Wang Xuezhen
Wang Xuezhen wurde am 9. Juli 2019 wegen geäußerter Kritik an der Verfolgung der Falun Gong-Bewegung festgenommen und am 17. März 2021 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5000 Yuan (etwa 600 Euro) verurteilt. Genauere Informationen zu ihrer Anklage sind nicht bekann, sie wurde wegen „Verbrechen“ schuldig gesprochen. Wang ist im Haizhu-Gefängnis in Guangzhou inhaftiert und wurde im Gefängnis mehrfach gefoltert.
Wegen des Glaubens zu vier Jahren Haft verurteilt
Die pensionierte Beamtin Wang Xuezhen ist eine Angehörige der buddhistischen Meditationsbewegung Falun Gong, wurde 1944 geboren und lebt in der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong im Südosten Chinas. Am 9. Juli 2019 wurde Wang Xuezhen festgenommen und am 17. März 2021 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5000 Yuan (etwa 600 Euro) verurteilt. Zu den Hintergründen der Anklage ist nichts bekannt, sie wurde wegen „Verbrechen“ schuldig gesprochen. Wang ist im Haizhu-Gefängnis in Guangzhou inhaftiert.
Sie hatte zuvor öffentlich auf die Verfolgung der Falun Gong-Bewegung in China aufmerksam gemacht. Im Gefängnis wurde Wang trotz ihres hohen Alters körperlich gefoltert und ist seitdem gesundheitlich schwer geschädigt.
Die Chinesin war bereits in der Vergangenheit wegen ihres nachhaltigen Engagements für die Falun Gong-Bewegung in einem Zwangsarbeitslager interniert. Zusammen mit ihrem Sohn, dem 1971 geborenen Ma Minqing, wurde sie 2019 erneut verhaftet, weil beide auf die seit Jahrzehnten andauernde Verfolgung ihrer Glaubensgruppe aufmerksam gemacht hatten. In ihrem Prozess vor dem Bezirksgericht von Haizhu Anfang 2020 verwies sie auf ihr Grundrecht der Religionsfreiheit und darauf, dass es keine gesetzliche Grundlage für die Verfolgung der Falun Gong-Bewegung gebe.
In der Haft Opfer körperlicher Folter
Als Folge von Streckfolter in der Haft ist ihr Rücken deformiert, weshalb sie bettlägerig oder auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Sie leidet zudem unter Bluthochdruck. Wang Xuezhen benötigt dringend medizinische Betreuung und Hilfe. Trotz dieser gravierenden gesundheitlichen Probleme wurde ihr bisher sämtliche medizinische Unterstützung verweigert und ihr Antrag auf Hafturlaub abgelehnt. Die Behörden erlauben zudem keine Besuche von Anwälten oder Verwandten.
Hintergrund: Jahrzehntelange Verfolgung der Falun Gong-Bewegung
Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Im Juli 1999 erklärte der damalige Staats- und Parteichef Jiang Zemin die Anhänger der ursprünglich in China staatlich geförderten buddhistischen Qigong-Schule Falun Gong zu Staatsfeinden und ordnete deren physische Vernichtung an. Im Anschluss begann China, vermehrt gegen rund 70 Millionen friedlichen Mitglieder der Bewegung vorzugehen. Über die gleichgeschalteten Medien und Bildungseinrichtungen wurde Falun Gong in ganz China als „böser Kult“, und „verbrecherische Sekte“ bezeichnet. Festnahmen, Inhaftierungen, Folterungen mit Todesfolge und Organraub sind bis heute an der Tagesordnung.