Pakistan: Verhaftung einer Ahmadi-Mulima

Im Januar 2025 nahmen pakistanische Behörden die Ahmadi-Muslima Bushra Abid wegen mutmaßlicher Blasphemie fest. Ihr angebliches Vergehen: Sie hatte einer Nachbarin lediglich eine Koranschullehrerin empfohlen – ein Akt, den die pakistanischen Autoritäten als „Verbreitung des Ahmadiyyat“ interpretierten. Die IGFM verlangt Bushra Abids unverzügliche Entlassung aus der Haft und kritisiert scharf den Einsatz der unbarmherzigen Blasphemie- und Anti-Ahmadiyya-Gesetzgebung zur Unterdrückung religiöser Minderheiten.

 

Pakistan: Verhaftung einer Ahmadi-Muslima aufgrund Tipps an Nachbarin

Frankfurt am Main, 17. März 2025 – Die pakistanische Ahmadi-Muslima Bushra Abid sitzt seit Januar 2025 schuldlos hinter Gittern: Ihr wird ein Verstoß gegen die drakonischen Blasphemiegesetze vorgeworfen. Ihr drohen damit mehrere Jahre Haft. Dabei hatte sie lediglich einer Nachbarin eine Koranschullehrerin empfohlen, was von pakistanischen Behörden als „Predigen des Ahmadiyyat“ eingestuft wird. Die IGFM fordert die sofortige Freilassung von Bushra Abid und verurteilt die Anwendung von Blasphemie- und Anti-Ahmadiyya-Gesetzen zur Verfolgung religiöser Minderheiten.

Am 29. Januar 2025 wurde im nordpakistanischen Distrikt Gujranwala Anklage gegen Bushra Abid und zwei weitere Personen erhoben. Die Anklage stützt sich auf Paragrafen, die speziell darauf abzielen, Ahmadiyya-Muslime durch Blasphemievorwürfe zu kriminalisieren. Diese Gesetze werden regelmäßig eingesetzt, um Ahmadis für religiöse Handlungen zu bestrafen, die als Beleidigung des Islams gelten.

Die Festnahme von Bushra Abid zeigt erneut die systematische Unterdrückung der Ahmadiyya-Gemeinschaft in Pakistan. Diese Repression verstößt offenkundig gegen internationale Menschenrechtsstandards, besonders gegen Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und Artikel 18 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte, den Pakistan 2008 ratifiziert hat.

Die IGFM weist basierend auf Zeugenaussagen darauf hin, dass die sozialen Medien in Pakistan voller hasserfüllter Inhalte gegen die Ahmadiyya-Gemeinde sind, und Extremisten darüber hinaus auch hetzerische Slogans vor Ahmadi-Versammlungsstätten skandieren. Die Behörden verschließen jedoch konsequent die Augen vor extremistischen Aktivitäten und verfolgen stattdessen unschuldige Ahmadis strafrechtlich. Erst am 28. Februar wurden in der pakistanischen Stadt Daska 26 Mitglieder der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde willkürlich festgenommen. Hinzu kommen weitere diffamierende Angriffe auf die Gemeinde, wie die Zerstörung der historischen Ahmadiyya-Muslim-Jamaar Moschee im Januar 2025, die unter einem Vorwand durch lokale Behörden durchgeführt wurde. In der pakistanischen Provinz Punjab häufen sich Vorfälle, bei denen Extremisten Ahmadi-Gotteshäuser belagern und Ahmadis körperlich angreifen, um sie am Freitagsgebet zu hindern. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fordert, die Personengruppen strafrechtlich zu verfolgen, die zu Hass und Gewalt gegen die Ahmadiyya-Gemeinschaft aufstacheln und aktiv das Recht auf Religionsfreiheit untergraben.

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Jugend hinter Gittern: Egor Balasejkin und Arsenij Turbin „feiern“ Geburtstage im Gefängnis

Zwei junge russische Kriegsgegner verbringen ihre Geburtstage erneut hinter Gittern: Egor Balasejkin wird 19 Jahre alt und Arsenij Turbin wird 17 Jahre alt. Die IGFM erinnert an das Schicksal dieser und vieler anderer verurteilten Jugendlichen und fordert ihre sofortige Freilassung. In Russland, das einen verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine führt, richtet sich Putins Repressionsapparat zunehmend auch gegen die eigene Jugend.

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50 Jahre Helsinki-Abkommen

Am 1. August 1975 verpflichteten sich Vertreter des West- und Ostblocks im Rahmen des Helsinki-Abkommens zur Achtung der Menschenrechten. Heute sind Meinungs-, Informations- und Versammlungsfreiheit in Russland faktisch nicht existent. Die IGFM warnt vor der stark gefährdeten Sicherheit Europas und möglichen Ausweitung des Ukraine-Krieges.

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