Iran-Gespräch

Iran-Gespräch

Wann: Donnerstag, 28. September 2023 um 18 Uhr

Wo: Haus der Kulturen, Mainz

Am 16. September 2023 jährte sich der tragische Tod von Jina Mahsa Amini. Weltweit fanden Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen statt, die auf den Mord und die darauf folgenden revolutionären Proteste aufmerksam machten. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) nimmt nun am 28. September 2023 an der Podiumsdiskussion im Haus der Kulturen, in Mainz teil.

Tod Jina Mahsa Amini
Die Iranerin Jina Mahsa Amini wurde am 13. September 2022 von der sog. „Sittenpolizei“ festgenommen, da sie angeblich gegen das Hijab-Gesetz verstoßen hatte. Laut Augenzeugen soll Amini bereits bei ihrer Verhaftung geschlagen worden sein. Die 22-jährige fiel noch auf der Polizeiwache ins Koma. Die Polizisten werden beschuldigt, sie brutal geschlagen, misshandelt und ihr die tödlichen Kopfverletzungen hinzugefügt zu haben. Amini verstarb am 16. September 2022 im Krankenhaus in Teheran.

Bilder von Mahsa Amini, die sie auf der Intensivstation zeigten, verbreiteten sich rasant in den sozialen Medien und lösten eine Welle der Wut und Empörung aus. Im ganzen Land gingen Bürger und Bürgerinnen auf die Straßen und demonstrierten gegen die massive Polizeigewalt sowie die skrupellose, repressive Politik des Mullah-Regimes. Viele Demonstrierende fordern das Ende der Islamischen Republik Iran.

Frau-Leben-Freiheit & Ende der Islamischen Republik Iran
Die landesweiten Proteste hielten monatelang an. Das Regime reagierte mit abertausenden willkürlichen Verhaftungen, Verurteilungen sowie Hinrichtungen unschuldiger Personen. Die „Sicherheitskräfte“ gehen seitdem äußerst gewaltsam gegen die eigene Bevölkerung vor und versuchen so, eine abschreckende Wirkung zu schaffen und die Proteste zu unterbinden.

Selbst nach einem Jahr nach der Ermordung Jina Mahsa Aminis lassen sich die Menschen im Iran nicht einschüchtern. Die Straßen haben sich in einen zivilen Ungehorsam insbesondere für Frauen verwandelt. Der Kampf um Demokratie und Menschenrechte geht trotz des gewaltsamen Vorgehens des Regimes, unaufhaltsam weiter.

Iran-Gespräch
Im Vordergrund der Podiumsdiskussion steht am Donnerstag die Frage, wo wir uns im Kampf um Demokratie und Menschenrechte befinden. Unter den Teilnehmenden sind: die deutsche Friedens- und Konfliktforscherin und EU- Abgeordnete Dr. Hannah Neumann (Grüne), Zeuge und Opfer der Gewaltverbrechen der Islamischen Republik Erfan Ramizipour, der verfolgte Sportler Asoo Sivan Yari, der Leiter des Malteser Migrationsbüros Behrouz Asadi und der Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der IGFM Valerio Krüger. Der bekannte ZDF-Journalist Kamran Safiarian wird das Gespräch moderieren und musikalisch wird es untermalt von der iranischen Sängerin Ronak.

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit Malteser, dem Haus der Kulturen und der IGFM.

Die IGFM beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Menschenrechtssituation im Iran. Informieren Sie sich darüber und unterstützen Sie unsere Arbeit.

Frauenrechte in der Islamischen Republik Iran

Informieren Sie sich über politische Gefangene in Iran:

Manouchehr Bakhtiari

Manouchehr Bakhtiari ist der Vater des Aktivisten Pouya, der am zweiten Tag der landesweiten Proteste 2019 ermordet wurde. Seit dem Tode seines Sohns stellte sich Manochehr öffentlich gegen das Regime der Islamischen Republik und wurde mehrfach verhaftet.

Alireza Farshi

Alireza Farshi sitzt im Iran im Gefängnis, weil er sich für das Recht auf Muttersprache eingesetzt hat. Der aserbaidschanischstämmige Aktivist wurde verurteilt, weil er Bibliotheken gründete und den UNESCO-Tag der Muttersprache unterstützte. Nun droht ihm im Gefängnis die Erblindung – medizinische Hilfe wird ihm verweigert.

Sharifeh Mohammadi

Die iranische Arbeitsrechtaktivistin Sharifeh Mohammadi wurde am 07. Dezember 2023 wegen angeblicher „bewaffneter Rebellion" festgenommen. Sie wurde 4. Juli 2024 von der Abteilung 1 des Islamischen Revolutionsgerichts in Rasht zum Tode verurteilt. Am 13. Februar 2025 bestätigte ein Gericht das Urteil.

Mahmoud Mehrabi

Mahmoud Mehrabi wurde im Februar 2023 wegen regimekritischem Aktivismus im Iran festgenommen. Während seiner Haft wurde er misshandelt, monatelang isoliert und ihm wurde medizinische Versorgung verweigert. Im Mai 2024 wurde er in einem unfairen Verfahren zum Tode verurteilt – das Urteil wurde im Oktober 2024 aufgehoben, doch zahlreiche Anklagen gegen ihn bestehen weiterhin.

Verisheh Moradi

Verisheh Moradi ist Mitglied des Verbands „Gemeinschaft der freien Frauen Ostkurdistans“ (KJAR). Sie wurde am 1. August 2023 gewaltsam in Sanandaj (Provinz Kurdistan) festgenommen. In einem Brief berichtet sie von Folter und Misshandlung in der Haftanstalt. Anfang November 2024 wird die Iranerin zum Tode verurteilt.

Aktuelle Pressemitteilungen zu Iran

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