Anatoliy Siryi

Der ukrainische Lehrer und Bürgermeister Anatoliy Siryi wurde von russischen Truppen in Richtung der Stadt Horodnia in der Region Tschernihiw verschleppt.

Schicksal des Bürgermeisters bleibt unbekannt

Politischer Pate: Hessischer Bundestagsabgeordneter Frederik Bouffier, CDU (Foto: Tobias Koch)

Anatoliy Siryi (ru. Анатолий Сирый)
Geburtsdatum: 21. Dezember 1963

Verschleppt seit: 29. März 2022

Letzter Aufenthaltsort: Dorf Nowi Borowitschi, Region Tschernihiw

Anatoliy Siryi stammt aus dem Dorf Nowi Borowitschi in der Region Tschernihiw. Er absolvierte sein Studium an dem Pädagogischen Institut in Tschernihiw und arbeitete als Lehrer in dem Fach „Verteidigung der Ukraine“ (Kenntnisse und Fertigkeiten in der Landesverteidigung, Maßnahmen in Notsituationen und Erste Hilfe) am Nowoborowytsky Lyceum (technische Berufsschule). Des Weiteren war Anatoliy der Bürgermeister von Nowi Borowitschi, das in den ersten Tagen der Invasion besetzt wurde. In dieser Position arbeitete er rund um die Uhr daran, den Menschen in seinem Dorf zu helfen. Anatoliy organisierte den Schutz der öffentlichen Ordnung, verwaltete Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen sowie weitere humanitäre Hilfen.

Verschleppung
Am 29. März 2022 kam das russische Militär in das Dorf Nowi Borowitschi in der Region Tschernihiw und suchte nach Anatoliy. Er wurde gewarnt, dass sie ihn verschleppen würden, blieb aber an seinem Arbeitsplatz, um die Bewohner des Dorfes und seine Familie nicht zu gefährden. Die russischen Soldaten besetzten das Verwaltungsgebäude, entfernten die ukrainische Flagge und übten psychologischen Druck auf Anatoliy aus. Anschließend durchsuchten sie Anatoliys Haus nach Waffen, fanden aber keine. Danach wurde Anatoliy Siryi in Richtung der Stadt Horodnia in der Region Tschernihiw gebracht und wenige Tage später verließen die russischen Truppen die Region Tschernihiw. Seitdem ist nichts über den Aufenthaltsort von Anatoliy bekannt.

Gesundheitszustand
Anatoliy leidet an Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und Ischiasbeschwerden. Seit seiner Verschleppung ist nichts über seine Gesundheit bekannt.

Stand: Mai 2025

So können Sie Anatoliy helfen:

Briefe und Postkarten sind kleine, aber wirkungsvolle Gesten, die die Isolation der Gefangenschaft durchbrechen und die Menschen daran erinnern, dass sie nicht vergessen sind. Schreiben Sie aufmunternde Worte an die verschleppten Zivilisten.

Wichtig: Der Inhalt darf nicht politisch sein oder sich auf den Krieg/die Verschleppung beziehen, sonst wird der Brief eingezogen.


Textvorschlag – der Text muss auf Russisch verfasst sein, damit er die Zensur passieren kann.

Дорогой …, (männliche Person)
Дорогая …, (weibliche Person)

Посылаю тебе лучи света и добра! Я горжусь твоей силой и стойкостью. Помни, что самая темная ночь – перед рассветом. Желаю тебе крепкого здоровья и душевных сил. Мы помним о тебе и с нетерпением ждем твоего возвращения.

Обнимаю тебя!

[Name], [Land aus dem man schreibt]

Deutsche Übersetzung
Lieber …,
Liebe …,
ich sende dir Strahlen des Lichts und der Güte. Ich bin stolz auf deine Stärke und Tapferkeit. Denke daran, dass die dunkelste Nacht immer vor der Morgendämmerung liegt. Ich wünsche dir gute Gesundheit und geistige Stärke. Wir denken an dich und freuen uns auf deine Rückkehr.
Ich umarme dich!


Für die Adresse wenden Sie sich bitte an patenschaften@igfm.de, da der genaue Aufenthaltsort der verschleppten Person nicht immer bekannt ist oder sich schnell ändern kann.

Bitte schreiben Sie an die Botschaft der Russischen Föderation und die russische Ombudsfrau (sog. „Menschenrechtbeauftragte“). Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen. 

Russische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S. E. Herr Sergej J. Netschajew
Botschaft der Russischen Föderation
Unter den Linden 63-65
10117 Berlin
E-Mail:  info@russische-botschaft.de 

Ombudsfrau der Russischen Föderation
Tatjana H. Moskalkowa
Smolenskij, d. 19, str. 2
119121 Moskau
Russland

Anmerkung: Briefe an die russische Ombudsfrau sollten auf Russisch verfasst werden.  

Betreff: „Bitte um die unverzügliche Freilassung des ukrainischen Bürgermeisters Anatoliy Siryi“ 

Sehr geehrter Herr Botschafter Netschajew/ Sehr geehrte Ombudsfrau Moskalkowa, 

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des Bürgermeisters Anatoliy Siryi (geb. 21.12.1963) aufmerksam zu machen, der am 29. März 2022 in Nowi Borowitschi (Region Tschernihiw) unschuldig verschleppt und verhaftet wurde.

Am 29. März 2022 kam das russische Militär in das Dorf Nowi Borowitschi in der Region Tschernihiw. Sie suchten nach Anatoliy. Sie fanden ihn an seinem Arbeitsplatz – im Verwaltungsgebäude des Dorfes. Sie übten moralischen und psychischen Druck auf Anatoliy aus. Später durchsuchten sie auch sein Haus. Danach wurde Anatoliy Siryi in Richtung der Stadt Horodnia in der Region Tschernihiw gebracht. Seither ist das Schicksal von Anatoliy Siryi unbekannt.

Besonders beunruhigend empfinde ich die Berichte über Folter und Misshandlungen von Gefangenen in russischen Straflagern und Untersuchungsgefängnissen. Anatoliy Siryi ist ein unschuldiger Zivilist, der ohne legitime rechtliche Grundlage gefangen gehalten wird. Die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen müssen in vollem Umfang respektiert und geschützt werden. 

 Ich appelliere an Sie, sich für eine rechtmäßige und humane Behandlung aller zivilen Gefangenen in Russland, insbesondere der verschleppten Ukrainer, einzusetzen. Bitte ermöglichen Sie ihm den Kontakt zu seiner Familie und stellen einen Rechtsbeistand für ihn bereit.  

Hochachtungsvoll 

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