Alireza Alinejad

Der iranische Schriftsteller Alireza Alinejad wurde wegen der Unterstützung politischer und sozialer Aktivitäten seiner Schwester, der Frauenrechtsaktivistin und Journalistin Masih Alinejad, inhaftiert. Im Juli 2020 wurde er vom Islamischen Revolutionsgericht zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Im August 2021 wurde der Schriftsteller aus der Haft entlassen.
Nach zwei Jahren aus dem Gefängnis freigekommen
Alireza Alinejad arbeitet als Schriftsteller. Er ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Mit seiner Familie lebt er in der Stadt Babol im Norden des Iran. Er wurde am 25. September 2019 von Geheimdienstagenten in seinem Haus festgenommen, weil er die sozialen und politischen Aktivitäten seiner Schwester Masih Alinejad unterstützt. Masih Alinejad ist eine bekannte iranische Journalistin und Frauenrechtsaktivistin, die in New York lebt. Obwohl es ihm verweigert wurde, einen Anwalt zu konsultieren, wurde Alireza Alinejad im Juli 2020 vom Islamischen Revolutionsgericht wegen „Verschwörung gegen die Sicherheit des Landes, Beleidigung der Führung und Propaganda gegen das Regime“ zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Basierend auf Artikel 134 des Islamischen Strafgesetzbuchs muss er davon fünf Jahre absitzen. Das Berufungsgericht hat im Oktober 2020 allerdings bestätigt, dass seine Haftdauer die ganzen acht Jahre beträgt. Seine Haft verbüßte Alinejad im Evin-Gefängnis. Im August 2021 wurde er vorzeitig freigelassen.
Masih veröffentlichte vor seiner Verhaftung ein Video ihres Bruders, in dem Alireza seiner Schwester erzählte, dass die iranischen Sicherheitskräfte ihre Eltern unter Druck setzen. Diese sollten im Fernsehen die Aktivitäten ihrer Tochter verurteilen. Einer der Hauptgründe für Alirezas Verhaftung war neben der Unterstützung der Menschenrechtsaktivitäten seiner Schwester auch die Tatsache, dass er den Geheimdienstplan zur Entführung von Masih während eines Besuchs ihrer Familie in der Türkei aufgedeckt hatte. So hatte er seine Schwester vor jeder Reise in die Türkei gewarnt. Da sich Masih außer Landes befindet, hat das iranische Regime nun ihren Bruder verhaftet, um sie einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.
Hintergrund: Druck auf Familienmitglieder von Dissidenten und politischen Aktivisten im Iran
Die Verfolgung und Inhaftierung von Familienmitgliedern politischer Aktivisten zur Kontrolle und um Druck auf die Dissidenten auszuüben, hat sich in der Islamischen Republik in den letzten Jahren intensiviert. Masih Alinejad, die Gründerin der Kampagne „Stealthy Freedoms“ gegen den erzwungenen Schleier (Hijab) im Iran, schrieb in der New York Times, dass die iranischen Behörden ihre Familie unter Druck gesetzt hätten, sie in den staatlichen Medien zu verurteilen. So machte ihre Schwester sie zum Beispiel in einer Fernsehsendung für ihre Aktivitäten gegen das Gesetz des obligatorischen Schleiers im Iran verantwortlich. Durch Verfolgung von Verwandten werden Journalisten vom iranischen Regime unter Druck gesetzt.