Emami übernimmt Patenschaft

Der Präsident der Ärztekammer Hamburg Dr. med. Pedram Emami übernimmt eine Patenschaft für den im Iran zum Tode verurteilten Mediziner Dr. Hamid Gharehhassanloo (hier mit Ehefrau Farzaneh Gharehhassanloo)

„Innerhalb drei Tagen Schauprozess zum Tode verurteilt“

Frankfurt am Main / Hamburg, 15. Dezember 2022 – Von Kollege zu Kollege. Der Präsident der Hamburger Ärztekammer Dr. med. Pedram Emami hat eine Patenschaft für den iranischen Mediziner Dr. Hamid Gharehhassanloo übernommen. Der 53-jährige Facharzt für Radiologie und Mäzen wurde aufgrund willkürlicher Vorwürfe zur Todesstrafe verurteilt. Der zweifache Familienvater ist seit 26 Jahren als Arzt tätig. Gemeinsam mit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) setzt sich Emami für die Aufhebung der Todesstrafe und die sofortige Freilassung des iranischen Mediziners ein.

Am 3. November 2022 nahm Dr. Hamid Gharehhassanloo gemeinsam mit seiner Frau an einer Demonstration in Gedenken an die bei einer Demonstration getötete 22-jährige Hadith Najafi teil. Auf dem Rückweg blieben sie im Verkehr stecken, änderten ihre Route und kamen an einem Ort vorbei, an dem uniformierte Kräfte des Regimes protestierende Menschen angriffen. Bei der dadurch entstandenen Massenpanik wurde auch ein Geistlicher (Mullah) verletzt. Augenzeugen zufolge habe sich Dr. Ghareh Hassanloo um dessen medizinische Erstversorgung und zeitnahe Einlieferung ins Krankenhaus gekümmert.

Eine weitere Person, der Basiji-Milizionär Rouhollah Ajmian, wurde am selben Tag angeblich durch Messerstiche tödlich verletzt. Augenzeugen berichten ebenfalls, der Arzt habe versucht, weitere Angreifer vom Verletzten fernzuhalten, um seine medizinische Versorgung zu ermöglichen.

Verhaftung und Schauprozess

Anschließend wurde Dr. Hamid Gharehhassanloo verhaftet, dabei wurde er brutal geschlagen, so dass er mehrfache Rippenbrüche und einen Pneumothorax („Kollaps“) des linken Lungenflügels erlitten hat. Darüber hinaus sind auf Bildern großflächige Hämatome (Blutergüsse) der Gliedmaße sowie am Rumpf zu erkennen. Es wird berichtet, dass er aufgrund dieser Verletzungen mehrfach behandelt und auch operiert werden musste.

Dem Arzt wird vorgeworfen, am Tod des Basiji-Milizionärs mit verantwortlich zu sein und die Tat per Smartphone gefilmt zu haben. Für diese Anklagepunkte gibt es keine Beweise. Das daraus resultierende Todesurteil, gefällt in einem unfairen Schnellverfahren soll Protestierende einschüchtern und die Protestbewegung ideell niederschlagen. Die IGFM kritisiert diese Scheinprozesse aufs Schärfste und fordert gemeinsam mit Dr. med. Pedram Emami die iranische Regierung auf, das Leben des Mediziners zu schützen und ihn sofort aus der Haft zu entlassen.

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