Anatoliy Siryi

Der ukrainische Lehrer und Bürgermeister Anatoliy Siryi wurde von russischen Truppen in Richtung der Stadt Horodnia in der Region Tschernihiw verschleppt.
Schicksal des Bürgermeisters bleibt unbekannt
Anatoliy Siryi stammt aus dem Dorf Nowi Borowitschi in der Region Tschernihiw. Er absolvierte sein Studium an dem Pädagogischen Institut in Tschernihiw und arbeitete als Lehrer in dem Fach „Verteidigung der Ukraine“ (Kenntnisse und Fertigkeiten in der Landesverteidigung, Maßnahmen in Notsituationen und Erste Hilfe) am Nowoborowytsky Lyceum (technische Berufsschule). Des Weiteren war Anatoliy der Bürgermeister von Nowi Borowitschi, das in den ersten Tagen der Invasion besetzt wurde. In dieser Position arbeitete er rund um die Uhr daran, den Menschen in seinem Dorf zu helfen. Anatoliy organisierte den Schutz der öffentlichen Ordnung, verwaltete Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen sowie weitere humanitäre Hilfen.
Verschleppung
Am 29. März 2022 kam das russische Militär in das Dorf Nowi Borowitschi in der Region Tschernihiw und suchte nach Anatoliy. Er wurde gewarnt, dass sie ihn verschleppen würden, blieb aber an seinem Arbeitsplatz, um die Bewohner des Dorfes und seine Familie nicht zu gefährden. Die russischen Soldaten besetzten das Verwaltungsgebäude, entfernten die ukrainische Flagge und übten psychologischen Druck auf Anatoliy aus. Anschließend durchsuchten sie Anatoliys Haus nach Waffen, fanden aber keine. Danach wurde Anatoliy Siryi in Richtung der Stadt Horodnia in der Region Tschernihiw gebracht und wenige Tage später verließen die russischen Truppen die Region Tschernihiw. Seitdem ist nichts über den Aufenthaltsort von Anatoliy bekannt.
Gesundheitszustand
Anatoliy leidet an Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und Ischiasbeschwerden. Seit seiner Verschleppung ist nichts über seine Gesundheit bekannt.
Stand: Mai 2025