IGFM-Jahrestagung 2025 

Am 29. März begrüßte IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm die angereisten Gäste zur 53. Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) unter dem Motto „Demokratiebewegungen stärken – Diktaturen überwinden“.

53. Jahrestagung

Demokratiebewegungen stärken – 

Diktaturen überwinden!

Bei der 53. Jahrestagung unter dem Motto „Demokratiebewegungen fördern – Diktaturen überwinden“ betonte Edgar Lamm die besorgniserregenden aktuellen politischen Entwicklungen. Er wies darauf hin, dass der russische Vernichtungskrieg gegen die Ukraine auch nach drei Jahren andauert und die Bedrohung für weitere Nachbarstaaten wie Moldawien, Georgien und das Baltikum durch hybride Kriegsführung zugenommen hat. Besonders kritisch äußerte er sich zur Verharmlosung von Diktaturen und zur „chaotischen und prinzipienlosen Neuausrichtung der amerikanischen Außenpolitik“, die nicht den Menschenrechten diene. Die Tagung begrüßte Redner aus zahlreichen Ländern, darunter aus der Ukraine, Russland, Syrien, Irak und Pakistan. Besonders herzlich wurde Gabrielius Landsbergis, der ehemalige Außenminister Litauens, willkommen geheißen, dessen Großvater Vytautas Landsbergis, erster Präsident Litauens nach der Unabhängigkeit 1991, als Kuratoriumsmitglied der IGFM schon lange verbunden ist.

Im Rahmen der Jahrestagung wurde der IGFM-Medienpreis an den Journalisten Iman Sefati verliehen. Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen feierte die Preisverleihung an Dr. Nabil Antaki, der sich für die christliche Minderheit in Syrien einsetzt.

Am zweiten Tagungstag wurden weitere Grußworte vorgetragen oder abgespielt. In der Mitgliederversammlung am Sonntagvormittag und der anschließenden Sitzung des Internationalen Rates der IGFM kamen weitere Stimmen und die vielen Sektionen der IGFM zu Wort und berichteten von ihren aktuellen Projekten und Herausforderungen.

Begrüßung durch den IGFM-Vorsitzenden Edgar Lamm 

IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm bei der Eröffnung der 53. Jahrestagung der IGFM

Unsere 53. Jahrestagung steht unter dem Motto „Demokratiebewegungen stärken – Diktaturen überwinden“, was angesichts der jüngsten politischen Entwicklung nicht gerade leichter geworden ist. Wir haben schon vor 3 Jahren gesagt, dass der Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine lange dauern wird. Die Bedrohung weiterer Nachbarstaaten durch Russland hat seitdem noch zugenommen. Manchmal ist die Verharmlosung der Diktatur schlimmer als die Diktatur selbst.

Gabrielius Landsbergis, ehem. Außenminister von Litauen

Der ehem. litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis während seines Vortrags auf der Jahrestagung, Bild: Michael Leh

„Defending democracy and supporting democratic activists cannot be an afterthought—an occasional gesture while we focus
on what seems more important. It must be a strategy in itself—one with a clear objective, where the end goal is not
convenience, but the preservation and strengthening of democracy.“

Leanid Marozau, Legal Advisor

Leanid Marozau, Legal Advisor, in Vertretung von Svitlana Tichanowskaja (gewählte Präsidentin von Belarus)

This year, IGFM has chosen to highlight the strength of courageous individuals who stand against totalitarian structures. The Belarusian people, alongside many others worldwide, are proof that courage can defy tyranny, that even in the darkest times, the demand for justice does not fade.

Igor Eidman, Forum russischsprachiger Europäer

Igor Eidman, Forum russischsprachiger Europäer, bei der diesjährigen Tagung

Wir haben keine andere Wahl als uns an die Weltgemeinschaft zu wenden, uns zu helfen. Wir selbst können diesem Feind nicht standhalten, nur die Intervention eines Drittlandes wird die Befreiung von zivilen Geiseln ohne Bedingungen und ohne Austausch ermöglichen. Unsere Verwandten können nur dann nach Hause zurückkehren, wenn die Weltgemeinschaft von ihnen weiß, wenn die Weltgemeinschaft Russland auffordert, sie freizulassen.

