Irak – Vortrag Taban Shoresh

Taban Shoresh spricht auf 52. Jahrestagung der IGFM in Bonn.

Taban Shoresh gründete vor ihrem eigenen Hintergrund als Überlebende des Völkermordes an den Yesiden und ehemalige Kindesgefangene die gemeinnützige Organisation „Lotus Flower“. Diese unterstützt Frauen und Mädchen, welche von Konflikten und Vertreibung betroffen sind. In ihrem Vortrag, anlässlich der 52. Jahrestagung der IGFM im April 2024, berichtet sie über die Anfänge der Organisation und bedankt sich für die frühe und andauernde Unterstützung, die sie von der IGFM erfahren hat. Zudem erzählt sie von den Projekten, die ihre Organisation im Irak ins Leben gerufen hat und der aktuellen Situation im Land.

„Die Unterstützung der IGFM ermöglichte es uns, Vertrauen in den Gemeinschaften aufzubauen und sie in langfristige Projekte einzubinden“

Bonn, der 20. April 2024

Taban Shoresh gründete vor ihrem eigenen Hintergrund als Überlebende des Völkermordes an den Yesiden, ehemalige Kindesgefangene die gemeinnützige Organisation „Lotus Flower“, die Frauen und Mädchen unterstützt, die von Konflikten und Vertreibung betroffen sind. Die Organisation gründete sie in ihrer eigenen Wohnung ohne finanzielle Mittel, der Sitz in Kurdistan startete in einer verbrannten Hütte, da das Geld fehlte. Die Unterstützung durch die IGFM war am Anfang entscheidend. Im Laufe der Jahre hat die IGFM Sachleistungen in entscheidenden Bereichen erbracht, die die meisten ignorieren würden, z.B. Alphabetisierung von Erwachsenen, Nähkurse, und Hilfe für Behinderte. Diese Unterstützung ermöglichte es uns nicht nur, Gemeindemitglieder in Zeiten der Not zu unterstützen, sondern auch, Projekte zu starten und Wirkung zu erzielen. Sie ermöglichte es uns, Vertrauen in den Gemeinden aufzubauen und sie in langfristige Projekte einzubinden.

Nun zur Entwicklung der Organisation: Wir orientieren uns an den SDGs und haben vier Säulen und Projekte unter jeder Säule. Wir sind von mir und einem Regionalmanager vor Ort im Jahr 2016 auf fast 200 Mitarbeiter angewachsen, die alle vor Ort im Irak arbeiten. Bis heute haben wir mehr als 84.000 Frauen, Mädchen und Gemeindemitglieder erreicht.

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Die aktuelle Situation im Irak fordert mehr denn je langfristige Unterstützung. Irak ist ein strategischer Standort, der nicht in den Schlagzeilen steht, aber sehr wichtig ist, um kein Vakuum entstehen zu lassen.

Wir erfahren Gender Backlash (Gegenwind gegen die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter) und die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass lokale Organisationen weiterhin in der Lage sind, lokale Gemeinschaften ohne Angst zu unterstützen. Wir müssen sicherstellen, dass wir die lokalen Gemeinschaften mit einbeziehen, um zu gewährleisten, dass wir langfristige Unterstützung effizient aufbauen. Wir müssen sicherstellen, dass wir die richtige Unterstützung in Form von langfristiger, flexibler Finanzierung, Schutzmaßnahmen und Möglichkeiten zum Kapazitätsaufbau sowie ein ausgewogenes Machtgleichgewicht für lokale Organisationen, die an vorderster Front tätig sind, erhalten.

Am wichtigsten ist es, auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft zu hören und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Weitere Länderberichte der Jahrestagung

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2004, 2024

„Das Schicksal tausender ukrainischer Zivilgefangener ist unklar“

Die IGFM berichtet auf ihrer Jahrestagung über die humanitären Hilfsprojekte für die Ukraine. Aus Frankfurt setzt sich die IGFM außerdem für verschleppte Zivilisten ein, steht in Kontakt mit 55 Familien und vermittelt politische Patenschaften. Letztlich appelliert sie auch an die internationale Gemeinschaft, die von der Ukraine in sämtlichen Bereichen geforderte Unterstützung unmittelbar zur Verfügung zu stellen.

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