Katia Beirut Rodríguez

Die Kubanerin wurde willkürlich inhaftiert, nachdem sie an den landesweiten Demonstrationen in Kuba teilgenommen hatte. Im Januar 2025 wurde sie aus der Haft entlassen. Foto Katia: Prisoners Defenders
Zehn Jahre Haft für angebliche Volksverhetzung
Die Kubanerin Katia Beirut Rodríguez wurde am 19. Juli 2021 im Alter von 35 Jahren festgenommen, nachdem sie gemeinsam mit ihrem Vater Fredi Beirut Matos an den landesweiten Demonstrationen auf Kuba teilgenommen hatte. Der Vorwurf lautet „Verbrechen der Volksverhetzung“. Im Dezember 2021 wurde die Mutter eines minderjährigen Sohnes zunächst zu 20 Jahren Haft verurteilt, zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Haftstrafe auf zehn Jahre herabgestuft. Katias Bruder Exen Beirut ist aufgrund der Proteste ebenfalls inhaftiert. Im Januar 2025 wurde Katia aus der Haft entlassen.
Gesundheitliche Situation
Seit ihrer Festnahme ist Katia im Frauengefängnis „West“ von El Guatao, Havanna inhaftiert. Aus der Einrichtung sind Berichte von unzureichender medizinischer Versorgung, schlechter Ernährung und mangelnden sanitären Einrichtungen bekannt. Aus den vorliegenden Materialien von Prisoners Defenders geht hervor, dass Katia unter Schmerzen an der Wirbelsäule leidet und Krebspatientin ist. Die Inhaftierung stellt für die Kubanerin aufgrund ihrer Erkrankung eine unzumutbare Situation dar.
Politische Gefangene in Kuba
Am 11. Juli 2021 gingen tausende Menschen in mehreren Städten Kubas auf die Straße, um gegen die Verknappung von Lebensmitteln und Medikamenten zu protestieren und das Ende der Diktatur zu fordern. Die Proteste gelten als größte Demonstrationen, die Kuba seit Jahren erlebt hat. Das kubanische Regime reagierte mit Zensur und Gewalt auf die Proteste. Tausende Demonstranten wurden willkürlich verhaftet und waren zeitweise vermisst.
Schon lange werden in Kuba Menschen werden aufgrund ihrer politischen Überzeugungen oder der Ausübung ihrer Meinungsfreiheit inhaftiert, darunter Minderjährige, Aktivisten, Journalisten und Doppelstaatler. Die IGFM registriert auf der Karibikinsel aktuell über 1.100 politische Gefangene. Das Verwehren vom Zugang zu medizinischer Behandlung ist eine der vielen Methoden, die das kubanische Regime gegen die politischen Gefangenen und ihre Familien anwendet. Oft werden die Gefangenen zudem erniedrigt, gefoltert und leiden unter unhygienischen Zuständen.
Freilassung von 553 Gefangenen im Januar 2025
Im Januar wurde Katia Beirut Rodríguez aus dem Gefängnis entlassen, nachdem das Kuba-Regime im Rahmen von Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten die „Freilassung von 553 Personen, die für verschiedene Verbrechen bestraft wurden“, angekündigt hatte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Begnadigung, das die völlige Aufhebung der Saktionen bedeuten würde. Die aus dem Gefängnis Entlassenen müssen die von den Behörden auferlegten Bedingungen erfüllen und könnten erneut inhaftiert werden, wenn das Regime dies beschließt.
Stand: Januar 2025

Die Kubanerin Katia Beirut Rodríguez mit ihrem Vater Fredi, der ebenfalls inhaftiert ist.
Foto: cubacenter.org