Die Bürgerrechtsaktivistin Zahra Rahnavard und ihr Ehemann Mir Houssein Moussavi stehen seit 2011 unter Hausarrest. Grund dafür waren Proteste gegen die manipulierte Präsidentschaftswahl 2009. Zahra Rahnavard wurde 1945 in Borudscherd im Iran geboren und studierte an der Universität Teheran Kunst, promovierte später in Politikwissenschaft und arbeitete als Bildhauerin. Von 1998 bis 2006 war sie Präsidentin der Alzahra-Universität, der einzigen Frauenuniversität im Iran. Sie verfasste 15 Bücher und ist Mutter von drei Töchtern.

Während Zahra und ihr Mann zu Beginn ihres Hausarrests komplett von der Außenwelt abgeschnitten wurden, traten über die Jahre leichte Lockerungen der Bedingungen ein. Mittlerweile dürfen sie gelegentlich Besuch von Verwandten erhalten und können ein paar Fernsehprogramme empfangen. Zahra Rahnavard war eine der Anführerinnen der Iranischen Grünen Bewegung (Iran’s Green Movement), welche die Proteste gegen das Ergebnis der Präsidentschaftwahlen im Jahr 2009 gilt. Damals ging der islamistische Hardliner Mahmoud Ahmadinedschad als Sieger aus der Wahl hervor. Allerding ist hoch umstritten unter welchen Bedingungen dieses Ergebnis zustande kam. Zahras Ehemann Mir Hossein Moussavi ist selbst Präsidentschaftskandidat gewesen und Zahra unterstützte ihn in seinem Wahlkampf. Allein das ist im Iran schon ungewöhnlich. Traditionell halten sich die Ehefrauen aus der Politik ihrer Männer heraus. Viele seiner Wähler gehen davon aus, dass er der eigentliche Wahlsieger gewesen wäre und der offizielle Sieger Ahmadinedschad nur mittels Wahlmanipulation an die Macht kam.

Einsatz für Frauenrechte
In einem Statement, dass sie zum Internationalen Frauentag am 8. März 2019 veröffentlichte, forderte Zahra die Freilassung bekannter Bürgerrechtsaktivistinnen, wie z.B. der inhaftierten Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh. Zudem drängte sie auf einen grundlegenden Wandel der iranischen Rechtslage, um die Grundrechte der Frauen zu schützen.

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