Manouchehr Bakhtiari

Manouchehr Bakhtiari ist der Vater des Aktivisten Pouya, der am zweiten Tag der landesweiten Proteste 2019 verstarb. Seit dem Tode seines Sohns stellte sich Manouchehr öffentlich gegen die Islamische Republik und wurde bereits mehrfach verhaftet.
Mehrfache Haftstrafe für Vater eines getöteten Demonstranten
Manouchehr Bakhtiari ist der Vater von Pouya Bakhtiari, der 2019 am zweiten Tag der landesweiten Proteste von Regimemitarbeitern erschossen wurde. Pouya hatte an Protesten in Mehrshahr, Karadsch teilgenommen und einige Videos aufgenommen, die nach seinem Tod veröffentlicht wurden. In einem von der iranischen Journalistin Masih Alinejad veröffentlichten Video ist Pouya zu hören, wie er die Demonstranten bejubelte.
Mehrfache Festnahmen und Verurteilungen
Nach seinem Tod stellte sich die Familie öffentlich gegen das Regime der Islamischen Republik und forderte Gerechtigkeit für Pouya. Kurz darauf wurden einige Familienmitglieder, darunter Manouchehr, Pouyas Mutter Nahid Shirpisheh und sein Onkel Mehrdad Bakhtiari, gewaltsam festgenommen. Ende Januar 2020 wurden sie wieder freigelassen.
Am 13. Juli 2020 wurden Manouchehr und Nahid erneut festgenommen, als sie gegen einen Deal zwischen China und der Islamischen Republik Iran protestierten.
Manouchehr wurde am 29. April 2021 gewaltsam in seinem Haus in Teheran von Sicherheitskräften festgenommen und verprügelt. Eine Woche nach der Verhaftung bezeichnete Gholam-Hossein Ismaili, ein Sprecher der Justiz, Manouchehr Bakhtiari und seine Familie als „Konterrevolutionäre" und beschuldigte sie, „gegen die nationale Sicherheit" zu handeln. Das Revolutionsgericht verurteilte Manouchehr zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis, zwei Jahre und sechs Monate Exil sowie zu einem zweijährigen Verbot, das Land zu verlassen.
Nach der Urteilsverkündung wurde Manouchehr aus der Haftanstalt einer Sicherheitseinrichtung in das Zentralgefängnis in Karadsch verlegt. Im November 2023 verurteilte ihn die Abteilung 1 des Revolutionsgerichts zu weiteren sechs Monaten Haft wegen angeblicher „Beleidigung des Obersten Führers".
Darüber hinaus wurde Manouchehr im Januar 2024 wegen verschiedener Vorwürfe, darunter „Anti-Establishment-Propaganda" und „Verschwörung und geheime Absprachen mit der Absicht, Verbrechen gegen die nationale Sicherheit zu begehen", zu insgesamt 18 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde in einem Berufungsverfahren aufgehoben und steht zur erneuten Prüfung aus.
Gesundheit verschlechtert sich zunehmend
Bereits 2022 wurde berichtet, dass sich Manouchehrs Gesundheit in der Gefangenschaft deutlich verschlechtert hat. Er leidet an Krankheiten und unternahm mehrere Hungerstreiks, durch die sein Körper weiter geschwächt wurde. Medizinische Versorgung wurde ihm mehrfach verweigert. Am 25. November 2024 wurde er an einem Leistenbruch operiert. Laut seiner Frau Sara Abbasi konnte Manouchehr wegen eines Blutgerinnsels nicht entlassen werden und erlitt daraufhin einen Herzinfarkt.
Am 10. Dezember 2024 wurde Manouchehr trotz seiner geschwächten Verfassung zurück in Einzelhaft im Chubinar Gefängnis gebracht.
Stand: Juli 2025