China: Folter

Foltermethoden in China - IGFM

Häufige Folter- und Misshandlungsmethoden in der VR China

Offiziell ist Folter in der Volksrepublik China verboten. China gehört sogar zu den ersten Unterzeichnern der Antifolterkonvention – doch die Regierung bricht systematisch sowohl die eigenen Verfassung als auch internationale Verträge. Die chinesische Einparteiendiktatur foltert ihre eigenen Bürger systematisch: Auf Polizeistationen, in hunderten von Lagern, in Verhörzentren und anderen Haftanstalten. Hunderttausende Chinesen sind bislang Opfer unerträglicher Grausamkeiten geworden.

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Schläge und Tritte

Beinahe jeder Inhaftierte in der Volksrepublik China musste bzw. muss Schläge und Tritte erdulden. Diese mit Abstand häufigste Misshandlungsmethode fällt nach der Haftentlassung oft besonders ins Auge, da die Opfer zum Teil sehr ausgedehnte Blutergüsse und Verletzungen am Körper aufweisen. Eine Reihe von Folteropfern berichteten, dass sie einige Wochen vor Ihrer Entlassung aus den Lagern oder Haftanstalten nicht mehr durch Schläge oder andere Foltermethoden (siehe unten) gequält wurden, die offensichtliche äußere Spuren hinterlassen.

Schläge wie auch andere Foltermethoden (siehe unten) fügen den Opfern Wunden zu, die in den meisten Fällen medizinisch nicht oder erst viel zu spät versorgt werden. Entzündungen und noch größere Schmerzen bei weiteren Misshandlungen sind die Folge.

Mit Ledergürtel und Gürtelschnalle
Das Opfer liegt auf dem Boden oder steht an der Wand und wird mit dem Ledergürtel der Uniform geschlagen. Vor allem durch die Gürtelschnallen entstehen dabei große Schmerzen und im Kopfbereich zum Teil schwere Verletzungen.

Mit Kabeln
Schläge mit einem Kabel werden als noch schmerzhafter beschrieben als Misshandlungen mit dem Uniformgürtel.

Fußtritte und Faustschläge
Beide werden sehr häufig eingesetzt, auch gegen die Genitalien oder andere besonders empfindliche Körperteile. Es liegen Berichte vor, nach denen Opfer wiederholt bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen oder getreten wurden.

Durch andere Häftlinge
Andere Häftlinge befolgen, mit Aussicht auf Haftverkürzung oder -erleichterung, die Aufforderungen der Sicherheitskräfte und verprügeln und treten das Opfer.

Mit Knüppeln oder anderen schweren, stumpfen Gegenständen
Die Schläge erfolgen oft gegen besonders empfindliche Körperteile, unter anderem im Bereich des Kopfes, der Genitalien und der Gelenke. Es gibt vereinzelte Berichte, bei denen die Opfer auch mit Hämmern gequält wurden.

Schläge auf das Gesäß
Diese Folter wird auch „Brett weitergeben“ genannt. Das Opfer wird mit einem Brett, Knüppel oder Stock zum Teil hunderte Male geschlagen. Schwere Blutergüsse und zum Teil offene Wunden sind die Folgen.

Mit dornigen oder nesselnden Pflanzen
Insbesondere das Schlagen mit Dornen oder Stacheln besetzen Pflanzensprossen verursacht sehr schmerzhafte Hautverletzungen. In einigen Berichten wurde auch nesselnde Pflanzen eingesetzt, um die Schmerzen weiter zu vergrößern.

Mit Nagelknüppeln
Das Opfer wird mit einem Knüppel, einem Kantholz oder einer Latte geschlagen, aus der bzw. aus dem Nägeln hervorstehen. Die Folge sind schwerste, auch tödliche Verletzungen.

Verdrehen und Überdrehen von Gliedmaßen

Verdrehen der Arme
Dem Opfer werden die Arme gewaltsam auf den Rücken gedreht.

