Litvinov frei nach Gefangenenaustausch

Insgesamt 230 ukrainische Gefangene konnten am 3. Januar im Rahmen eines Gefangenenaustauschs endlich wieder in ihre Heimat zurückkehren. Foto: Telegram-Kanal Präsident Selenskyi.

Verschleppter ukrainischer Ingenieur endlich frei!

IGFM freut sich mit Familie und fordert Freilassung aller Gefangenen und Verschleppten

Frankfurt am Main, 05. Januar 2024 – Der ukrainische Zivilist Konstantin Litvinov ist endlich wieder in seiner Heimat. Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs wurde er am 3. Januar gemeinsam mit 229 weiteren ukrainischen Gefangenen freigelassen. Litvinov wurde Anfang März 2022 aus seinem Haus in der Nähe der Stadt Sjewjerodonezk von russischen Soldaten verschleppt. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) setzte sich auf Bitte der Familie Litvinov gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Martina Feldmayer für die Freilassung ein.

Der Forschungsingenieur Litvinov wurde in den ersten Märztagen 2022 aus seinem Dorf in der Nähe von Sjewjerodonezk in der Verwaltungseinheit (Oblast) Luhansk von russischen Soldaten verschleppt. Diese drangen in sein Haus ein und brachten ihn mit vorgehaltener Waffe unter dem angeblichen Vorwand einer „Identitätsprüfung“ an einen unbekannten Ort. Die IGFM setzte sich auf Bitte der Familie für die Freilassung von Konstantin Litvinov ein und nahm den Ukrainer in ihr Patenschaftsprogramm auf. Im Juli 2023 übernahm die hessische Landtagsabgeordnete Martina Feldmayer (Bündnis 90 /Die Grünen) die politische Patenschaft und wandte sich per Brief an russische Behörden.

Litvinovs Schwester bedankte sich bei Martina Feldmayer für ihr Engagement: „Liebe Frau Feldmayer, gestern wurde mein Bruder Konstantin aus russischer Gefangenschaft zurückgebracht. Ohne ihre Hilfe wäre dies unmöglich gewesen! […]“. Martina Feldmayer freut sich mit der Familie des Ukrainers und macht deutlich, dass noch viele weitere unschuldige Zivilisten in russischer Gefangenschaft sind. Gemeinsam mit der IGFM fordert Feldmayer die sofortige Freilassung aller von Russland verschleppten Personen.

Scheinerschießungen und Folter in russischer Gefangenschaft

Am 3. Januar 2024 konnten 224 ukrainische Soldaten sowie sechs Zivilisten in ihre Heimat zurückkehren, teilte der ukrainische Präsident Selenskyj in seinem offiziellen Telegram-Kanal mit. Russland hält jedoch weiterhin tausende ukrainische Zivilisten gefangen. Laut der ukrainischen Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk und der Organisation „Center for Civil Liberties“ seien es mindestens 4.000. Der Handlungsdruck ist groß: aus russischer Gefangenschaft heimgekehrte Ukrainer berichten von Schlägen, Elektroschocks, Erfrierungen, Scheinerschießungen und Befragungen unter Folter.

Seit der Vollinvasion russischer Truppen am 24. Februar 2022 kommt es zu eklatanten Menschenrechtsverletzungen durch den Aggressor Russland. Dazu zählt der völkerrechtswidrige Angriffskrieg selbst, der gezielte Beschuss ziviler Orte, grausame Kriegsverbrechen, willkürliche Verhaftungen, Folter, Vergewaltigung, Verschleppungen und Erschießungen von Zivilisten. Die IGFM fordert die Regierung der russischen Föderation auf, den von Russland begonnenen Krieg sofort zu beenden und alle Truppen aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen.

Aktuelle Pressemitteilungen der IGFM

2004, 2024

„Das Schicksal tausender ukrainischer Zivilgefangener ist unklar“

Die IGFM berichtet auf ihrer Jahrestagung über die humanitären Hilfsprojekte für die Ukraine. Aus Frankfurt setzt sich die IGFM außerdem für verschleppte Zivilisten ein, steht in Kontakt mit 55 Familien und vermittelt politische Patenschaften. Letztlich appelliert sie auch an die internationale Gemeinschaft, die von der Ukraine in sämtlichen Bereichen geforderte Unterstützung unmittelbar zur Verfügung zu stellen.

804, 2024

Öffentlichkeit bedeutet Schutz: Abgeordnete setzen sich für Menschenrechte ein

Anlässlich des Tages der politischen Patenschaften macht die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf das Schicksal zehntausender politischer Gefangener weltweit aufmerksam. Seit 2011 hat die IGFM bereits über 300 politische Patenschaften initiiert. Abgeordnete setzen sich für die Freilassung der politischen Gefangenen ein. Bei etwa der Hälfte der Fälle ist eine Verbesserung für die Lage der Inhaftierten eingetreten.

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