Arturo Cruz

Cruz-Nicaragua

Der frühere Botschafter wurde am 3. Juni 2021 am Flughafen von Managua unter dem Vorwurf der „Verschwörung gegen die Nation“ verhaftet und ins Gefängnis „El Chipote“ gebracht. Cruz ist einer von sieben Präsidentschaftskandidaten, für die Wahlen am 7. November antreten wollten und kurz vor der Wahl inhaftiert wurden.

Wegen Präsidentschaftskandidatur verhaftet

Arturo Cruz wurde am 13. August 1953 in Managua, Nicaragua, geboren und war Präsidentschaftskandidat der Partei Alianza Ciudadana (Bürgerallianz). Am 3. Juni 2021 wurde Cruz verhaftet und ins Gefängnis „El Chipote“ in Managua gebracht. Die Behörden werfen ihm einen „Angriff auf die nicaraguanische Gesellschaft und die Rechte des Volkes“ vor. Cruz hat eine Tochter, Isabella.

Festnahme

Arturo Cruz wurde am Flughafen „Augusto C. Sandino“ in Managua verhaftet, als er gerade von einer Reise aus Washington zurückkehrte. Man teilte ihm mit, dass er wegen „Verschwörung gegen die Nation“ angeklagt sei. Es wurde eine Polizei-Razzia in seiner Wohnung durchgeführt und nachdem ein Gericht die Anklage gegen ihn bestätigt hatte, wurde er in das Gefängnis „El Chipote“ in Managua gebracht. Cruz hatte während der gesamten Zeit keinen Zugang zu einem Anwalt.

Ihm werden Verbrechen vorgeworfen, die in dem im Dezember 2020 erlassenen Gesetz 1055 festgeschrieben sind, das von Kritikern auch als „Guillotine-Gesetz“ bezeichnet wird. Durch die vage Formulierung des Gesetzes wurde die Auflösung verschiedener Oppositionsparteien erleichtert und zudem die Verfolgung und Verurteilung von Demokratie-Anhängern, Journalisten und Kandidaten als „Landesverräter“ ermöglicht.

In den ersten Tagen nach seiner Verhaftung wurde Cruz der Kontakt zu seiner Familie und zu seinem Anwalt verwehrt. Diese erhielten außerdem keinerlei Informationen über sein Wohlergehen und seine aktuelle Situation.

Hintergrund

Arturo Cruz unterstützte in seiner Jugend zunächst die sandinistische Revolution von Daniel Ortega gegen die Diktatur von Somoza Debayle. Nach der Machtübernahme der Sandinisten war er allerdings von ihrer Politik enttäuscht. Als Folge davon schloss er sich 1980 der Vereinigten Nicaraguanischen Opposition an. Dennoch wurde er später von Daniel Ortega dazu ausgewählt, von 2007 bis 2009 das Amt des Botschafters von Nicaragua in den Vereinigten Staaten zu bekleiden.

Cruz studierte an der American University of Washington und der John Hopkins University. 1990 promovierte er in Moderner Geschichte an der Oxford University.

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