Mary Mohammadi

Die Konvertitin Mary Mohammadi wird aufgrund ihres Glaubens diskriminiert.

Die junge Iranerin wurde am 12. Januar 2020 nach der Teilnahme an einer öffentlichen Demonstrationen in Teheran von Sicherheitskräften festgenommen und ins Evin-Gefängnis gebracht. Am 26. Februar 2020 wurde Mohammadi auf Kaution freigelassen und ihre ursprünglich für Anfang März 2020 angesetzte Anhörung auf unbegrenzte Zeit verschoben.

Iranische Konvertitin vorübergehend freigelassen

Die christliche Konvertitin und Bürgerrechtlerin Fatemeh (Mary) Mohammadi, die wegen „Störung der öffentlichen Ordnung durch Teilnahme an einer illegalen Versammlung“ angeklagt und im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert war, ist am 26. Februar 2020 auf Kaution freigelassen worden. Ihre ursprünglich für Anfang März angesetzte Anhörung wurde auf unbegrenzte Zeit verschoben. Vor ihrer Verlegung ins Evin-Gefängnis wurde sie am 12. Januar 2020 in das Qarchak-Gefängnis im Süden Teherans gebracht. Bei ihrer Verhaftung wurde sie schwer misshandelt und sexuell erniedrigt. In den ersten 24 Stunden nach der Verhaftung bekam sie kein Essen.

Aktivitäten im Vorfeld der Festnahme

Mary nahm am 12. Januar 2020 an öffentlichen Demonstrationen in Teheran auf dem Azadi-Platz teil, als Sicherheitskräfte sie festnahmen. Sie veröffentlichte am Tag ihrer Verhaftung eine Reihe von Tweets, in denen sie die Desinformationspolitik der iranischen Regierung im Zuge des Flugzeugabschusses am 8. Januar 2020 kritisierte. Bereits im November 2017 wurde Mary erstmals bei einem Hauskirchentreffen verhaftet und für sechs Monate im berüchtigten Evin-Gefängnis inhaftiert. Die Vorwürfe lauteten: Mitgliedschaft in evangelikalen Gruppen, christliche Aktivitäten und Gefährdung der nationalen Sicherheit durch staatsfeindliche Propaganda. Im Jahr darauf, am 29. September 2018, wurde sie vom Geheimdienst scharf verhört. Im Juli 2019 kam es zu einem tätlichen Angriff auf sie in einem Bus. Dabei warf ihr eine Frau vor, ihr Kopftuch nicht ordentlich zu tragen. Als sie die Angreiferin wegen Körperverletzung anzeigte, wendeten sich die Polizeiermittlungen gegen Mary: ihr wurde vorgeworfen, den Hijab nachlässig getragen zu haben. Letztendlich wurde sie freigesprochen, jedoch auch die Angreiferin. Der Konvertitin wurde wegen ihres Glaubens die Studienberechtigung entzogen. Im Dezember 2019, nur einen Tag vor ihrer Exmatrikulation twitterte sie Informationen über zehn christliche Konvertiten, die aufgrund ihrer friedlichen religiösen Aktivitäten derzeit im Iran inhaftiert sind. Viele iranische Menschenrechtsorganisationen brachten damals ihre Besorgnis über Marys Zustand zum Ausdruck und baten die iranische Justiz, sie freizulassen.

Unterdrückung der Religionsfreiheit im Iran

In den letzten Jahren wurden Dutzende christliche Konvertiten inhaftiert, viele weitere wurden gezwungen, ihr Land zu verlassen. So wurden im Winter 2019 neun christliche Konvertiten vom Islamischen Revolutionsgericht zu insgesamt 55 Jahren Gefängnis verurteilt. Solche Verurteilungen drohten christlichen Bürgern, während Beamte der Islamischen Republik, darunter Außenminister Javad Zarif, wiederholt behaupteten, dass niemand im Iran wegen seines Glaubens strafrechtlich verfolgt wird. Nach der Scharia ist in der Islamischen Republik Iran ist jede Art von religiöser Propaganda illegal und wird als „Abfall vom Glauben“ (Apostasie) eingestuft, was mit der Todesstrafe oder langfristiger Inhaftierung bestraft wird.

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