Nahid Taghavi

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Die deutsch-iranische Architektin und Frauenrechtlerin, Nahid Taghavi, wurde am 16. Oktober 2020 verhaftet und wird seitdem im Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten. Trotz Zahlung einer Kaution von ca. 70’000€ wird ihr der Hafturlaub für eine dringend benötigte medizinische Behandlung weiterhin verweigert.

Politische Gefangene Nahid Taghavi braucht dringend Wirbelsäulen-Operation

IGFM: Trotz gezahlter Kaution für einen medizinischen Hafturlaub wird der Deutsch-Iranerin die Behandlung verweigert

Teheran / Frankfurt am Main, 27. September 2021 – Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wurde die im Evin-Gefängnis inhaftierte politische Gefangene Nahid Taghavi in der vergangenen Woche in ein Teheraner Krankenhaus gebracht. Der dort behandelnde neurologische Chirurg verordnete dringend eine Wirbelsäulen-Operation. Fünf Wirbel seien so stark beschädigt, dass eine Heilung nur durch einen sofortigen chirurgischen Eingriff möglich sei. Nahid Taghavi leidet bereits an Bluthochdruck, Diabetes und hatte sich im Juli im Evin-Gefängnis mit dem Corona-Virus infiziert, so die IGFM.

Bereits am 1. September 2021 hatten die iranischen Behörden den Antrag Taghavis auf medizinischen Hafturlaub im Zuge der Corona-Erkrankung zugestimmt und eine Kaution von 
2 Milliarden Toman (ca. 70.000 Euro) festgesetzt. Dieser Betrag wurde am 6. September 2021 seitens der Familie von Nahid Taghavi an die Justizbehörde der Islamischen Republik Iran gezahlt.

Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM kritisiert, dass Nahid Taghavi trotz Zahlung dieser hohen Kaution bis heute nicht in den Hafturlaub zur medizinischen Behandlung entlassen wurde. „Dieses Verhalten der iranischen Behörden ist psychische Folter einer Gefangenen, die als Geisel gegenüber Deutschland missbraucht wird“, erklärt Lessenthin.

Mariam Claren, die Tocher von Nahid Taghavi, erklärt gegenüber der IGFM: „Das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft in Teheran sind über diese Entwicklungen informiert – ich bin mir sicher, dass die zuständigen Beamten alles in ihrer Macht stehende tun, jedoch reicht dies scheinbar nicht mehr aus. Die Inhaftierung meiner Mutter jährt sich in wenigen Wochen und es gab bisher wenig bis keine positive Entwicklungen. Ich hoffe inständig, dass die neue Bundesregierung sich mit Nachdruck für meine Mutter einsetzt und den Menschenrechtsverletzungen des Islamischen Republik Grenzen aufzeigt!“

Die Tochter von Nahid Taghavi hatte täglich Kontakt mit ihrer Mutter per WhatsApp, bis diese auf einmal nicht mehr antwortete. Anschließend reisten zwei Brüder Taghavis von Shiraz nach Teheran und fanden raus, dass ihre Schwester von iranischen Behörden aus ihrer Wohnung heraus verhaftet wurde.

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