Überdehnen der Beine I
Das Opfer steht mit gestreckten Beinen im Raum. Der Kopf muss so weit wie möglich nach unten gebeugt werden, und die Finger zeigen zum Boden. Diese Methode ist oft mit der „Flugzeug- Methode“ (siehe unter: Erzwungenes Verharren in schmerzhaften Positionen) gekoppelt. Das Opfer steht mit geschlossenen, gestreckten Beinen vor einer Wand und muss zusätzlich noch die Hände seitlich nach oben an die Wand legen.

Überdehnen der Beine II („Tigerbank“)
Das Opfer wird auf einer schmalen Holz- oder Eisenbank an Oberschenkeln und Knien festgebunden. Die Hände werden hinter dem Rücken gefesselt. In gewissen Abständen werden Bretter oder Ziegel unter die Füße geschoben. Die Beine des Opfers werden überdehnt, und es erleidet entsetzliche Schmerzen.

Überdehnen der Beine III
Dem sitzenden Opfer wird der Kopf nach unten gedrückt, bis die Stirn die Oberschenkel berührt.

„Bettpressen“
Das Opfer wird mit gestreckten Beinen auf den Boden gesetzt. Ihm werden Kopf und Oberkörper auf die Beine gedrückt. In dieser Position wird es durch Fesseln fixiert und unter ein Bett gezwängt. Folterer oder andere Häftlinge steigen anschließend auf das Bett, gehen auf und ab und springen.

Überdehnen der Fußgelenke
Dem sitzenden Opfer werden die Fußspitzen nach außen auf den Boden gedrückt, in der Regel in dem sich der Folterer auf die Füße des Opfers stellt oder auch springt.

Verdrehen und Überdehnen der Oberarme
Die Hände des Opfers werden hinter dem Rücken gefesselt- eine Hand von oben über die Schulter, die andere von unten über den unteren Rücken. Dann werden die Hände sehr nah zusammen gezogen und Handschellen angelegt. Bei dieser Folter werden die Opfer in der Regel nach rund 20 Minuten ohnmächtig. Dennoch werden Gefangene bis zu 4 Stunden auf diese Art gefoltert. Laut Berichten wurde das Opfer in manchen Fällen zusätzlich gezwungen, zu „tanzen“, um den Schmerz zu verschlimmern.

Hochziehen an nach hinten verdrehten Armen
Die Arme des Opfers werden auf den Rücken gedreht und ein dünnes Seil wird darum gebunden. Dann werden die Arme des Opfers nach oben gezogen, dabei überdehnt und häufig ausgekugelt. Das Seil schneidet sich in das Fleisch des Opfers. Der Schmerz ist so stark, dass das Opfer manchmal die Kontrolle über die Blase verliert. Berichten zufolge ist es zu Todesfällen gekommen, wenn die Opfer mehrfach nacheinander auf diese Weise misshandelt wurden.

Erzwungenes Verharren in schmerzhaften Positionen

Das Opfer muss – oft über mehrere Tage hinweg und in manchen Fällen auch gefesselt – in einer bestimmten Position verharren. Diese Bestrafung ist oft mit dem Entzug von Nahrung, Wasser oder Schlaf gekoppelt.

Hock- und Stehzellen
Der Käfig ist niedriger als das Opfer. Die Dimensionen sind so abgemessen, dass das Opfer weder aufrecht stehen, noch liegen kann. Außerdem ist das Opfer oft noch mit Handschellen an die Gitterstangen gekettet. Die Schmerzen, die schon nach kurzer Zeit durch die unnatürliche Haltung entstehen, sind so unerträglich, dass Durst, Schlafmangel, Hunger etc. völlig in den Hintergrund treten.

Langes Stehen in der „Stillgestanden“- Position
Das Opfer steht in gleißender Sonne, Füße auf dem heißen Untergrund, manchmal ohne Schuhe oder Socken. Neben den Qualen des langen Stehens erleidet das Opfer außerdem einen Sonnenbrand.

Im Winter im Freien stehen
Das Opfer muss bei beißender Kälte über Nacht im Freien bleiben oder auf Schnee oder Eis stehen. Je nach der Dauer der Folterung kann es zu Erfrierungen der Zehen oder auch der Füße kommen.

