Daniel Efimow

Der Student Daniel Efimow wurde im Dezember 2023 am Flughafen in Wolgograd willkürlich festgenommen und wegen angeblichen Hochverrats zu zwölf Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt.
Wegen Spenden an ukrainische Hilfsorganisationen im Gefängnis
Daniel Efimow und seine Familie stammen aus der Region Donezk in der Ukraine und leben heute in Rostow am Don. Er wird von seiner Familie als ruhiger, freundlicher und kreativer Mensch beschrieben, der sich seit Kriegsbeginn immer mehr mit sozialen Themen befasste. Er las ständig Nachrichten und hörte von Verwandten Geschichten über die Kriegsverbrechen der russischen Armee. Die Situation in der Ukraine bereitete ihm immer größere Sorgen, besonders um seine Familie und Freunde vor Ort. Vor seiner Festnahme hatte Daniel in Wolgograd ein Studium der Psychologie begonnen und widmete sich in seiner Freizeit verschiedenen kreativen Hobbies, wie der Holzschnitzerei, Zeichnen und dem Schreiben von Gedichten. Er wurde im Dezember 2023 am Flughafen in Wolgograd festgenommen und wegen angeblichen Hochverrats zu zwölf Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt.
Festnahme und Verurteilung
Daniel Efimow war Ende Dezember 2023 mit seinem Vater auf dem Weg in die Türkei, um seinen Bruder zu besuchen. Er wurde am Flughafen in Wolgograd festgehalten, nachdem er bei der Passkontrolle nur einen ukrainischen Reisepass vorzeigen konnte. Bei der Durchsuchung seiner persönlichen Gegenstände wurden auf seinem Handy Überweisungen an wohltätige ukrainische Hilfsorganisationen im Gesamtwert von umgerechnet 130€ entdeckt.
Zunächst wurde Daniel wegen angeblichen „obszönen Bemerkungen und Rowdytum“ über Tage festgehalten. Während dieser Zeit wurde er mehrfach verhört und von maskierten Männern bedroht und geschlagen, um ein Geständnis zu erzwingen. Im Februar 2024 brachte man den Jungen in das Untersuchungsgefängnis nach Rostow, wo er im Keller mit 16 anderen Ukrainern in einer 10-Betten-Zelle untergebracht ist und sich nur einmal im Monat waschen darf. Die meisten sind Bewohner der besetzten Gebiete. Hier erlebte er seinen 19. Geburtstag. Seiner Familie wurde die Auskunft über seinen Verbleib von den Behörden anfangs verweigert, sodass Daniels Vater erst nach Tagen erfuhr, wo sein Sohn festgehalten wurde.
Daniel Efimow wird aufgrund seiner Spenden an ukrainische Wohltätigkeitsorganisationen vermeintlicher Hochverrat gemäß Art. 275 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation vorgeworfen. Im Juli 2024 verurteilte das Rostower Regionalgericht Daniel zu einer 12-jährigen Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis und einem Jahr Freiheitsbeschränkung. Als mildernden Umstand erkannte das Gericht an, dass Daniel ebenso Spenden an russische Wohltätigkeitsorganisationen geleistet hatte, darunter Stiftungen, die kranken Kindern, behinderten Kindern und Flüchtlingen helfen.
Seit seiner Festnahme befindet sich Daniel weiterhin im Untersuchungsgefängnis in Rostow am Don. Trotz der schwierigen Haftbedingungen bleibt Daniel laut seiner Familie optimistisch und hofft, dass seine Erfahrungen anderen als Inspiration dienen können. Er freut sich über Unterstützung und Briefe, die ihm in das Untersuchungsgefängnis in Rostow am Don geschickt werden können.
Sein Bruder berichtet über ihn in einem Interview: „Er ist erstaunlicherweise glücklicher als wir alle. Er sagt, dass er im Gegenteil mit dieser Lektion zufrieden ist, dass er dabei Gott gefunden hat. Endlich habe er verstanden, was er im Leben brauche…“
Stand: November 2024