23 Jahre Verfolgung Falun Gong

Seit 23 Jahren verfolgt die Volksrepublik China die Meditationsbewegung Falun Gong. Die Regierungen der freien Welt sollen sich vermehrt für verfolgte Falun Gong-Praktizierende einsetzen, fordert daher Hubert Körper, der Sprecher des China-Ausschusses der IGFM.
Regierungen der freien Welt sollen sich vermehrt für verfolgte Falun Gong-Praktizierende einsetzen – Einst staatlich gefördert dann als Staatsfeind gebrandmarkt
Frankfurt am Main, 14. Juli 2022 – Am 20. Juli 1999 erklärte der damalige chinesische Staats -und Parteichef Jiang Zemin die ursprünglich in China staatlich geförderte buddhistische Qigong-Schule Falun Gong zum Staatsfeind und forderte deren physische Vernichtung. „Damit begann die systematische Hetzjagd gegen 70 bis 100 Millionen friedliche Menschen. Über die gleichgeschalteten Medien und Bildungseinrichtungen wurde die Meditationsbewegung in ganz China als „böser Kult“ und als verbrecherische Vereinigung diffamiert“, erinnert Hubert Körper, von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die Regierungen der freien Welt sollen sich vermehrt für verfolgte Falun Gong-Praktizierende einsetzen, fordert der Sprecher des China-Ausschusses der IGFM.
Kinder, deren Eltern Falun Gong übten, durften weder Schule noch Kindergarten besuchen, Falun Gong Praktizierende verloren ihren Arbeits- oder Studienplatz, den Rentnern wurde die Rente nicht ausgezahlt und Ehepartner wurden bedrängt, sich scheiden zu lassen. Eigens für diese Verfolgung wurde eine Art Geheimpolizei, das sogenannte Büro 610 eingerichtet, das im Auftrag der Kommunistischen Partei willkürlich Verhaftungen, Kidnapping, Terror, Mord und Wohnungsplünderungen durchführte. Verwandte und Bekannte von Praktizierenden wurden eingeschüchtert und bedroht.
Obwohl die Verfolgung aus chinesischen, aber auch aus westlichen Schlagzeilen fast völlig verschwunden ist, hat die Verfolgung nie nachgelassen. „Festnahmen, Inhaftierungen und Folterungen mit Todesfolge bis hin zum Organraub sind heute die Methoden der Repression. Im Schnitt werden monatlich 18 Falun Gong-Praktizierende zu Tode gefoltert, ihr durchschnittliches Alter liegt bei 45 Jahren“, erklärt Hubert Körper.
Milliardengeschäft mit Organen beruht auf Völkermord – die Hauptquelle sind Falun Gong-Praktizierende
Entgegen den offiziellen chinesischen Zahlen sollen in der Volksrepublik China jährlich mehrere Zehntausend Organtransplantationen stattfinden. Obwohl Chinesen kulturell eine Aversion gegen Organspenden haben, stieg die Anzahl chinesischer Transplantationszentren in nur fünf Jahren auf das Siebenfache an. Gab es im Jahr 1999 rund 100 Kliniken, die Leber- und Nieren-Transplantationen durchführen konnten, lag im Jahr 2005 die Zahl bei über 700 Zentren. Kliniken warben offiziell auf ihren Webseiten mit grotesk kurzen Wartezeiten für Organtransplantationen. Transplantate schienen massenhaft in ein bis drei Wochen zur Verfügung zu stehen. Erklärungsversuche chinesischer Stellen über die Herkunft der Organe waren alles andere als überzeugend. „Wie kann es möglich sein, dass in einem Land, in dem es so gut wie keine freiwilligen Spender gibt, in dem es kein effektives Datenbank- und Verteilersystem gibt, plötzlich so viele Organe in kürzester Zeit zur Verfügung stehen?“, fragt Hubert Körper und gibt die Antwort: „Fachleute sind sich darüber einig: Chinas Transplantationsindustrie beruht auf Völkermord und der korreliert mit der Ausweitung der Verfolgung von Falun Gong in China“.
Europaparlament: Missbrauch der Organtransplantationen in der VR China öffentlich verurteilen
EU-Abgeordnete drücken in ihrer erneuten Entschließung vom 4. Mai 2022 ihre tiefste Besorgnis über die „systematische, unmenschliche und staatlich sanktionierte Organentnahme von Gefangenen der Volksrepublik China und insbesondere von Falun-Gong-Anhängern“ aus. Nach ihrer schon im Jahr 2013 verabschiedeten Resolution zum Organraub in der VR China fordert das EU-Parlament in seiner jüngsten Entschließung die Mitgliedsstaaten erneut dazu auf, den Missbrauch der Organtransplantationen in der VR China öffentlich zu verurteilen.
China-Tribunal urteilte: „Organraub wird seit Jahren in ganz China in erheblichem Umfang begangen, und Falun Gong-Praktizierende sind eine – und wahrscheinlich die wichtigste – Quelle der Organversorgung.“
Im März 2020 kam ein internationales Gremium von Menschenrechtsanwälten unter dem Vorsitz von Sir Geoffrey Nice zu dem abschließenden Ergebnis, dass erzwungene Organentnahme in ganz China seit Jahren in erheblichem Umfang praktiziert wird. Weltweit kamen Ermittler zu dem erschütternden Ergebnis, dass Falun Gong-Praktizierende und andere Gewissensgefangene systematisch ermordet werden, um Chinas Transplantationsindustrie mit Organen zu versorgen. Der Vorsitzende Geoffrey Nice war schon Ankläger gegen den früheren serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal.
Zum 23. Jahrestag der Verfolgung von Falun Gong in der VR China finden vom 15. bis 17. Juli in Berlin zahlreiche Veranstaltungen statt – Demonstrationen, Mahnwachen und Autokorsos.