Stehen auf einem Stuhl („einen Adler ermüden“)
Das Opfer steht auf einem hohen Stuhl. In dieser Position müssen die Opfer in manchen Fällen noch ihre Arme nach oben strecken. Sobald das Opfer aus Erschöpfung vom Stuhl fällt, wird es geprügelt und auf den Stuhl zurück gezwungen.

Langes Stehen auf einem Bein
Das Opfer wird gezwungen, das Gleichgewicht auf einem Bein zu halten. Gelingt das nicht, oder fällt das Opfer vor Erschöpfung um, wird es getreten und geschlagen.

Auf Ziegeln stehen
Das Opfer muss auf einem Turm aus Ziegelsteinen stehen, die Hände über dem Kopf an der Decke gefesselt. Sobald das Opfer die Balance verliert, stürzt der Turm um und das Opfer hängt in der Luft.

„Flugzeug“
Das Opfer steht mit dem Kopf nach unten und den Händen seitlich nach oben gestreckt (wie die Flügel eines Flugzeuges) an der Wand.

Im 90° Winkel stehen
Das Opfer muss, mit den Händen hinter dem Kopf, seinen Oberkörper im 90° Winkel nach vorne gebeugt halten.

Sitzen im Eisenstuhl
Das Opfer ist zum Teil mehr als eine Woche lang auf einem Stuhl aus Metall gefesselt. Das Opfer ist dabei gezwungen, seine Notdurft auf diesem Stuhl zu verrichten und darin zu sitzen. Neben der Erniedrigung wird das Gesäß wund gesessen.

Sitzen auf einem Brett mit kantigem Profil
Sitzen auf einem Eisenbrett mit scharfen Erhebungen und Einkerbungen. Nach einiger Zeit kommt es zu blutenden Wunden. Infektionen sind häufig.

Sitzen auf kantigen Gegenständen
Das Opfer muss lange Zeit auf kantigen Gegenständen sitzen, ohne sich bewegen zu dürfen.

Sitzen auf einem Besen
Das Opfer wird gezwungen auf dem Stiel eines Besens über längere Zeit zu sitzen. Wenn ihm dies nicht gelingt, wird es mit Schlägen bestraft.

Langes Hocken
Das Opfer muss auf zwei Beinen hocken, seinen Kopf mit den Händen halten und die Ellenbogen auf die Oberschenkel stützen. Dies lässt die Beine taub werden und verursacht Schmerzen im ganzen Körper.

Extrem langes Hocken
Das Opfer wird gezwungen, über einen sehr langen Zeitraum in der Hocke zu verharren. Das Opfer kann sich dabei mit den Händen abstützen, es bilden sich aber an den Händen nach einiger Zeit Blutergüsse. Die Opfer werden während der gesamten Zeit bewacht. In der Regel von Mithäftlingen, denen auf der einen Seite Vergünstigungen versprochen werden, auf der anderen Seite Strafen drohen, wenn sie dem Opfer Ruhe gewähren.
Das extrem lange Hocken ist mit Schlafentzug verbunden. Fällt das Opfer um, wird es gezwungen, sofort wieder die hockende Position einzunehmen. Das geschieht so lange bis das Opfer zusammenbricht. Teilweise wird das Opfer danach erneut zum langen, Hocken gezwungen. Die Opfer leiden unter anderem unter Lähmungen und lange anhaltenden Schmerzen. Im längsten der IGFM bekannten Fall wurde eine junge Frau über einen gesamten Monat zum Hocken gezwungen. Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.

„Militärhocken“
Das Opfer wird in die Hocke gezwungen, die Füße in kurzem Abstand hintereinander. Der hintere Fuß berührt den Boden nur zur Hälfte und trägt nahezu das ganze Körpergewicht. Normalerweise schmerzt die Methode bereits nach ein paar Minuten, insbesondere im hinteren Fuß und im Bein. Manchmal führt es zu vollständigem Verlust des Gefühls und der Kontrolle über das Bein.

