Oleksandr Borysov

Oleksandr Borysov wurde am 6. Januar 2021 wegen seiner proukrainischen Haltung gefangen genommen. Er half Ukrainern, die von Militanten der sogenannten Volksrepublik Luhansk bedroht wurden, unter Einsatz seines Lebens, in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet zu fliehen. Oleksandr wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt.

Wegen Beihilfe zur Flucht aus der Ukraine zu 14 Jahren Hochsicherheitsgefängnis verurteilt

Oleksandr Borysov
Geburtsdatum: 22. August 1984

Verschleppt seit: 6. Januar 2021

Letzter Aufenthaltsort: Stadt Kadijivka (Stachanow), Region Luhansk

Unrechtmäßiges Urteil: 14 Jahre Hochsicherheitsgefängnis

Oleksandr arbeitete im Güter- und Personenverkehr und wurde wegen seiner proukrainischen Haltung gefangen genommen. Er half Ukrainern, die von Militanten der sogenannten Volksrepublik Luhansk bedroht wurden, unter Einsatz seines Lebens, in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet zu fliehen. Weil Oleksandr sich weigert, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen, ist er körperlicher und seelischer Folter ausgesetzt. 

Verschleppung 

Am 6. Januar 2021 wurde Oleksandr in der Nähe seines Hauses in Stachanow, einer vorübergehend von Russland besetzten Stadt in der Region Luhansk, entführt. Angehörige des sogenannten Ministeriums für Staatssicherheit der Volksrepublik Luhansk waren für die Entführung verantwortlich. 

Oleksandr wurde des angeblichen Hochverrats beschuldigt, da er einen „fremden" Staat bei Aktivitäten unterstützt haben soll, die gegen die Sicherheit der sogenannten Volksrepublik Luhansk gerichtet waren. 

Während dem Verhör wurde Oleksandr mit Elektroschocks gefoltert, indem Elektroden an seinen Ohren befestigt wurden und am gesamten Körper geschlagen. Man hielt Oleksandr unter völlig unhygienischen Bedingungen fest, in den ersten zwei Monaten nach seiner Entführung hatte er keine Möglichkeit sich zu waschen oder umzuziehen. Hygieneartikel wurden ihm verwehrt und eine Zeit lang schlief er auf dem Zementboden. 

Wie Oleksandr seinen Angehörigen mitteilte:
„Ich werde euch nicht alle Schrecken erzählen, die ich während der Verhöre durchleben musste. Ich werde euch nicht von all den Folterungen berichten, denen ich ausgesetzt war, denn das müsst ihr nicht wissen. Aber eines will ich euch sagen: Die Vertreter des Ministeriums für Staatssicherheit wissen sehr gut, wie man Menschen überzeugt." 

Aufgrund der andauernden Folter und den Drohungen gegen seine Angehörigen von Vertretern des sogenannten Ministeriums für Staatssicherheit versuchte Oleksandr sich das Leben zu nehmen. Er hat Schnittwunden an beiden Händen. 

Nach einem willkürlichen Scheinprozess wurde Oleksandr am 21. Februar 2021 zu 14 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt.  

Seit dem 9. Februar 2025 wird Oleksandr unrechtmäßig in der Strafkolonie Nr. 1 der Stadt Jakutsk in der Republik Sacha (Jakutien) der Russischen Föderation festgehalten. Seine Familie hat seitdem keine Informationen mehr über Oleksandr bekommen. 

Gesundheit 

Oleksandr leidet an chronischen Immunerkrankungen, die sich negativ auf seinen Stoffwechsel auswirken und er benötigt ständige medizinische Betreuung. Er hat Diabetes und ist seit seiner Kindheit übergewichtig. In Folge seiner Entführung hat Olesandr keinen Zugang mehr zu den benötigten Medikamenten. Vor seiner Gefangennahme war eine Operation zur Entfernung von Krampfadern im Februar 2021 geplant. Aufgrund der Kopfverletzungen, die er während der Folter in russischer Gefangenschaft erlitten hat, leidet er unter sehr hohem Blutdruck und starken Kopfschmerzen. Zudem klagt er über Schmerzen im Herzbereich und Zahnschmerzen. Er hat stark abgenommen und ist komplett ergraut. 

Stand: September 2025 

So können Sie Oleksandr helfen:

Briefe und Postkarten sind kleine, aber wirkungsvolle Gesten, die die Isolation der Gefangenschaft durchbrechen und die Menschen daran erinnern, dass sie nicht vergessen sind. Schreiben Sie aufmunternde Worte an die verschleppten Zivilisten.

