Humanitäre Hilfe – Blog

Blog zur humanitären Hilfe der IGFM

Reiseberichte, Spendenaufrufe und Aktuelles zur humanitären Hilfe finden Sie hier.

Post vom 01.07.2025

Aufenthalt in der Autonomen Region Kurdistan – keine medizinische Grundversorgung in den Flüchtlingscamps

 

Khalil Al – Rasho, Leiter der Abteilung Humanitäre Hilfe – Naher Osten, steht während seines Aufenthalts in der Autonomen Region Kurdistan im stetigen Austausch mit den Bewohnern und der Verwaltung der Flüchtlingscamps, die im Zuge des vom IS verübten Genozids an den Jesiden im Jahr 2014 errichtet wurden.

Die Situation vor Ort ist erschütternd: Viele vertriebene Familien leben unter extrem schwierigen Bedingungen und haben keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung. Ein fehlendes Abwassersystem, das enorme Müllproblem und die derzeitige Hitze begünstigen die Ausbreitung von Krankheitserregern, deren Behandlung jedoch nicht gewährleistet werden kann.

Viele internationale und regionale Organisationen stellen ihre Arbeit und Unterstützung in den Flüchtlingscamps ein. Insbesondere im Gesundheitssektor sind die Folgen solcher Prozesse verheerend. Khalil Al-Rasho und Matthias Boehning haben zusammen mit der Camp-Leiterin des Camp Mamrashan, einem auf medizinische Versorgung angewiesenen Camp-Bewohner und dem einzigen medizinischem Personal, einem Krankenpfleger auf die desaströse Situation vor Ort aufmerksam gemacht. In dem Camp Mamrashan leben derzeit mehr als 4.000 Personen. Den Aufruf finden sie hier.

Nicht-staatliche Institutionen nehmen im Hinblick auf die Versorgung der Geflüchteten eine zentrale Rolle ein. Sie übernehmen strukturelle Aufgaben und somit auch eine strukturelle Verantwortung für die Menschen vor Ort. Ihre Abwesenheit offenbart strukturelle Defizite hinsichtlich der Organisation der Camps und der damit einhergehenden Verantwortbarkeit für die Gewährleistung von funktionierender Infrastruktur, wie z. B. dem Zugang zu einer ärztlichen Versorgung.

Anstatt unübersichtlicher Verantwortung bedarf es einer klar geregelten Zuständigkeit für die Garantierung von substanziellen Bedürfnissen der Camp-Bewohner.

Keinem Camp-Bewohner sollte der Zugang zu einer ärztlichen Versorgung verwehrt bleiben!

Hier ein Bild des Aufrufs aus dem Flüchtlingscamp Mamrashan:

Post vom 15.06.2025

Hilfstransport der IGFM Arbeitsgruppe Wittlich erreicht Litauen

 

Am Freitag, den 13. Juni hatte die IGFM Arbeitsgruppe Wittlich humanitäre Hilfsgüter für Litauen geladen. Es war der 588. Transport der Arbeitsgruppe. Am Sonntag, den 15. Juni erreichte der Transporter Vilnius und wurde von Nash Dom ausgeladen. Seit 2019 besteht eine Kooperation zum belarusischen Verein Nash Dom „Unser Haus“ in Vilnius, durch die Hilfsgüter aus Wittlich an Flüchtlinge aus Belarus und der Ukraine verteilt werden. Dieses Mal wurden besonders Spielsachen und Schulmaterial wie Hefte, Stifte usw. für Kinder gesammelt. Die geflüchteten Kinder befinden sich oft in einer schwierigen Situation durch Traumatisierung und Isolation im Exil, fern von ihren Freunden und Verwandten.

Olga Karach, (Verein Nash Dom) schreibt in einem bewegenden Brief an die Leiterin der IGFM Arbeitsgruppe Wittlich Carmen Jondral-Schuler:

Liebe Freunde und Partner bei IGFM-Wittlich,

im Namen der belarusischen und ukrainischen Diaspora in Litauen, der Familien der belarusischen politischen Gefangenen in Belarus und der Ukrainer in der Ukraine sowie unserer Menschenrechtsorganisation „Unser Haus“ möchte ich Ihnen unseren tiefsten Dank für Ihre fortwährende und unschätzbare humanitäre Unterstützung aussprechen.