Hocken auf einem Quadrat
Das Opfer muss auf einer Bodenfliese hocken, die ca. 30 x 30 cm misst. Der Kopf muss erhoben sein und die Füße dürfen die Abgrenzung nicht überragen.

Breitbeinig Hocken („ein Pferd reiten“) 
Das Opfer muss breitbeinig hocken und beide Arme müssen nach vorn, parallel zum Boden ausgestreckt werden.

Hocken in einer Ecke
Das Opfer wird mit Hilfe von Tischen und Brettern in eine Ecke des Raumes gezwängt und muss dort auf kleinstem Raum hocken.

Hocken mit erhobenen Fersen
Das Opfer muss über Nägeln hocken, die unter seinen Fersen auf dem Boden befestigt sind. Es muss die Fersen erhoben halten, um eine Berührung mit den Nägeln zu vermeiden.

An Gitter gefesselt hocken oder stehen 
Auch in dieser Position ist es dem Opfer unmöglich, zu schlafen oder zu essen.

An Heizungsrohre fesseln
Das Opfer wird über längere Zeit mit Handschellen an ein heißes Heizungsrohr gefesselt.

Stehen/ Knien/ Hocken/ Sitzen mit gefesselten Armen
Den Opfern werden die Arme entweder hinter dem Rücken oder zwischen den Beinen mit Handschellen gefesselt. Oft kommen Fußfesseln noch hinzu.
Das Opfer kann weder schlafen noch laufen, stehen, die Toilette benutzen oder essen.
Das Opfer kann sich oft über Wochen hinweg nur halb gehockt und gebückt fortbewegen.

„Schwert auf dem Rücken tragen“
Diese Position führt besonders schnell zum Einsetzen von Schmerzen und Lähmungen.

Auf Ziegeln, Aschenbechern oder anderen kantigen Gegenständen knien
Das Opfer muss sich hinknien. Unter seinen Knien befinden sich dabei Ziegel, Aschenbecher, kantige Holzscheite oder ähnliches.

An einer Stange hängen
Das Opfer muss kopfüber an einer Stange hängen. Die Unterschenkel liegen auf der Stange und die Hände umfassen die Knie. Das Körpergewicht  lastet im Wesentlichen auf den Kniekehlen. Diese Foltermethode wird als ausgesprochen schmerzhaft beschrieben.

„Höllenfessel“ 
Zangenförmige Klammern schneiden in Fuß- und Handgelenke des Opfers ein. Ein Opfer in ‚Höllenfesseln‘ kann weder stehen noch hocken, sich  bewegen oder schlafen.

An ein „Todesbrett“ fesseln
Diese Bestrafung ist oft mit Isolation gekoppelt. Das Opfer ist über Wochen an ein Holzbrett gefesselt, alle Gliedmaßen ausgestreckt und fixiert. Das Opfer ist durchgehend angekettet und muss von Mitgefangenen gefüttert werden. Die Opfer müssen auch auf dem Brett schlafen und in ihrem Harn und Stuhlgang liegen. Einige der Opfer wurden zuvor nackt ausgezogen. Es kommt zu Dekubitalgeschwüren (‚wundliegen‘).

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Aufhängen 

An Handschellen aufgehängt zu werden, verursacht bereits in der ‚einfachsten‘ Ausführung große Schmerzen. Die chinesischen Sicherheitsorgane variieren diese Folter auf grausame Art.

An den Händen aufhängen („einen Käfig aufhängen“)
Die Hände des Opfers werden gefesselt. Dann zieht die Polizei die Hände des Opfers über den Kopf und hängt es auf, bis die Füße den Boden nicht mehr berühren. Eine Variation dieser Methode ist es, das Opfer mit Handschellen an einen Baum oder an eine Stange zu hängen.

An den Füßen aufhängen („Großes Hängen“)
Das Opfer wird kopfüber an den Füßen aufgehängt.

