Rudy Palacios Vargas

Rudy Palacios Vargas ist der Gefangene des Monats Oktober 2025 der IGFM und der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.

Nicaragua: Pastor trotz schwerer Erkrankung willkürlich eingesperrt

Rudy Palacios Vargas
Geburtsdatum: –

Festnahme: 17. Juli 2025

Gefangener des Monat Oktober 2025

Zum „Gefangenen des Monats Oktober 2025“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den evangelischen Pastor Rudy Palacios Vargas aus Nicaragua benannt. Der Gründer der kirchlichen Gemeinschaft „La Roca de Nicaragua“ („Der Fels von Nicaragua“) wurde am Abend des 17. Juli 2025 in Jinotepe, der Hauptstadt des Bezirks Carazo im Südwesten des Landes festgenommen. Ebenso wurden vier Familienangehörige sowie eine Freundin und zwei Freunde abgeführt; einer davon verstarb im August in Gewahrsam.

Bewaffnete Polizisten drangen, unterstützt von Hilfskräften, mit Gewalt in die Wohnungen der Christen ein. Sie beschlagnahmten dabei auch Mobiltelefone und andere elektronische Geräte. Der Pastor wurde laut Medienberichten zusammen mit vier weiteren der Festgenommenen in das berüchtigte Gefängnis von Granada an der Westküste verlegt, das „La Granja“ genannt wird. Ihnen wird Verschwörung zur Untergrabung der nationalen Integrität und Hochverrat vorgeworfen.

Im Jahr 2019 wurde der Gemeinschaft bereits die rechtliche Zulassung entzogen; mehrere Mitglieder wurden von Sicherheitskräften ermordet und ihr Kirchengebäude beschlagnahmt. Vorübergehend im Exil, kehrte der Pastor dennoch in seine Heimat zurück, nachdem er an Krebs erkrankt war. Daher sorgen sich Beobachter derzeit insbesondere um seinen Gesundheitszustand. IGFM und IDEA bitten darum, in Appellen an Präsident Daniel Ortega über die zuständige diplomatische Vertretung in Wien die sofortige Freilassung des Pastors, seiner Familienmitglieder und Freunde zu fordern.

Gefangener des Monats der IGFM
Die IGFM setzt sich seit ihrer Gründung 1972 für aus Glaubensgründen Verfolgter und Menschen, die dieses wichtige Recht verteidigen ein. Als „Gefangener des Monats“ wird monatlich das Schicksal einer Person vorgestellt, die aufgrund ihres Glaubens inhaftiert ist oder verfolgt wird. Mehr zu den „Gefangenen des Monats“ und wie Sie sich für diese Person einsetzen können, können Sie in der Zeitschrift „Religionsfreiheit im Fokus“ oder in den Portraits der Gefangenen nachlesen.

Hier geht es zur Zeitschrift „Religionsfreiheit im Fokus“

So können Sie Rudy helfen:

Bitte schreiben Sie an den Präsidenten von Nicaragua über die Botschaft. Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen:

Präsident Daniel Ortega 

c/o Botschaft der Republik Nicaragua
Prinz-Eugen Strasse 18, Stiege 1, Top 34
1010 Wien/ Österreich 

Sehr geehrter Herr Präsident, 

ich wende mich heute in Sorge um den evangelischen Pastor Rudy Palacios Vargas an Sie.  

Der Gründer der kirchlichen Gemeinschaft „La Roca de Nicaragua" („Der Fels von Nicaragua") wurde am Abend des 17. Juli 2025 in Jinotepe, der Hauptstadt des Bezirks Carazo im Südwesten des Landes festgenommen. Ebenso wurden vier Familienangehörige sowie eine Freundin und zwei Freunde abgeführt; einer davon verstarb im August in Gewahrsam. 

Bewaffnete Polizisten drangen, unterstützt von Hilfskräften, mit Gewalt in die Wohnungen der Christen ein. Sie beschlagnahmten dabei auch Mobiltelefone und andere elektronische Geräte. Der Pastor wurde laut Medienberichten zusammen mit vier weiteren der Festgenommenen in das Gefängnis das „La Granja" nach Granada verlegt. Unklar ist bislang, warum ihnen „Verschwörung zur Untergrabung der nationalen Integrität" und „Hochverrat" vorgeworfen wird.  

Ich erlaube mir, daran zu erinnern, dass Nicaragua den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte vom 19. Dezember 1966 ratifiziert hat, in dem die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit garantiert wird. Darin heißt es: „Dieses Recht umfasst die Freiheit, … seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Beachtung religiöser Bräuche, Ausübung und Unterricht zu bekunden." 

Ich bitte darum, alles in Ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um auf die sofortige Freilassung des Pastors und der mit ihm zusammen Inhaftierten hinzuwirken. 

Hochachtungsvoll 

Machen Sie in den sozialen Medien auf Rudy aufmerksam und nutzen Sie diese Hashtags:

#RudyPalaciosVargas

#Rudy_Palacios_Vargas

Teilen Sie diesen Beitrag, setzen Sie sich für Rudys Freiheit ein!

Weitere Glaubensgefangene

Amir Paul

Der Christ Amir Paul aus Pakistan wurde wegen angeblicher Blasphemie verhaftet. Er wurde von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA als „Gefangener des Monats“ August 2025 ernannt.

Lesbia Gutiérrez

Die katholische Christin Lesbia Gutiérrez wurde am 10. August 2024 von Sicherheitskräften zur „Befragung“ abgeführt. Seither haben ihre Angehörigen keine offizielle Auskunft über den Verbleib von Lesbia Gutiérrez. Gutiérrez wurde von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA als „Gefangener des Monats“ Juni 2025 ernannt.

Aktuelle Mitteilungen zur Religionsfreiheit

207, 2025

Pakistan: Freilassung eines Christen nach Blasphemie-Vorwürfen

Nach über zwei Jahrzehnten Haft hat der Oberste Gerichtshof Pakistans die Freilassung des katholischen Christen Anwar Kenneth angeordnet. Der 72-Jährige war wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden. Ein medizinisches Gutachten bescheinigte ihm jedoch eine psychische Beeinträchtigung. Die IGFM begrüßt das gerechte Urteil und fordert Schutz und Entschädigung für Kenneth und seine Familie.

2805, 2025

Pakistan: Ermordet aufgrund ihres Glaubens

Seit Jahrzehnten sind Ahmadiyya-Muslime und Christen in Pakistan systematischer Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Der 28. Mai 2025 markiert den 15. Jahrestag eines der verheerendsten Terroranschläge gegen die Ahmadiyya Muslim Gemeinde in Pakistan. An diesem Tag im Jahr 2010 griffen Terroristen zwei Moscheen in Lahore während des Freitagsgebets an und töteten 94 Menschen, während mehr als 120 weitere schwer verwundet wurden.

Teilen Sie diesen Beitrag!

Nach oben