Oleksandr Irkha

Oleksandr Irkha, Traktorfahrer aus Mariupol, wurde am 12. April 2022 verschleppt. Nach Aussortierung in Besymenne und Haft in Donezk wird er derzeit mutmaßlich im Untersuchungsgefängnis Nr. 5 in Rostow am Don festgehalten. Infolge der Misshandlungen erlitt er schwere Gesundheitsschäden an den Beinen und Augen und verlor fast alle Zähne.

Ukranischer Traktorfahrer verschleppt

Oleksandr Irkha
Geburtsdatum: 23. Feburar 1979

Verschleppt seit: 12. April 2022

Letzter Aufenthaltsort: Stadt Mariupol

Oleksandr stammt aus der Stadt Mariupol und ist von Beruf Traktorfahrer. Er arbeitete vor seiner Verschleppung in einem Unternehmen, das Metallabfälle sammelt und verarbeitet,  

Verschleppung
Am 12. April 2022 wurde Oleksandr in der Nähe seines Hauses vom russischen Militär festgenommen und man brachte ihn in ein sogenanntes Filtrationslager im Dorf Besymenne. Filtrationslager sind ehemalige sowjetische Einrichtungen, in denen vermeintliche Staatsfeinde und Separatisten aufgespürt werden sollten. Seit dem russischen Angriff 2022 gab es wieder Berichte über solche Lager. 

Anschließend wurde Oleksandr in Handschellen gelegt und in ein Gefängnis in Donezk verschleppt, in dem er fast anderthalb Jahre festgehalten wurde. Nach dieser Zeit verlegte man ihn in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 in Rostow am Don in Russland. Aktuell wird Oleksandr im Untersuchungsgefängnis Nr. 5 derselben Stadt festgehalten.  

Oleksandr wird zu Unrecht des Terrorismus beschuldigt und ihm drohen 22 Jahre Haft. In diesem Scheinprozess gegen ihn fanden bereits etwa 30 Gerichtsverhandlungen statt. 

Gesundheit
Vor seiner Gefangenschaft waren bei Oleksandr keine gesundheitlichen Probleme bekannt. Seit seiner Inhaftierung hat er Schwierigkeiten mit den Beinen, weil er von den russischen Gefängniswärtern dazu gezwungen wird, den ganzen Tag zu stehen und sonst verprügelt wird. Durch die Schläge verlor er bereits fast alle Zähne und hat Probleme mit seiner Sehkraft. 

Stand: August 2025 

So können Sie Oleksandr helfen:

Bitte schreiben Sie an die Botschaft der Russischen Föderation und die russische Ombudsfrau (sog. „Menschenrechtbeauftragte"). Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen. 

Russische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S. E. Herr Sergej J. Netschajew
Botschaft der Russischen Föderation
Unter den Linden 63-65
10117 Berlin
E-Mail:  info@russische-botschaft.de 

Ombudsfrau der Russischen Föderation
Tatjana H. Moskalkowa
Smolenskij, d. 19, str. 2
119121 Moskau
Russland
 

Anmerkung: Briefe an die russische Ombudsfrau sollten auf Russisch verfasst werden.  

Betreff: „Bitte um die unverzügliche Freilassung des ukrainischen Zivilisten Oleksandr Irkha " 

Sehr geehrter Herr Botschafter Netschajew/ Sehr geehrte Ombudsfrau Moskalkowa,

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des ukrainischen Zivilisten Oleksandr Irkha (geb. 23. Februar 1979) aufmerksam zu machen, der am 12. April 2022 in der Nähe seines Wohnhauses verschleppt wurde. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war die Stadt Mariupol.

Herr Irkha ist von Beruf Traktorfahrer und arbeitete vor seiner Verschleppung in einem Unternehmen, das Metallabfälle sammelte und verarbeitete. Nach der Festnahme wurde er in das Dorf Besymenne in ein Filtrationslager gebracht und anschließend in Donezk fast eineinhalb Jahre festgehalten. Später verlegte man ihn in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 in Rostow am Don (Russland); aktuell wird er mutmaßlich im Untersuchungsgefängnis Nr. 5 derselben Stadt festgehalten. Gegen ihn wurde der unbegründete Vorwurf des „Terrorismus" erhoben; ihm drohen bis zu 22 Jahre Haft. In seinem Fall fanden bereits rund 30 Gerichtsverhandlungen statt.

Sein Gesundheitszustand hat sich in Haft deutlich verschlechtert. Vor der Gefangennahme war Herr Irkha gesund. Berichten zufolge zwangen ihn russische Sicherheitskräfte, tagsüber stundenlang zu stehen, schlugen gezielt auf seine Beine, wodurch er bleibende Beschwerden entwickelte. Zudem erlitt er Augenschäden und verlor fast alle Zähne.