„Mieder“ (Zwangsjacke)
Das „Mieder“ besteht aus einem Stück Segeltuch mit Ärmeln. Die Ärmel sind länger als die Arme und mit Bändern ausgestattet. Mit diesen Bändern werden die Arme des Opfers gekreuzt und auf den Rücken gebunden und dann mit Gewalt über den Kopf zur Brust gezogen. Bei diesem gewaltsamen Nachobenreißen der Arme werden die Schultergelenke ausgekugelt, die Ellenbogen- und Handgelenke gebrochen. In einigen Fällen wurden die Opfer anschließend unter unbeschreiblichen Schmerzen an beiden Füßen kopfüber aufgehängt.

Elektroschocks

Opfer sind mit bis zu einem Dutzend Elektrostöcken gleichzeitig z.T. über mehrere Stunden hinweg misshandelt worden.

Die Opfer werden überall im Gesicht, auch an den Augen, an den Genitalien, Brustwarzen und anderen empfindlichen Körperteilen geschockt. Elektrostöcke werden auch in den Mund und in die Vagina eingeführt.

Die Elektroschocks hinterlassen Brandnarben. Diese Wunden entzünden sich oft und machen so weitere Elektroschocks noch schmerzhafter.

Zwangs-„ernährung“

Immer wieder treten Gefangene in Hungerstreik, um gegen ihre Haftbedingungen oder gegen das Fehlen jeder Rechtesgrundlage für ihre Haft zu protestieren. Solche Häftlinge werden meist mit Zwangsernährung bestraft. Der Zweck polizeilicher Zwangsernährung ist jedoch nicht die Ernährung selbst. Vielmehr soll der Wille und der Widerstand des Opfers gebrochen werden.

Schlauch durch die Nase einführen
Ein Schlauch wird ohne Gleitmittel durch die Nase in den Magen des Opfers eingeführt. Der Schlauch wird nicht von medizinischem Personal, sondern von Angehörigen der Wachmannschaft gelegt. Verletzungen werden in Kauf genommen.

Schläuche wiederholt einführen und hinausziehen
Der Schlauch wird wieder entfernt und erneut eingeführt. Einige Opfer sind dadurch zu Tode gekommen, vermutlich durch aspiriertes Blut.

Einführen von scharfen, abstoßenden oder heißen Substanzen
Dem Opfer werden z.B. gesättigte Salzlösung, Essig, Alkohol, roter Pfeffer, Urin oder Fäkalien eingeflößt. Diese Methode führt unter anderem zu starkem Brechreiz. Auch sehr heißes oder kochendes Wasser ist Häftlingen eingeflößt worden (siehe unten).

Schläuche im Magen lassen
Einigen Opfern wurde der Schlauch über Stunden im Magen belassen. Da sie gefesselt waren, konnten sie ihn nicht selbst herausziehen.

Gewaltsames Mundöffnen
In manchen Fällen wird das Opfer auch über den Mund „ernährt“. Um Opfer zu zwingen, den Mund zu öffnen, bedient sich die Polizei roher Gewalt. Oft werden andere Häftlinge gezwungen, mit Eisenlöffeln oder anderen harten Gegenständen den Mund des Opfers gewaltsam zu öffnen. Mund und Zähne des Opfers werden dabei verletzt.

Verbrennen und Verbrühen 

Zigaretten
Finger, Zehen, Gesichter, Geschlechtsteile, Brustwarzen und andere Körperteile werden mit Zigaretten verbrannt. Berichten zufolge wurden in einigen Fällen die Opfer gezwungen, eine brennende Zigarette herunterzuschlucken.

Glühende Eisenstangen
Einigen Opfern sind mit glühenden Eisenstangen schwere Verbrennungen zugefügt worden. Unter den hygienischen Bedingungen in den Lagern und Haftanstalten der Volksrepublik China ist es fast unausweichlich, dass sich solche Verletzungen anschließend entzünden.

Heißes Wasser über den Kopf gießen
Dem Opfer wird sehr heißes Wasser über den Kopf gegossen, um es zu verbrühen.

