Oleksii Kyselov

Oleksii Kyselov

Oleksii Kyselov ist ein ukrainischer Marinekommandant in Pension, der sich ehrenamtlich für das ukrainische Rote Kreuz engagierte. Am 17. Juli 2022 wurde er vom russischen Militär verhaftet. Derzeit ist bekannt, dass Oleksii für die Verlegung in eine andere Strafkolonie vorbereitet wird.

Unbegründete Anklage wegen Terrorismus

Oleksii Kyselov
Geburtsdatum: 2. Februar 1964

Verschleppt seit: 17. Juli 2022

Letzter Aufenthaltsort: Stadt Henitschesk, Region Cherson

Politische Patin: Hessische Landtagsabgeordnete Miriam Dahlke (B90/Die Grünen)

Oleksii schloss im Jahr 1986 die Marinehochschule ab. Er war Kommandant des Aufklärungsschiffes „Slawutytsch“ der ukrainischen Marine. Seit dem Jahr 2001 ist Oleksii in Pension. In den letzten Jahren vor seiner Gefangenschaft war er beruflich, ehrenamtlich, politisch und öffentlich aktiv. Er gründete die Nichtregierungsorganisation „Binnenvertriebene-SOS“ und war ehrenamtlich für das ukrainische Rote Kreuz tätig.

Verschleppung
Am 17. Juli 2022 wurde Oleksii in der Nähe seines Hauses in der Stadt Henitschesk vom russischen Militär festgenommen. Ein schwarzes Auto fuhr auf ihn zu, aus dem zwei schwarz gekleidete Männer ausstiegen. Oleksii wurde ein Sack über den Kopf gezogen und in das Auto gezwungen. Zuerst brachten sie Oleksii zu seinem Haus, wo sie ihn illegal durchsuchten, seine gesamte Ausrüstung (Laptop, etc.) mitnahmen und das Auto stahlen. Danach wurde Oleksii in die örtliche Polizeistation gebracht, wo er 5 Tage lang im Keller festgehalten wurde. Oleksii wurde geschlagen, mit Elektroschocks gefoltert. Man versuchte Informationen über die ukrainische Territorialverteidigung von Henitschesk von ihm zu erhalten. Oleksii wusste nichts davon, da er zu diesem Zeitpunkt bereits seit 23 Jahren im Ruhestand war und sich aufgrund dessen nicht mit militärischen Angelegenheiten befasste.

Am 22. Juli 2022 brachte das russische Militär Oleksii an die Grenze zur Krim und übergab ihn dem Föderalen Sicherheitsdienst in Simferopol. Aus den Dokumenten geht hervor, dass er an einem russischen Kontrollpunkt festgenommen wurde, als er angeblich versuchte, auf das Territorium der Krim einzureisen. Oleksii wurde dann in das Untersuchungsgefängnis in Simferopol gebracht, wo er etwa ein Jahr lang festgehalten wurde. Gegen ihn wurde eine unbegründete Anklage wegen Terrorismus erhoben.

Am 17. Februar 2023 wurde Oleksii zu 8,5 Jahren Haft verurteilt, weil er angeblich eine „Seeblockade der Krim“ organisiert hatte. Der Fall war frei erfunden. Oleksii war in dem Hochsicherheitsgefängnis Nr. 2 („Wladimirskij Zentral“) in der Stadt Wladimir, Region Wladimir (Russische Föderation) inhaftiert. Derzeit ist bekannt, dass Oleksii für die Verlegung in eine andere Strafkolonie vorbereitet wird.

Oleksii Kyselov befindet sich zurzeit in der Strafkolonie Nr. 17 in der Stadt Murmansk (Region Murmansk, Russische Föderation).

Gesundheitszustand
Vor seiner Gefangenschaft litt Oleksii an einem Ekzem. Nach seiner Entführung wurde Oleksii vom russischen Militär schwer misshandelt. Er wurde in einem Keller festgehalten und systematisch geschlagen und mit Elektroschocks gefoltert. Nach diesen Torturen konnte Oleksii nicht einmal mehr einen Stift halten. Er verlangte nach einem Arzt. Erst nachdem Oleksii in den Hungerstreik getreten war, durfte er nach mehreren Monaten endlich einen Arzt sehen. Es ist nicht bekannt, welche Hilfe der Arzt ihm gab.

Stand: Mai 2025

So können Sie Oleksii Kyselov helfen:

Bitte schreiben Sie an die Botschaft der Russischen Föderation und die russische Ombudsfrau (sog. „Menschenrechtbeauftragte“). Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen. 

Russische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S. E. Herr Sergej J. Netschajew
Botschaft der Russischen Föderation
Unter den Linden 63-65
10117 Berlin
E-Mail:  info@russische-botschaft.de 

Ombudsfrau der Russischen Föderation
Tatjana H. Moskalkowa
Smolenskij, d. 19, str. 2
119121 Moskau
Russland

Anmerkung: Briefe an die russische Ombudsfrau sollten auf Russisch verfasst werden.  

Betreff: „Bitte um die unverzügliche Freilassung des ukrainischen Zivilisten Oleksii Kyselov“ 

Sehr geehrter Herr Botschafter Netschajew/ Sehr geehrte Ombudsfrau Moskalkowa, 

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des ukrainischen Zivilisten Oleksii Kyselov (geb. 2.02.1964) aufmerksam zu machen, der am 17. Juli 2022 in der Stadt Henitschesk (Region Cherson) unschuldig verschleppt und verhaftet wurde.

