Massaker an Katholiken 

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Das Militärregime von Myanmar führt einen grausamen Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Das Massaker an 35 Katholiken ist eines der jüngsten Beispiele der brutalen Vorgehensweise von Min Aung Hlaing gegen seine Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Der Terror des Militärregimes in Myanmar eskaliert

Das Militärregime von Myanmar führt grausam Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Der Terror des Regimes von General Min Aung Hlaing, eskaliert. Massenfestnahmen, Internierungen und zügellose Gewalt der sogenannten „Tatmadaw“ (Regierungstruppen) gegen „Verdächtige“ sind alltäglich. Jüngstes Beispiel ist ein Massaker an 35 Katholiken, das Heiligabend von Militärangehörigen verübt wurde. Die Opfer, darunter auch Kinder, waren unterwegs zu Festlichkeiten und wurden in ihren Fahrzeugen auf offener Straße erschossen und verbrannt.

Die Gräueltaten ereigneten sich in der Provinz Kaya im Osten von Myanmar. Die Opfer sind Angehörige der ethnischen Minderheit der Karen, die gegenüber dem herrschenden Militär kritisch eingestellt sind. Viele Karen sind „ethnische Christen“ und damit eine potenzielle Gefahr für das Militärregime. Prominente Katholiken wie Kardinal Charles Maung Bo und die Ordensschwester Rose Nu Tawng kritisieren öffentlich die Herrschaft des Militärs und fordern die Wiederherstellung der Demokratie.

Die Mehrheit der Bevölkerung von Myanmar sind Buddhisten. Aus Sicht des herrschenden Militärregimes stehen Gläubige anderer Religionen unter Generalverdacht des Terrorismus. Das bekommen nicht nur Christen zu spüren, besonders die Minderheit der muslimischen Rohingya wird immer wieder Opfer von Massakern, grausamer Vertreibung und Internierung.

Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen und demokratische Staaten haben den UNO-Sicherheitsrat aufgerufen, dem Morden des Militärregimes Einhalt zu bieten. Die Täter der Tatmadaw und die Verantwortlichen müssen vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt werden. Doch international werden die Putschisten vor allem von China und Russland gestützt, sämtliche Bemühungen zur Verbesserung der Menschenrechtslage blieben daher bisher wirkungslos.

Der Kommentar von Martin Lessenthin erschien am 7. Januar 2022 in Die Tagespost, Würzburg

Über den Autor

Martin Lessenthin ist seit 2000 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und seit 2001 Sprecher des Vorstands und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte.

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