Kochendes Wasser einflößen
Dem Opfer wird über einen Schlauch sehr heißes oder kochendes Wasser in Mund oder Nase eingeführt. Innere Verbrühungen sind die Folge.

Hunger, Durst, Schlafentzug

Hunger
Manche Opfer werden über zum Teil lange Zeiträume nur sehr unzureichend mit Lebensmitteln versorgt. Zum Teil erhalten Gefangene über Tage gar keine Essensration. Manche Opfer haben große Hungerödeme entwickelt, andere waren bis zum Skelett abgemagert und zu schwach, um sich aufzurichten.

Durst
Das Opfer hat über Tage hinweg nur eine völlig unzureichende Menge an Wasser zur Verfügung. Als Strafe oder aus Gleichgültigkeit erhalten manche Gefangene zeitweise auch gar kein Wasser.

Schlafentzug
Die Opfer werden über Tage daran gehindert zu schlafen. Dazu dienen z.B. Fesselungen in schmerzhaften Positionen (siehe oben), aber auch Dauerlicht, Lärm und vor allem Schläge, Tritte und andere Strafen, falls sich die Opfer hinlegen.
Schlafentzug wird völkerrechtlich als Folter betrachtet und von den Vereinten Nationen als solche gebrandmarkt. Schlafentzug mag vergleichsweise harmlos klingen – dauerhafter Schlafentzug ist aber eine ungemein grausame Form der Folter, die zu einer Zerrüttung des Nervensystems und zu anderen schweren körperlichen und psychischen Schäden führt.

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Sexuelle Gewalt

Vergewaltigung/ Massenvergewaltigung
Aus politischen Gründen inhaftierte Frauen werden in die Zellen von männlichen Kriminellen gesperrt. Teilweise werden die Frauen schon vorher nackt ausgezogen. Die Wärter befehlen den Kriminellen, die Frau zu vergewaltigen oder geben ihnen zumindest zu verstehen, dass sie sich an dem Opfer ungestraft vergehen können. Gefangene sind auch von Wärtern vergewaltigt worden. Auch männliche politische Gefangene werden Opfer sexueller Gewalt durch Kriminelle oder Wärter.

Einführen von Gegenständen
Unterschiedliche Gegenstände werden in Vagina oder After des Opfers eingeführt, darunter Flaschen, Knüppel, Bürsten.

Andere Formen sexueller Gewalt
Die Perversion von einigen Angehörigen der „Sicherheitsorgane“ in der Volksrepublik China kennt kaum Grenzen. Den Opfern fällt es in diesem Bereich noch schwerer, über das erlittene zu berichten. Wenn sie es doch tun, dann äußern sie in der Regel den Wunsch, dass darüber nicht berichtet wird.

Isolation

Isolations-Dunkelzellen
Kleine Zellen bieten zum Teil weniger als 3m² Fläche. Isolationszellen haben in der Regel weder Fenster noch Bett, Wasser oder eine Toilette. Das Opfer wird über Monate in eine solche, kleine Zelle gesperrt und muss dort essen, schlafen, seine Notdurft verrichten. Da die Zelle weniger als 1,5m hoch ist, kann man nicht aufrecht stehen. Manchmal werden zur Verschärfung die Hände an die Zellentür gefesselt, so dass das Opfer tagelang nicht schlafen kann. Es kommt außerdem vor, dass noch Wasser auf den Boden geschüttet wird, um das Schlafen weiter zu erschweren.

„Wasserkerker“
Das Opfer wird nackt in einen Eisenkäfig gesperrt und bis zum Hals in Wasser abgesenkt. Das Opfer kühlt sehr schnell aus, kann sich nicht setzen oder schlafen. Wird es bewusstlos, so ertrinkt es. Einige dieser Käfige sind Berichten zufolge mit Nägeln versehen, damit sich das Opfer nicht anlehnen kann.

Verbot von Augenkontakt und Gesprächen
Dem Opfer wird jegliches Gespräch, jeder Blickkontakt etc. zu seinen Mithäftlingen bei Strafe untersagt.