Am 17. Juli 2022 wurde Oleksii in der Nähe seines Hauses in der Stadt Henitschesk vom russischen Militär festgenommen. Oleksii wurde in die örtliche Polizeistation gebracht, wo er 5 Tage lang im Keller festgehalten wurde. Er wurde geschlagen, mit Elektroschocks gefoltert und man versuchte, von ihm Informationen über die ukrainische Territorialverteidigung von Henitschesk zu erhalten. Am 22. Juli 2022 brachte das russische Militär Oleksii an die Grenze zur Krim und übergab ihn dem Föderalen Sicherheitsdienst in Simferopol. Am 17. Februar 2023 wurde Oleksii zu 8,5 Jahren Haft verurteilt. Oleksii befand sich in einem Hochsicherheitsgefängnis Nr. 2 („Wladimirskij Zentral“) in der Stadt Wladimir, Region Wladimir (Russische Föderation). Derzeit befindet sich Oleksii Kyselov in der Strafkolonie Nr. 17 in der Stadt Murmansk (Region Murmansk, Russische Föderation).

Besonders beunruhigend empfinde ich die Berichte über Folter und Misshandlungen von Gefangenen in russischen Straflagern und Untersuchungsgefängnissen. Oleksii Kyselov ist ein unschuldiger Zivilist, der ohne legitime rechtliche Grundlage gefangen gehalten wird. Die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen müssen in vollem Umfang respektiert und geschützt werden. 

 Ich appelliere an Sie, sich für eine rechtmäßige und humane Behandlung aller zivilen Gefangenen in Russland, insbesondere der verschleppten Ukrainer, einzusetzen. Bitte ermöglichen Sie ihm den Kontakt zu seiner Familie und stellen einen Rechtsbeistand für ihn bereit.  

Hochachtungsvoll 

Das Ukrainische Einheitsregister für vermisste Personen unter besonderen Umständen verzeichnet derzeit etwa 42.000 vermisste Ukrainer, darunter Militärangehörige, ukrainische Zivilisten und Kinder (Stand: Juli 2024). Dabei könnte die Dunkelziffer deutlich höher liegen. 

Informieren Sie die ukrainische Botschaft und den Menschenrechtsbeauftragten der Ukraine über das Schicksal von Oleksii Kyselov, um die ukrainischen Behörden bei der Registrierung verschleppter Personen zu unterstützen.  

Ukrainische Botschaft in Deutschland
Botschafter: S.E. Herr Oleksii Makeiev
Außerordentlicher und bevollmächtigter ukrainischer Botschafter in Berlin
Albrechtstrasse 26
10117 Berlin
E-Mail:  emb_de@mfa.gov.ua   

Ombudsmann (Menschenrechtsbeauftragter) der Ukraine
Dmytro Lubinets
Menschenrechtsbeauftragter im ukrainischen Parlament
Vulica Instytutska, 21/8
01008 Kyjiw
Ukraine
E-Mail: hotline@ombudsman.gov.ua 

Sehr geehrter Herr Botschafter MakeievSehr geehrter OmbudsmanLubinets, 

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die Verschleppung des ukrainischen Zivilisten Oleksii Kyselov (geb. 2.02.1964) durch das russische Militär aufmerksam zu machen, der am 17. Juli 2022 in der Stadt Henitschesk (Region Cherson) unschuldig gefangen genommen wurde.

Am 17. Juli 2022 wurde Oleksii in der Nähe seines Hauses in der Stadt Henitschesk vom russischen Militär festgenommen. Oleksii wurde in die örtliche Polizeistation gebracht, wo er 5 Tage lang im Keller festgehalten wurde. Er wurde geschlagen, mit Elektroschocks gefoltert und man versuchte, von ihm Informationen über die ukrainische Territorialverteidigung von Henitschesk zu erhalten. Am 22. Juli 2022 brachte das russische Militär Oleksii an die Grenze zur Krim und übergab ihn dem Föderalen Sicherheitsdienst in Simferopol. Am 17. Februar 2023 wurde Oleksii zu 8,5 Jahren Haft verurteilt. Oleksii befand sich in einem Hochsicherheitsgefängnis Nr. 2 („Wladimirskij Zentral“) in der Stadt Wladimir, Region Wladimir (Russische Föderation). Derzeit befindet sich Oleksii Kyselov in der Strafkolonie Nr. 17 in der Stadt Murmansk (Region Murmansk, Russische Föderation).

Die Informationen über den Gefangenen habe ich von der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)“ erhalten, die sich mit Öffentlichkeitsarbeit, Appellen und Patenschaften für ukrainische Zivilgefangene einsetzt. Die Organisation steht in engem Kontakt mit Familienangehörigen der Verschleppten und bemüht sich, auf die Situation der verschleppten Ukrainer und die Folter, der sie in russischer Gefangenschaft ausgesetzt sind, aufmerksam zu machen.  

Ich habe mich mit einem Appell an die russischen Behörden gerichtet und auf die Situation von Oleksii Kyselov hingewiesen und seine Freilassung gefordert.  

Ich danke Ihnen für Ihre unermüdliche Arbeit zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung und Ihren Einsatz für die verschleppten Zivilisten. 

Hochachtungsvoll, 

#Oleksii Kyselov

#Oleksii_Kyselov

#standwithukraine

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Viktor Syrmay, ein Baumeister aus Cherson, wurde im Juli 2022 von russischen Truppen verschleppt. Ohne Anklage wird er seitdem in besetzten Gebieten festgehalten. In der Haft hat sich sein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert.

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