Nicaragua – Eliminierung der Religionsfreiheit 

In Nicaragua hat die Regierung des Präsidenten Daniel Ortega die Schließung des katholischen Hilfswerks Caritas sowie zweier der Kirche nahestehender Universitäten sowie ein Prozessionsverbot verfügt. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) weist mit großer Sorge auf die immer massiver werdenden Einschränkungen der Menschenrechte in Nicaragua hin.

Nicaragua: Öffentliches Gebet und Prozessionen zu Ostern verboten – diplomatische Beziehungen ausgesetzt

IGFM kritisiert systematische Eliminierung der Religionsfreiheit

Frankfurt am Main, 14. März 2023 – Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) weist mit großer Sorge auf die massiven Einschränkungen der Menschenrechte in Nicaragua hin. Dort hat die Regierung des Präsidenten Daniel Ortega die Schließung des katholischen Hilfswerks Caritas sowie zweier der Kirche nahestehender Universitäten sowie ein Prozessionsverbot verfügt. Als Reaktion auf Kritik an den Menschenrechtsverletzungen setzte die sandinistische Regierung sogar die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan aus.

„Meinungs- und Religionsfreiheit sind im diktatorisch regierten Nicaragua praktisch nicht mehr vorhanden. Jetzt sollen auch das öffentliche Gebet und Prozessionen zu Ostern verboten werden“, kritisiert IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm. Zuvor war bereits die Verurteilung von Bischof Rolando Jose Alvarez, einem der bekanntesten Kritiker der Regierung, zu 26 Jahren Haft am 10. Februar 2023 international auf scharfe Kritik gestoßen.

Katholische Institutionen und Würdenträger im Visier der Regierung
Seit Jahren geht Präsident Ortega mit harter Hand gegen Kritik der katholischen Kirche, von NGOs und unabhängigen Medien vor, die die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen der Regierung öffentlich machen. Die IGFM berichtete mehrfach über Zwangsschließungen karitativer Organisationen und katholischer Radiosender, Brandschatzungen von Kirchengebäuden, Polizeikontrollen und Störungen von Gottesdiensten sowie von Drohungen gegen Gläubige in Nicaragua.

Die Menschenrechtsexperten befürchten, dass die Kirche in Nicaragua nun systematisch zum Schweigen gebracht werden soll. So werden immer mehr Fälle von Priestern bekannt, die verhaftet werden, weil sie in ihren Gottesdiensten auf Bischof Alvarez` Schicksal hinweisen. Die IGFM fordert die Regierung von Präsident Ortega auf, die Religionsfreiheit zu achten, den Christen im Land die Glaubensausübungen während der Karwoche ohne Einschränkungen zu ermöglichen und die inhaftierten Geistlichen sowie alle politischen Gefangenen freizulassen.

Aktuelle Pressemitteilungen der IGFM

804, 2024

Öffentlichkeit bedeutet Schutz: Abgeordnete setzen sich für Menschenrechte ein

Anlässlich des Tages der politischen Patenschaften macht die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf das Schicksal zehntausender politischer Gefangener weltweit aufmerksam. Seit 2011 hat die IGFM bereits über 300 politische Patenschaften initiiert. Abgeordnete setzen sich für die Freilassung der politischen Gefangenen ein. Bei etwa der Hälfte der Fälle ist eine Verbesserung für die Lage der Inhaftierten eingetreten.

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