Arash Sadeghi

Der iranische Menschenrechtler Arash Sadeghi wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.

Arash Sadeghi ist ein iranischer Menschenrechtler. Er ist mit der Menschenrechtsaktivistin Golrokh Iraee verheiratet. Seit den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2009 wurde er mehrfach verhaftet und zu Haftstrafen und Peitschenhieben verurteilt. Im Mai 2023 wurde er zu insgesamt vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Am 14. September 2023 wurde das Urteil vom Berufungsgericht der Provinz Teheran bestätigt. Die höchste Strafe, drei Jahre und sieben Monate, ist vollstreckbar.

Drei Jahre Haft für den Menschenrechtler

Der iranische Menschenrechtler Arash Sadeghi wurde seit den gefälschten iranischen Präsidentschaftswahlen des Jahres 2009 mehrfach verhaftet und zu Haftstrafen und Peitschenhieben verurteilt. Der ehemalige Studentenaktivist wurde am 29. September 1986 geboren und studierte Philosophie an der Allameh-Tabatabae‘i-Universität in Teheran. Sadeghi ist mit der Menschenrechtsaktivistin und Schriftstellerin Golrokh Iraee verheiratet, die ebenfalls willkürlich inhaftiert ist. Nachdem Arash am 1. Mai 2021 aus dem Gohardasht Gefängnis westlich von Teheran freigelassen wurde, kam es am 12. Oktober 2022 im Rahmen der Proteste zu einer erneuten Verhaftung. Er wurde unter dem Vorwurf „Versammlung und geheimer Absprache“ zu drei Jahren und sieben Monaten Haft und unter „Propagandatätigkeit gegen das Regime“ zu acht Monaten Haft verurteilt.

Aufgrund der landesweiten Proteste im Jahr 2022 verhafteten Sicherheitskräfte Arash Sadeghi am 12. Oktober 2022 und stecken ihn ins Evin-Gefängnis. Am 21. Januar 2023 wurde er vorerst gegen Kaution freigelassen. Sadeghi war am 26. Januar 2023 zu fünf Jahren und acht Monaten und einer zusätzlichen Strafe verurteilt worden. Das Wiederaufnahmeverfahren fand am 11. April 2023 statt, nachdem Sadeghis Anwalt Einspruch eingelegt hatte. Im Mai 2023 verurteilte die Abteilung 26 des Revolutionsgerichts von Teheran Arash Sadeghi wegen „Versammlung und geheimer Absprache“ und „Propagandatätigkeit gegen das Regime“ zu insgesamt vier Jahren und drei Monaten Gefängnis. Demnach wurde der Menschenrechtsverteidiger zusätzlich zu einem zweijährigen Reiseverbot und einem zweijährigen Aufenthaltsverbot in Teheran und den nördlichen Provinzen verurteilt. Laut dem Anwalt wurde die Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten für Arash Sadeghi am 14. September 2023 vom Berufungsgericht der Provinz Teheran bestätigt. Die höchste Strafe, drei Jahre und sieben Monate, ist vollstreckbar.

Verhaftungen
Während seiner Haftstrafen wurde er wiederholt misshandelt, sexuell erniedrigt und gefoltert. Außerdem durfte er seit Januar 2018 kaum Kontakt zu seiner Frau haben. Sadeghi ist aus Protest gegen die Haftbedingungen und die willkürlichen Verhaftungen seiner Frau mehrmals in Hungerstreik getreten. Infolge der Haftbedingungen und Misshandlungen bekam er schwere gesundheitliche Probleme, einschließlich einer Herzrhythmusstörung, Magengeschwüren, einer Nieren- und einer chronischen Darmerkrankung. Nachdem Ärzte am 13. Juni 2018 bei ihm Knochenkrebs diagnostizierten verweigerten ihm die Islamischen Revolutionsgarden zunächst weitere Untersuchungen und eine Behandlung. Da er an Knochenkrebs leidet muss er unter fachärztlicher Aufsicht stehen.

Im August 2015 hatte ihn das Islamische Revolutionsgericht u.a. wegen angeblicher „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“, „Verbreitung von Propaganda gegen das System“ und „Beleidigung des Gründers der Islamischen Republik“ in Teheran zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Prozess bestand aus nur zwei Verhandlungen im Mai und Juni 2015, die jeweils nur 15 Minuten andauerten und bei denen Sadeghi kein Rechtsbeistand zur Verfügung stand. Sadeghi hatte sich nicht nur öffentlich für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit eingesetzt, sondern auch Informationen über Menschenrechtsverletzungen an Menschenrechtsorganisationen weitergegeben und über Facebook verbreitet.

Stand: September 2023

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