Milad Zohrevand

Milad Zohrevand
Alter: 20 Jahre

Verhaftet: 27. Oktober 2022

Vorwürfe: Ermordung eines Mitglieds der iranischen Revolutionsgarde

Urteil: Todesstrafe

Unschuldig zum Tode verurteilt

Falsche Verdächtigung
Der 21-jährige Milad Zohrevand wurde am 23. November 2023 vom islamistischen Terrorregimes des Irans hingerichtet. Milad war am 27. Oktober 2022 während einer öffentlichen Demonstration in Malayer von der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) verhaftet worden. Berichten zufolge wurde Milad vorgeworfen, er hätte angeblich während der jüngsten Aufstände ein Mitglied der iranischen Revolutionsgarde namens Ali Nazari ermordet . Die Familie des getöteten iranischen Sicherheitsbeamten hatte jedoch ihr Einverständnis mit einer Begnadigung des jungen Gefangenen bekundet. Doch daraufhin soll die IRGC unter Gewalteinwirkung die Vertretung der Familie übernommen haben und gegen den Willen der Familie ein sofortiges Todesurteil gefordert haben. Milad wurde während seiner gesamten Inhaftierungszeit weder sein Recht auf Zugang zu einem Anwalt, Besuche seiner Familie oder andere grundlegende Rechte eines Angeklagten gewährt.

Exekution eines Unschuldigen
Milad wurde willkürlich zum Tode verurteilt. Am 24. Juni 2023 erfolgte seine Verlegung aus dem Gefängnis in Malayer in das Zentralgefängnis von Hamedan. Verschiedene Menschenrechtsbeobachter*innen hatten berichtet, dass jederzeit die Gefahr bestehe, dass das Todesurteil vollstreckt würde. Eine informierte Quelle berichtete, dass die Familie von Milad nach seiner Verlegung darüber unterrichtet wurde, dass das Todesurteil ihres Sohnes bald vollzogen werden würde. Die Informationslage in seinem Fall wurde jedoch bewusst intransparent gehalten. Es war schon im Voraus befürchtet worden, dass seine Hinrichtung ohne große öffentliche Aufmerksamkeit erfolgen und im Geheimen abgehalten werden sollte. Im August 2023 wurde bekannt, dass sein Hinrichtungsbefehl an die Vollstreckungsbehörde weitergeleitet wurde. Zudem bestätigte der Oberste Gerichtshof am 13. November 2023 das Todesurteil gegen Milad.

Milads Kind wurde während der Zeit im Gefängnis geboren und er hat sein Kind nicht sehen können. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte verurteilt die Hinrichtung des zu Unrecht Verurteilten auf das Schärfste.

Systematische Missachtung der Menschenrechte
Die Islamische Republik Iran missachtet systematisch die Rechte ihrer Bürger. Immer wieder kommt es zu willkürlichen Festnahmen, Verurteilungen ohne faire Gerichtsprozesse sowie zu Misshandlungen und Hinrichtungen von Andersdenkenden. Mit der unmenschlichen Behandlung ihrer Gefangenen verletzt die Islamische Republik Iran in hohem Maße die von ihr ratifizierten menschenrechtlichen Mindeststandards des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte („Zivilpakt“) der Inhaftierten. Dazu gehören unter anderem das Verbot von Folter und grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung (Artikel 7), das Verbot willkürlicher Gefangennahme (Artikel 9) sowie das Recht auf ein faires Verfahren (Artikel 14).

Der Europaabgeordnete Martin Häusling (B90/Grüne) hatte die politische Patenschaft für Milad Zohrevand übernommen.

 

Stand: November 2023

Bitte schreiben Sie an den iranischen Justizchef in Teheran, Gholamhossein Mohseni-Ejei und an die Botschaften des Iran. Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung der Gefangenen:

Chief Justice Gholamhossein Mohseni-Ejei
The judiciary
Valiasr Avenue, Pastor Avenue, In front of Jami police station
Tehran
Islamische Republik Iran
Fax: +98 21 66963705
Instagram: ejeii_org

Iranische Botschaft in Deutschland
Botschaft der Islamischen Republik Iran
Podbielskiallee 65-67
14195 Berlin
Tel. 0049-(0)30-84353399 und 0049-(0)30-843530
Fax: 0049-(0)30-8435 3535
E-Mail: info@iranbotschaft.de

Sehr geehrter Herr Botschafter,

mit diesem Schreiben bringe ich meine Besorgnis über die mir vorliegenden Berichte zur Verhaftung und Verurteilung des 20-jährigen Iraners Milad Zohrevand zum Ausdruck.

Er wurde nach der friedlichen Teilnahme an Protesten am 27. Oktober 2022 verhaftet und wegen einer willkürlichen Verurteilung wegen Mordes zum Tode verurteilt. Milad wurde während seiner gesamten Inhaftierungszeit weder sein Recht auf Zugang zu einem Anwalt, Besuche seiner Familie oder andere grundlegende Rechte eines Angeklagten gewährt.

Er soll angeblich während der jüngsten Aufstände ein Mitglied der iranischen Revolutionsgarde namens Ali Nazari ermordet haben. Die Familie des getöteten iranischen Sicherheitsbeamten hatte jedoch ihr Einverständnis mit einer Begnadigung des jungen Gefangenen bekundet. Doch daraufhin soll die IRGC unter Gewalteinwirkung die Vertretung der Familie übernommen haben und gegen den Willen der Familie ein sofortiges Todesurteil gefordert haben.

Milad wurde willkürlich zum Tode verurteilt. Am 24. Juni 2023 erfolgte seine Verlegung aus dem Gefängnis in Malayer in das Zentralgefängnis von Hamedan. Verschiedene Quellen berichten, dass jederzeit die Gefahr besteht, dass das Todesurteil vollstreckt wird.

Mit größter Sorge bewegen mich die zahllosen Berichte über Verhaftungen und das gewaltsame Vorgehen von Sicherheitskräften, die bei mir große Zweifel an der Rechtstaatlichkeit der Justizverfahren aufkommen lassen.

Mit Blick auf die Verurteilung von Milad Zohrevand erbitte ich ihre Rückmeldung, was Sie zur Aufklärung dieses Falls tun werden, und fordere die schnellstmögliche Freilassung sowie die Aufhebung des Todesurteils. Bitte schützen Sie das Leben von Milad Zohrevand!

Hochachtungsvoll,

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