Ich bin zutiefst besorgt über anhaltende Berichte über Folter und Misshandlungen in russischen Haftanstalten. Oleksandr Irkha ist ein Zivilist, der ohne legitime rechtliche Grundlage festgehalten und unter einem konstruierten Vorwurf verfolgt wird. Die Rechte und Freiheiten der Betroffenen müssen vollumfänglich respektiert und geschützt werden.

Ich appelliere an Sie, sich für eine rechtmäßige und humane Behandlung aller zivilen Gefangenen in Russland, insbesondere der verschleppten Ukrainerinnen und Ukrainer, einzusetzen. Bitte teilen Sie den aktuellen Aufenthaltsort und den Verfahrensstand von Oleksandr Irkha mit, ermöglichen Sie ihm umgehend den Kontakt zu seiner Familie, stellen Sie unabhängigen Rechtsbeistand sowie notwendige medizinische Versorgung sicher und überprüfen Sie die Rechtmäßigkeit seiner Inhaftierung. Ohne eine legitime Rechtsgrundlage fordere ich seine unverzügliche Freilassung.

Hochachtungsvoll,

Das Ukrainische Einheitsregister für vermisste Personen unter besonderen Umständen verzeichnet derzeit etwa 42.000 vermisste Ukrainer, darunter Militärangehörige, ukrainische Zivilisten und Kinder (Stand: Juli 2024). Dabei könnte die Dunkelziffer deutlich höher liegen. 

Informieren Sie die ukrainische Botschaft und den Menschenrechtsbeauftragten der Ukraine über das Schicksal von Serhiy Kabakoff, um die ukrainischen Behörden bei der Registrierung verschleppter Personen zu unterstützen.  

Ukrainische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S.E. Herr Oleksii Makeiev
Außerordentlicher und bevollmächtigter ukrainischer Botschafter in Berlin
Albrechtstrasse 26
10117 Berlin
E-Mail:  emb_de@mfa.gov.ua   

Ombudsmann (Menschenrechtsbeauftragter) der Ukraine
Dmytro Lubinets
Menschenrechtsbeauftragter im ukrainischen Parlament
Vulica Instytutska, 21/8
01008 Kyjiw
Ukraine
E-Mail: hotline@ombudsman.gov.ua 

Sehr geehrter Herr Botschafter Makeiev/ Sehr geehrter Ombudsmann Lubinets,

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die Verschleppung des ukrainischen Zivilisten Oleksandr Irkha (geb. 23. Februar 1979) durch das russische Militär aufmerksam zu machen, der am 12. April 2022 in Mariupol unschuldig gefangen genommen wurde. Bitte vermerken Sie sein Schicksal im Register für vermisste Personen unter besonderen Umständen.

Die Umstände seiner Verschleppung sind dokumentiert: Nach der Festnahme wurde Herr Irkha in das Dorf Besymenne in ein Filtrationslager gebracht und anschließend fast eineinhalb Jahre in Donezk festgehalten. Danach erfolgte die Verlegung in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 in Rostow am Don; derzeit wird er mutmaßlich im Untersuchungsgefängnis Nr. 5 derselben Stadt festgehalten. Gegen ihn wurde der unbegründete Vorwurf des „Terrorismus" erhoben; es fanden bereits rund 30 Gerichtsverhandlungen statt und ihm drohen bis zu 22 Jahre Haft. Berichten zufolge hat sich sein Gesundheitszustand in der Haft erheblich verschlechtert (Schläge auf die Beine, Augenschäden, massiver Zahnverlust).

Die Informationen über den Gefangenen habe ich von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erhalten, die sich mit Öffentlichkeitsarbeit, Appellen und Patenschaften für ukrainische Zivilgefangene einsetzt. Die Organisation steht in engem Kontakt mit Familienangehörigen der Verschleppten und macht auf die Situation der verschleppten Ukrainer sowie auf Folter und Misshandlungen in russischer Gefangenschaft aufmerksam.

Ich habe mich mit einem Appell an die russischen Behörden gewandt, auf die Situation von Oleksandr Irkha hingewiesen und seine Freilassung gefordert.

Ich danke Ihnen für Ihre unermüdliche Arbeit zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung und Ihren Einsatz für die verschleppten Zivilisten.

Hochachtungsvoll,

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Weitere ukrainische Zivilgefangene

Leonid Popov

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Oleksandr Irkha

Oleksandr Irkha wurde am 12. April 2022 in Mariupol verschleppt. In der Gefangenschaft wurde er gefoltert und fälschlicherweise des "Terrorismus" beschuldigt. Infolge der Misshandlungen hat er fast alle Zähne verloren und gesundheitliche Schäden an seinen Beinen und Augen erlitten.

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