Seit einem Jahr unschuldig in Haft
Trauriges Jubiläum: Am 16. Oktober jährt sich die willkürliche Verhaftung der Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi. Die deutsche Bundesregierung muss alle diplomatischen Register ziehen, um Teheran zur Freilassung der politischen Gefangenen zu bewegen.
IGFM: Bundesregierung muss alle diplomatischen Register ziehen, um Teheran zur Freilassung der politischen Gefangenen zu bewegen
Teheran / Frankfurt am Main, 15. Oktober 2021 – Trauriges Jubiläum: Am 16. Oktober jährt sich die willkürliche Verhaftung der Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi. Die Architektin und Frauenrechtlerin ist seit einem Jahr im berüchtigten Evin Gefängnis in Teheran unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert. Sie wurde insgesamt mehr als 1.000 Stunden verhört und in Isolationshaft gehalten. Trotz Zahlung einer Kaution in Höhe von umgerechnet etwa 70.000 Euro wird der 66-Jährigen kein Hafturlaub für dringend notwendige medizinische Behandlung gewährt. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) setzt sich seit der Festnahme für ihre Freilassung ein und fordert die Bundesregierung auf, alle diplomatischen Register zu ziehen, um Teheran zur Freilassung der politischen Gefangenen zu bewegen.
„Es ist tragisch, dass es die deutsche Außenpolitik innerhalb eines Jahres nicht geschafft hat, Gerechtigkeit und Freiheit für Nahid Taghavi zu erreichen. Besonders auch im Hinblick auf ihre gesundheitlichen Probleme muss sich endlich etwas bewegen. Nahid Taghavi darf nicht noch ein Weihnachtsfest unschuldig hinter Gittern verbringen müssen“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation fordert die umgehende und bedingungslose Freilassung der deutschen Staatsbürgerin.
Bundesregierung muss handeln
Gegenüber der IGFM erklärt Mariam Claren: „Ein Jahr ist seit der Inhaftierung meiner Mutter nun vergangen. Ein Jahr in dem ich aufgewacht bin und die Welt durch die Augen meiner Mutter Nahid Taghavi gesehen habe. 365 Tage in denen meiner Mutter jegliches Recht seitens der iranischen Behörden genommen worden ist. Die Menschenrechtsverletzungen der Islamischen Republik Iran sind grenzenlos. Ich fordere von der neuen Bundesregierung, dass sie sich mit Nachdruck für meine Mutter und für die Menschen im Iran einsetzt und diesen unmenschlichen Bedingungen endlich Grenzen setzt. Ich für meinen Teil werde nicht ruhen, bis meine Mutter Nahid Taghavi frei ist – bis dahin wird es immer heißen: FREENAHID.“
Nahid Taghavi wurde am 16. Oktober 2020 verhaftet
Die Tochter von Nahid Taghavi, Mariam Claren, fordert auf dem Frankfurter Römerberg am 10. Dezember 2020 die Freilassung ihrer Mutter.