Wichtig: Der Inhalt darf nicht politisch sein oder sich auf den Krieg/die Verschleppung beziehen, sonst wird der Brief eingezogen.


Textvorschlag – der Text muss auf Russisch verfasst sein, damit er die Zensur passieren kann.

Дорогой …, (männliche Person)
Дорогая …, (weibliche Person)

Посылаю тебе лучи света и добра! Я горжусь твоей силой и стойкостью. Помни, что самая темная ночь – перед рассветом. Желаю тебе крепкого здоровья и душевных сил. Мы помним о тебе и с нетерпением ждем твоего возвращения.

Обнимаю тебя!

[Name], [Land aus dem man schreibt]

Deutsche Übersetzung
Lieber …,
Liebe …,
ich sende dir Strahlen des Lichts und der Güte. Ich bin stolz auf deine Stärke und Tapferkeit. Denke daran, dass die dunkelste Nacht immer vor der Morgendämmerung liegt. Ich wünsche dir gute Gesundheit und geistige Stärke. Wir denken an dich und freuen uns auf deine Rückkehr.
Ich umarme dich!


Für die Adresse wenden Sie sich bitte an patenschaften@igfm.de, da der genaue Aufenthaltsort der verschleppten Person nicht immer bekannt ist oder sich schnell ändern kann. 

Bitte schreiben Sie an die Botschaft der Russischen Föderation und die russische Ombudsfrau (sog. „Menschenrechtbeauftragte"). Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen. 

Russische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S. E. Herr Sergej J. Netschajew
Botschaft der Russischen Föderation
Unter den Linden 63-65
10117 Berlin
E-Mail:  info@russische-botschaft.de 

Ombudsfrau der Russischen Föderation
Tatjana H. Moskalkowa
Smolenskij, d. 19, str. 2
119121 Moskau
Russland
 

Anmerkung: Briefe an die russische Ombudsfrau sollten auf Russisch verfasst werden.  

Betreff: „Bitte um die unverzügliche Freilassung des ukrainischen Zivilisten Oleksandr Borysov 

Sehr geehrter Herr Botschafter Netschajew/ Sehr geehrte Ombudsfrau Moskalkowa,

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des ukrainischen Zivilisten Oleksandr Borysov  (geb. 22. August 1984) aufmerksam zu machen, der am 6. Januar 2021, in der Nähe seines Hauses in Stachanow, von Angehörigen des sogenannten Ministeriums für Staatssicherheit der Volksrepublik Luhansk verschleppt wurde. Seit dem 9. Februar 2025 wird Oleksandr unrechtmäßig in der Strafkolonie Nr. 1 der Stadt Jakutsk in der Republik Sacha (Jakutien) der Russischen Föderation festgehalten.

Ich bin zutiefst besorgt über Berichte zu willkürlichen Festnahmen, Misshandlungen und Verstößen gegen rechtsstaatliche Mindeststandards in von Russland kontrollierten Haftanstalten. Oleksandr Borysov ist Zivilist, der ohne legitime rechtliche Grundlage festgehalten und wegen einer nicht strafbaren zivilen Handlung verfolgt wird. Die Rechte und Freiheiten der Betroffenen müssen vollumfänglich respektiert und geschützt werden.

Ich appelliere an Sie, sich für eine rechtmäßige und humane Behandlung aller zivilen Gefangenen einzusetzen, insbesondere der verschleppten Ukrainerinnen und Ukrainer. Bitte teilen Sie den aktuellen Aufenthaltsort sowie den Verfahrensstand von Oleksandr Borysov mit, ermöglichen Sie ihm umgehend den Kontakt zu seiner Familie, stellen Sie unabhängigen Rechtsbeistand sowie notwendige medizinische Versorgung sicher (einschließlich Zugang zu erforderlichen Medikamenten), und überprüfen Sie die Rechtmäßigkeit seiner Inhaftierung. Ohne eine legitime Rechtsgrundlage fordere ich seine unverzügliche Freilassung.

Hochachtungsvoll,

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Kostiantyn Struk

Kostiantyn Struk wurde am 14. August 2022 von russischen Soldaten ausgeraubt und verschleppt. Seit 2025 weiß man, dass er illegal in der russischen Strafkolonie Nr. 10 der Republik Mordowien festgehalten wird.

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