Naïla Chikhi, Expertin zum Thema Frauenrechte und Islamismus

Naïla Chikhi, Expertin zum Thema Frauenrechte und Islamismus

Ich bin überzeugt, dass es möglich ist, den Islamismus – diesen Faschismus des 21. Jahrhunderts – zu stoppen. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass er seit über einem halben Jahrhundert auf dem Vormarsch ist. Er hatte genügend Zeit, sich zu entfalten, unterstützt durch großzügige Finanzmittel aus Katar und leider auch durch unsere öffentlichen Gelder.

Michael Gahler, Mitglied des Europäischen Parlaments

Michael Gahler, MdEP und des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments, Bild: Michael Leh

„Die Notwendigkeit sich für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einzusetzen ist leider mit den Jahren mehr geworden. Die große Wende 1989/90 in Europa hat leider nicht dauerhaft den Rechtsstaat und die Demokratie und die Freiheit und den Frieden verankert, sondern wir sind in außerordentlicher Weise jetzt herausgefordert und das heißt, dass wir uns klar darüber werden müssen, wie wir uns gemeinsam als Europäer aufstellen müssen.“

Informieren Sie sich über die Länderberichte: 

Von B wie Belarus bis S wie Syrien, auf der Tagung berichteten Menschenrechtsaktivisten über die Situation in ihren Heimatländern. Die IGFM steht weltweit mit Menschen in Kontakt, die sich in der humanitären Hilfe sowie in der konkreten Menschenrechtsarbeit einsetzen. Gemeinsam setzen wir uns für die Einhaltung der Menschenwürde und die Unverletzlichkeit der universellen Menschenrechte ein. Auch wenn nicht alle unserer Partner anreisen konnten, so bieten die Länderberichte eine großartige Gelegenheit sich live in kurzer Zeit über viele verschiedene Länder zu informieren und Fragen zu stellen. Informieren Sie sich hier über die Länderberichte und schauen Sie sich die Videomitschnitte der Veranstaltung an.

Vorträge rund um das Tagungsthema

Grußworte aus Politik und Zivilgesellschaft

Informieren Sie sich zudem über Grußworte von Personen aus der internationalen Menschenrechtsarbeit und Politik. Von der iranischen Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh, Preisträgerin des Sacharow-Preises und IGFM Kuratoriumsmitglied, erhielten wir eine bewegende Grußbotschaft, in der sie den zivilgesellschaftlichen Kampf im Iran thematisierte. Dieser Kampf für das Recht der Frauen auf freie Wahl ihrer Kleidung sowie für die Meinungsfreiheit umfasst auch das Recht, ihr eigenes Schicksal im Umgang mit der Welt selbst zu bestimmen – in Frieden und Freundschaft mit der internationalen Gemeinschaft.

Aus Syrien erreichte uns ein Grußwort von Erzbischof Maurice Hamsikh von El-Dschasira und El-Hasaka (Al-Hasaka), der als ein Vertreter der syrisch-orthodoxen Gemeinde sprach und sich bei der IGFM für die Zusammenarbeit bei der Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen bedankte. Er appellierte eindringlich an den Schutz religiöser und allgemeiner Minderheiten in Syrien.

Aus der Bundespolitik begrüßte uns Detlef Seif, Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU), der in seiner Rede die Wichtigkeit kontinuierlicher Menschenrechtsarbeit hervorhob. Anhand aktueller Beispiele und mit Blick auf die fortschreitende Autokratisierung von Demokratien legte er uns eindringlich nahe, sich weiterhin entschlossen für die Menschenrechte einzusetzen.

Detlef Seif, MdB

Mitglied im Innenausschuss des Deutschen Bundestages

„Es wird immer Menschenrechtsverletzungen geben und deshalb ist es so wichtig, dass es Organisationen wie die IGFM gibt, die das auch mit Nachdruck permanent und wirklich in hervorragender Art und Weise bearbeitet.“

Erzbischof Maurice Hamsikh

von El-Dschasira und El-Hasaka Al-Hasaka, Syrien

Wir hoffen, dass Sie weiterhin die Augen für den Schutz und die Unterstützung von Minderheiten unseres syrischen Volkes öffnen. 

Nasrin Sotoudeh, Menschenrechtsanwältin

Menschenrechtsanwältin und Preisträgerin des Sacharow-Preises

„Wir befinden uns hier im Iran mitten in einem zivilgesellschaftlichen Kampf gegen die Todesstrafe, für das Recht der Frauen auf freie Wahl ihrer Kleidung sowie für die Meinungsfreiheit.“

Wir danken allen, die zu dem Gelingen der Tagung beigetragen haben.

Weitere Eindrücke der Tagung:

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