (Menschenrechtsbeauftragter) der Ukraine
Dmytro Lubinets
Menschenrechtsbeauftragter im ukrainischen Parlament
Vulica Instytutska, 21/8
01008 Kyjiw
Ukraine
E-Mail: hotline@ombudsman.gov.ua 

Sehr geehrter Herr Botschafter MakeievSehr geehrter OmbudsmanLubinets, 

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des Wachmanns Artem Baranov (geb. 09.10.1990) aufmerksam zu machen, der am 13. August 2022 in Nowa Kachowka (Region Cherson) unschuldig verschleppt und verhaftet wurde.

Artem wurde am 13. August 2022 vom Militär der Russischen Föderation in der Stadt Nowa Kachowka, Region Cherson, entführt. Mehrmals wurde er zusammen mit ukrainischen Kriegsgefangenen in verschiedene Städte transportiert. Im April 2024 wurde Artem zu einer Freiheitsstrafe von 10 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Er wird in der Strafkolonie Nr. 15 in der Stadt Batajsk, Region Rostow, inhaftiert.

Die Informationen über den Gefangenen habe ich von der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)“ erhalten, die sich mit Öffentlichkeitsarbeit, Appellen und Patenschaften für ukrainische Zivilgefangene einsetzt. Die Organisation steht in engem Kontakt mit Familienangehörigen der Verschleppten und bemüht sich, auf die Situation der verschleppten Ukrainer und die Folter, der sie in russischer Gefangenschaft ausgesetzt sind, aufmerksam zu machen.  

Ich habe mich mit einem Appell an die russischen Behörden gerichtet und auf die Situation von Artem Baranov hingewiesen und seine Freilassung gefordert.  

Ich danke Ihnen für Ihre unermüdliche Arbeit zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung und Ihren Einsatz für die verschleppten Zivilisten. 

Hochachtungsvoll, 

#ArtemBaranov

#Artem_Baranov

#standwithukraine

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