Kopte in Lebensgefahr

Deutschland muss ägyptischem Menschenrechtsaktivisten Schutz gewähren

Christlicher Kopte in Lebensgefahr – Weil er sich für entführte Frauen in Ägypten einsetzt, haben Islamisten ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt

Frankfurt am Main/Kairo, 3. März 2023 – Wenn ein Helfer Hilfe braucht: Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fordert die Bundesregierung auf, dem ägyptischen Menschenrechtsaktivisten T. F. Asyl zu gewähren. Der 41-Jährige engagiert sich in seiner Heimat für koptische Christen und setzt sich besonders dafür ein, dass von Islamisten entführte koptische Mädchen wieder zu ihren Familien zurückgebracht werden. Nach Informationen der IGFM ist auf T.F.  in seinem Heimatland ein Kopfgeld ausgesetzt, so dass sein Leben akut in Gefahr ist.

„Islamisten zwingen Mädchen und Frauen in Ägypten, ihre Familien zu verlassen und zum Islam zu konvertieren. T. F. setzt sich mutig für Frauenrechte und die Rechte der koptischen Christen in seinem Land ein – deshalb muss er nun um sein Leben fürchten. Deutschland muss hier ein Zeichen für die Menschenrechte setzen und Tamer Fahim sowie seinen Kindern in Deutschland Asyl gewähren“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

 

Hunderte Mädchen wieder mit Familien vereint

Der Ägypter T. F. ist in der „Maspero Youth Foundation for Development and Human Rights“ aktiv, die vom koptischen Bürgerrechtler und ehemaligen politischen Gefangenen Ramy Kamel gegründet wurde. F. engagiert sich dafür, die von islamischen Terrorgruppen entführten christlichen Frauen und Mädchen zurückzuholen. Wie die IGFM erfahren hat, haben die Menschenrechtsaktivisten seit 2019 hunderte zu ihren Familien zurückgebracht. Dabei werden sie immer wieder von den ägyptischen Behörden bei ihrer Arbeit behindert. So wurde T.F.  zum Beispiel im Jahr 2020 von mehreren Menschen angegriffen und verletzt.

Vater getötet und Kopfgeld ausgesetzt

Trotz eines Geschäfts- und Touristenvisums für Deutschland verweigerte ihm die ägyptische Regierung bisher die Ausreise in ein nicht-arabisches Land. Als T.F.  im Juli 2022 mit seinen Kindern in den Libanon flog, reiste er von dort aus zwei Tage später für einen Kurzaufenthalt nach Deutschland. Zu der Zeit informierte ihn sein Freund Ramy Kamel, dass T. Haus in Ägypten angegriffen und sein Auto beschädigt worden waren. Außerdem hatten sie seinen Vater bewusstlos geschlagen. Nach einem Monat verstarb dieser schließlich am 22. August 2022 an den schweren Kopfverletzungen. Ramy Kamel erfuhr zudem, dass das Heimatschutzministerium T. F.  inzwischen auf eine rote Liste gesetzt und die islamischen Gruppen ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatten. Daher konnte er nicht in sein Heimatland zurückkehren und hat im Dezember 2022 einen Asylantrag gestellt. Die IGFM fordert die Bundesregierung auf, sich für verfolgte Kopten einzusetzen und T. F. sowie seinen Kindern Asyl zu gewähren.

Gewalt gegen Kopten in Ägypten

Neben Anschlägen auf koptische Kirchen erfährt die IGFM seit Jahren immer wieder von Fällen christlicher Frauen und Mädchen, die in Ägypten entführt und mit muslimischen Männern zwangsverheiratet werden. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation setzt sich dafür ein, dass die christliche Minderheit der Kopten besonderen Schutz erhält. Während Polizei und Justiz die Entführer oft nicht zur Rechenschaft ziehen, werden Bürgerrechtler wie T.F. immer wieder schikaniert, angegriffen oder willkürlich verhaftet.

Aktuelle Pressemitteilungen der IGFM

1508, 2025

Kevin Yeung

Kevin Yeung engagierte sich aktiv in der Hongkonger Demokratiebewegung und gründete 2020 die Online-Plattform „Bürgerversammlung“ auf Telegram. Wegen anhaltender Repression floh er 2023 nach Deutschland und beantragte Asyl – sein Antrag wurde jedoch abgelehnt. Die IGFM warnt vor seiner Abschiebung und fordert deutsche Behörden auf, Kevin Yeung weiterhin Schutz zu gewähren.

708, 2025

Fünf Jahre nach den Protesten in Belarus

Fünf Jahre nach den Massenprotesten gegen die gefälschten Wahlen 2020 ist Belarus ein Staat, in dem freie Meinungsäußerung als Verbrechen gilt. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) warnt: Belarus ist ein Ort totalitärer Kontrolle, systematischer Gewalt und vollständiger Straflosigkeit. Die IGFM fordert Unterstützung für die Belarusen in Europa, die nicht nach Hause zurückkehren können, und eine entschlossenere Haltung Europas gegenüber dem Lukaschenko-Regime.

508, 2025

Jugend hinter Gittern: Egor Balasejkin und Arsenij Turbin „feiern“ Geburtstage im Gefängnis

Zwei junge russische Kriegsgegner verbringen ihre Geburtstage erneut hinter Gittern: Egor Balasejkin wird 19 Jahre alt und Arsenij Turbin wird 17 Jahre alt. Die IGFM erinnert an das Schicksal dieser und vieler anderer verurteilten Jugendlichen und fordert ihre sofortige Freilassung. In Russland, das einen verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine führt, richtet sich Putins Repressionsapparat zunehmend auch gegen die eigene Jugend.

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