Nordkorea: Zwangsarbeit

Das Bild zeigt eine patriotische Formation von Nordkoreanern. Für zehntausende Bürger des asiatischen Landes, die vom Regime unter sklavenartigen Verhältnissen zur Zwangsarbeit im Ausland „verliehen” werden, stellt sich die Realität ganz anders dar. Nun wurde bekannt, dass die Loyalitätszahlungen an das  Regime nochmal erhöht wurden. Bereits zuvor machten sie bis zu 80 Prozent des Lohns aus. Foto: Roman Harak, CC BY-SA 2.0  via Wikimedia Commons

Eigene Leiharbeiter zu Extra-Tributen gezwungen

Zehntausende „verliehene Arbeiter“ in sklavenartigen Verhältnissen beschäftigt

Frankfurt am Main, 09. Juli 2021 – Seit April 2021 müssen Nordkoreaner, die von ihrer Regierung zur Zwangsarbeit im Ausland gezwungen werden, zusätzliche „Loyalitätszahlungen“ an das Regime leisten, wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) vermeldet.

Die etwa 50.000 nach Russland entsandten Nordkoreaner müssen seit April 2021 monatlich umgerechnet 100 US-Dollar Lohn zusätzlich in  einen „Loyalitätsfonds“ des Regimes abführen. IGFM-Informationen zufolge sollen damit Wohnprojekte in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang finanziert werden, die Staatschef Kim Jong-un kürzlich auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei versprochen hatte.

Gestrandete Arbeiter sollen ersetzt werden

Das nordkoreanische Regime plant laut der IGFM zudem, 10.000 wegen der Corona-Pandemie gestrandete Leiharbeiter aus China zurückzuholen und sie durch neue Arbeitskräfte zu ersetzen. Die Arbeiter wurden zuletzt nach Ausbrüchen des Virus in strikte Isolation geschickt. Die Entsendung illegaler Zwangsarbeiter in Staaten wie China oder Russland und die draus resultierenden Deviseneinnahmen machen einen gewichtigen Teil des nordkoreanischen Staatshaushalts aus.

Teilweise seit Jahren als „Leiharbeitssklaven“ entsandt

„Nordkoreas Leiharbeiter bekommen nur einen minimalen Anteil ihres sowieso kargen Lohns, der restliche Teil geht auf direktem Weg an das Regime“, so die IGFM. Die meisten der Arbeitskräfte, die jetzt ersetzt werden sollen, sind Frauen. Viele sind schon seit Jahren ohne Kontakt zu ihren Familien. Die vorwiegend in China und Russland eingesetzten Arbeiter müssten täglich zehn Stunden harte Arbeit verrichten, Pausen oder freie Tage gebe es nicht, ergänzt die in Frankfurt am Main ansässige Menschenrechtsorganisation.

Zehntausende illegal beschäftigt

Allein in der chinesischen Stadt Dandong sind rund 30.000 nordkoreanische Arbeiter illegal beschäftigt. Da ihre Anstellung seit 2019 durch UN-Sanktionen untersagt ist, erhalten sie häufig studentische oder touristische Visa für ihre Einreise. „Das Kim-Regime umgeht so die Sanktionen und erhält dafür Hilfe von Russland und China bei der Ausstellung der Visa“, kritisiert die IGFM.

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