Menschenrechtslage in Sri Lanka

Drei Kirchen und drei Hotels in der Hauptstadt Colombo und ihrer Umgebung waren Ziele einer Serie von Bombenanschlägen am Ostersonntag, den 21. April 2019, durch die mehr als 269 Menschen ermordet und mehrere Hundert verletzt wurden.

Drei Kirchen und drei Hotels in der Hauptstadt Colombo und ihrer Umgebung waren Ziele einer Serie von Bombenanschlägen am Ostersonntag, den 21. April 2019, durch die mehr als 269 Menschen ermordet und mehrere Hundert verletzt wurden. Der katholische Erzbischof von Colombo, Malcolm Kardinal Ranjith, appellierte nach den Gewaltakten an die Gemeinschaft der Christen in dem Inselstaat, von Racheakten abzusehen. Durch seinen Friedensappell verschaffte er sich über die Grenzen seiner Kirche hinaus Gehör. Er wirft der Regierung jedoch vor, den Terror zu instrumentalisieren.  Etwa 70 Prozent der rund 22 Millionen Einwohner des Inselstaats, mehrheitlich Singhalesen, bekennen sich zum Buddhismus und 13 Prozent, überwiegend Tamilen, zum Hinduismus. Es leben dort auch zehn Prozent Muslime und sieben Prozent Christen.

Live-Gespräch am 9. November 2021:

Flüchtlinge unter Generalverdacht, schleppende Ermittlungen und der Friedensappell des katholischen Erzbischofs von Colombo

 

Hilferufe von Flüchtlingen, unter Generalverdacht zu stehen sowie Berichte von Demonstrationen gegen schleppende Ermittlungen haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) aus Sri Lanka erreicht. Drei Kirchen und drei Hotels in der Hauptstadt Colombo und ihrer Umgebung waren Ziele einer Serie von Bombenanschlägen am Ostersonntag, den 21. April 2019, durch die mehr als 269 Menschen ermordet und mehrere Hundert verletzt wurden. Die Terrororganisation Islamischer Staat soll an den Massenmorden beteiligt gewesen sein. Seither kommen Überlebende und Hinterbliebene der Opfer nicht zur Ruhe. Erst im August 2021 erhob der Generalstaatsanwalt erste Anklagen. Die Präsidentielle Untersuchungskommission (PCol) entdeckte eine Verbindung zwischen dem Militärgeheimdienst Sri Lankas und der Dschihadisten-Gruppe, die sich zu den Selbstmordattentaten bekannte.

Der katholische Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, appellierte nach den Gewaltakten an die Gemeinschaft der Christen in dem Inselstaat, von Racheakten abzusehen. Durch seinen Friedensappell verschaffte er sich über die Grenzen seiner Kirche hinaus Gehör. Er wirft der Regierung jedoch vor, den Terror zu instrumentalisieren. In einem ersten von zwei Live-Gesprächen möchte die IGFM mit ihm über die Hintergründe sprechen, die ihn als Vertreter einer religiösen Minderheit mit Sorge erfüllen.

Termin: Dienstag, 9. November 2021, 11:00 Uhr

Moderation: Michaela Koller, IGFM-Referentin für Religionsfreiheit

Senden Sie Ihre Anmeldung bitte via eMail und dem Betreff „Anmeldung Live-Gespräch Sri-Lanka“ an:  religion@igfm.de. Sie erhalten dann einen Zugangslink.

Kardinal Albert Malcolm Ranjith, katholischer Erzbischof von Colombo

Michaela Koller

Michaela Koller, Referentin für Religionsfreiheit der IGFM

Zur Person: Der 74-jährige Kardinal Albert Malcolm Ranjith studierte Theologie und Philosophie in Rom und wurde 1975 vom damaligen Papst Paul VI. zum Priester geweiht. Seine Bischofsweihe erfolgte 1991, ab 2001 war er im Vatikan Kurienbischof für die „Kongregation für die Evangelisierung der Völker“. Ab 2004 war er Vatikanbotschafter für Indonesien und das seit 2002 unabhängige Osttimor, bevor er 2005 in den Vatikan zurückkehrte. Im Jahr 2009 kehrte er als Erzbischof von Colombo in seine Heimat zurück.

Zu Sri Lanka: Etwa 70 Prozent der rund 22 Millionen Einwohner des Inselstaats, mehrheitlich Singhalesen, bekennen sich zum Buddhismus und 13 Prozent, überwiegend Tamilen, zum Hinduismus. Es leben dort auch zehn Prozent Muslime und sieben Prozent Christen, offiziellen Angaben zufolge. Obwohl die Verfassung die Religionsfreiheit garantiert, erleben Angehörige der Minderheiten den Staat nicht als neutral, was aus der privilegierten Stellung des Buddhismus in der Verfassung folgt. Mehrfach kam es in dem lange vom Bürgerkrieg (1983 bis 2009) erschütterten Land zu Schmähungen, Drohungen und gar Akten der Gewalt, angestiftet durch fanatische buddhistische Mönche, die sich gegen Andersgläubige richteten.

In einer weiteren Veranstaltung sprechen ein Flüchtling und eine Expertin oder ein Experte zur Menschenrechtslage in Sri Lanka. Dieser Termin wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

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