Stich- und Schnittverletzungen

Stechen unter die Fingernägel
Das Stechen von spitzen Gegenständen wie Bambusstäben, Nadeln oder Nägeln ist verbreitet. In mindestens einem bekannten Fall wurden dem gefesselten Opfer durch einen Arzt Kanülen von vorne unter die Fingernägel getrieben.

Durchstechen der Fingerspitzen
Spitze Bambusstäbe werden z.T. mit einem Hammer durch die Fingerspitzen unter den Fingernagel des Opfers getrieben. Dies löst in der Regel den Fingernagel komplett ab. Der Stab wird zuerst in einen Finger getrieben. Teilweise sind nacheinander alle Finger „behandelt“ worden.

Durchstechen von Körperteilen
Lippen, Brustwarzen, Genitalien und beispielsweise die Haut auf dem Rücken werden mit spitzen Gegenständen wie Nadeln oder Nägeln durchstochen. In mindestens einem Fall wurden dicke Kanülen in die Kniegelenke eines Opfers getrieben und gewaltsam hin und her bewegt.

Schnittwunden
Mit Messern, Rasierklingen oder Glasscherben wird die Haut der Opfer zerschnitten.

Verletzen der Nase und der Ohren
Dem Opfer werden kleine Stäbe in die Nase oder die Ohren gestoßen. Das Durchstechen des Trommelfells ist dabei besonders schmerzhaft.

Psychiatriemissbrauch

Es sind Fälle bekannt, in denen die Opfer aus rein politischen Gründen in psychiatrischer Haft festgehalten werden, z.B. weil sie sich für Demokratie und Meinungsfreiheit eingesetzt, oder weil sie buddhistische Meditationsübungen praktiziert haben. Gegen sie liegt in der Regel keine Anklage und kein Urteil vor. Ohne ein Urteil fehlt aber auch eine zeitliche Befristung der Haft. Die Opfer sind so durch den Beschluss einer Behörde quasi unbefristet in Haft. Selbst eine theoretische Hoffnung auf ein Berufungsverfahren existiert nicht.

Gesunde Gefangene in psychiatrischen Haftanstalten
Eine Reihe von völlig gesunden Opfern sind ohne jedes Anzeichen einer geistigen Erkrankung in geschlossene psychiatrische Anstalten eingeliefert worden. Sie wurden bzw. werden dort nicht nur ihrer Freiheit beraubt, sondern auch mit tatsächlichen, teils gewalttätigen, psychisch Kranken zusammengesperrt.

Injektion von Drogen in psychiatrischer Haft
Politische Gefangene werden systematisch pharmakologisch misshandelt. Zu den verabreichten Mitteln gehören Psychopharmaka. Nähere Einzelheiten über die verabreichten Substanzen sind der IGFM leider noch nicht bekannt.

Ersticken

„Plastiktüte“
Dem Opfer wird eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt. Die Opfer geraten in Panik.

Kopf in einen Eimer Wasser oder Urin drücken
Der Kopf des Opfers wird gewaltsam in einen Eimer mit Wasser oder Urin gedrückt bis kurz vor oder bis zum Eintritt der Bewusstlosigkeit. Schon das Herunterdrücken des Kopfes ist schmerzhaft.

Wasser einflößen
Dem Opfer wird eine Große Menge an Wasser in den Mund eingeflößt, dabei wird ihm die Nase zugehalten. Verschlucken, Erstickungsgefühl und Panik sind die Folge.

Strangulieren
Das Opfer wird mit einem Seil, Gürtel, Tuch oder Ähnlichem um den Hals stranguliert. Teilweise bis zum Eintritt der Bewusstlosigkeit. In einigen Fällen sind den Opfern nasse Handtücher vor das Gesicht gehalten worden.

Misshandlung durch Tiere

Hunde
Die Polizei droht mit dem Angriff eines Hundes oder veranlasst einen Hund, das Opfer zu beißen.

Insekten
Das Opfer wird wenig oder unbekleidet im Freien gefesselt. In einigen Regionen in der Volksrepublik führt das unweigerlich zu einer enormen Zahl von Mückenstichen. Aus dem GULag der Sowjetunion ist bekannt, dass in einigen Fällen die Opfer auf diese Weise getötet wurden.

Schlangen
Es gibt einzelne Berichte, nach denen Opfer mit Schlangen geängstigt wurden. In einem Fall wurden die Hände eines Opfers in einen Sack mit einer Schlange gesteckt

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Weitere Misshandlungs- und Foltermethoden

Brechen von Fingern und Knochen
Vor allem das Brechen von Fingern ist weit verbreitet. Den Opfern wird gedroht, ihnen würden nacheinander alle Finger gebrochen werden, wenn sie sich nicht dem Willen des Folterers unterwerfen würden (z.B. unterschreiben einer Erklärung, Abschwören von der buddhistischen Meditationspraxis Falun Gong etc.).

Auskugeln von Gelenken
Das Auskugeln der Finger-, aber auch der Armgelenkte geschieht meist analog dem Brechen der Finger (s. oben). Gleiches gilt für das Stechen von Nadeln etc. unter die Fingernägel (s. oben).

Verweigern ausreichender medizinischer Versorgung
Personen, die krank inhaftiert wurden oder in der Haft erkrankten, werden teilweise dadurch bestraft, dass ihnen die notwendige medizinische Versorgung oder auch nur Schmerzmittel verweigert werden. Durch Misshandlungen oder Folter entstehen häufig äußere oder auch innere Verletzungen. Die Weigerung, die Opfer angemessen medizinisch zu versorgen oder zeitnah zu behandeln, erhöht und verlängert das Leiden der Opfer weiter.

extrem laute Töne über Kopfhörer
Die gefesselten Opfer werden über einen langen Zeitraum mit Hilfe von Kopfhörern extrem lauter Musik oder Propagandabändern ausgesetzt.

Erfrierungen
Manche Opfer werden im Winter gezwungen, barfuss im Freien zu stehen, teilweise im Schnee oder auf Eis. Schmerzen und schließlich Erfrierungen sind die Folge. (s. auch langes Stehen).

Quetschungen
Die Hand des Opfers wird zwischen zwei Tischen oder in einer Tür eingequetscht. Verbreitet sind auch Quetschungen der Haut.

roter Pfeffer
Dem Opfer wird roter Pfeffer in die Augen oder die Nase gegeben.

Notdurft
Über mehrere Tage hinweg wird dem Opfer der Gang zur Toilette oder zum Kübel verwehrt. Die Opfer sind gezwungen, ihre Notdurft auf den Boden ihrer Zelle zu verrichten oder, wenn sie gefesselt sind, in ihrem Harn und Stuhlgang zu liegen oder zu sitzen.

Lange Zeit laufen
Das Opfer muss ohne Unterbrechung z.T. länger als 10 Stunden laufen. Ist das Opfer erschöpft, wird anderen Gefangenen befohlen, es weiter anzutreiben. Wenn das Opfer auch durch Schläge und Tritte nicht mehr zum Weiterlaufen gezwungen werden kann, wird Mithäftlingen befohlen, es hinter sich her zu schleifen.

„Maul stopfen“
Dem Opfer werden schmutzige Stofffetzen in den Mund gestopft, um es unter anderem mundtot zu machen. Das gleiche Ziel wird mit dem Zukleben des Mundes verfolgt.

Eiskaltes Wasser über den Kopf gießen
Dem Opfer wird ein Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Insbesondere im Winter leidet das durchnässte (in einigen Fällen auch nackte) Opfer sehr unter der Unterkühlung.

In Ketten rennen
Einige Opfer werden in Handschellen und Ketten aneinander gefesselt und müssen ohne Unterbrechung lange Zeit rennen. Da die Opfer durch das Laufen und die Erschöpfung ihre Bewegung nicht wechselseitig abstimmen können, fügen sie sich über die Handschellen und Ketten gegenseitig Schmerzen zu.

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