Die am 15. Juni 2025 eingetroffene Hilfslieferung hatte eine tiefgreifende und transformative Wirkung auf das Leben vieler Menschen – sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Diaspora. Ihre Großzügigkeit hat nicht nur materielle Bedürfnisse gedeckt, sondern ist zu einem Symbol von Mitgefühl, Würde und Hoffnung in dunklen Zeiten geworden. … In einer Welt, die durch Krieg und Traumata zerrissen ist, ist Ihre humanitäre Hilfe eine Brücke zwischen den Gemeinschaften, die gemeinsame Verantwortung und Vertrauen fördert.

Dank Ihrer Hilfe bieten wir den Kindern nicht nur Papier und Stifte – wir schenken ihnen die Chance, sich wieder mit dem friedlichen, verspielten und hoffnungsvollen Teil des Lebens zu verbinden. Sie helfen ihnen, ihre inneren Welten wieder aufzubauen. … Ihre Hilfe ist mehr als eine Spende. Sie ist ein Vertrauensbeweis. Eine Lebensader. Eine Brücke zwischen zum Schweigen gebrachten Familien und einer Welt, die noch zuhört. Sie sagt unseren Kindern, dass ihr Leben zählt — und sie erinnert uns alle daran, dass Würde, Solidarität und Hoffnung stärker sind als Angst.

Danke – nicht nur für das, was Sie gegeben haben, sondern für das, was Sie inspiriert haben.

Mit tiefstem Dank und Respekt, Olga Karach

Die IGFM bedankt sich für die zahlreichen Spenden und die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten.

Hier einige Eindrücke des Hilfstransportes:

Post vom 25.03.2025

RTW geht  in die Ukraine

 

 

Am 17. März 2025 fand am Menschenrechtszentrum Cottbus ein Treffen mit Angehörigen der ukrainischen Community statt, um den Hilfskonvoi in die Ukraine zu verabschieden.

Organisiert wurde die Aktion von Sylvia Wähling, IGFM-Mitglied und ehemalige Leiterin des Zentrums, sowie Jens Leisenberg. Beide organisieren seit Beginn der russischen Invasion humanitäre Hilfstransporte in die Ukraine.

Von Cottbus aus startete Jens Leisenberg mit einem Rettungswagen (RTW) nach Odesa und Charkiw. In Odesa übergibt er ein Beatmungsgerät an ein Kinderkrankenhaus. Anschließend bringt er den RTW zu einem Regionalkrankenhaus in Charkiw. Die Route wird je nach Sicherheitslage angepasst.

Hier einige Eindrücke aus der Ukraine:

Post vom 25.03.2025

Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich erreicht IGFM-Sektion Litauen

Am 24. März 2024 ist ein weiterer Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich bei der litauischen IGFM-Sektion angekommen. Im Folgenden berichtet Jurgita Samoškiene, Vorsitzende der IGFM-Litauen, über die Bedeutung des Transportes für die Menschen aus Pasvalys:

Liebe Freunde, liebe Helferinnen und Helfer, und liebe Arbeitsgruppe IGFM Wittlich,

Am 24. März 2025 kam der 585. und 217. Hilfstransport aus Wittlich nach Litauen/ Pasvalys.

Pasvalys ist eine Stadt im Nordlitauen, in der die Menschen ihren Lebensunterhalt meistens aus der Landwirtschaft verdienen. Es gibt kaum Industrie, und die Arbeitslosigkeit liegt bei 25 Prozent. In dieser Region leben ca. 800 Ukrainer, die vor dem Krieg geflüchtet sind und in Litauen ein neues Zuhause gefunden haben.

Der Hilfstransport aus Wittlich ist immer eine große Hilfe für die Menschen in Not: Bettwäsche, warme Decken, Jacken, Pullover, warme Schuhe. Ab 16 Uhr, sie können jeden Tag, ins ehemalige Kulturhaus kommen und sich aussuchen, was sie brauchen. Dort haben wir, die IGFM Litauen, ein Verteilungslager eingerichtet. Die Stadtverwaltung von Pasvalys lässt uns kostenlos dort die Sachen verteilen, aber wir benötigen noch Brennholz, damit es im Winter nicht kalt wird.

Es ist eine große Freude zu sehen, dass wir einig sind und einander helfen möchten, die Ukrainer helfen immer beim Ausladen des Transportes.

Danke an das deutsche Volk und die Arbeitsgruppe IGFM Wittlich mit ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Mitarbeitern, Spendern, sowie an Katrin, Carmen, Khalil und alle, die mitmachen und ihre Zeit dem Guten widmen. Eure Unterstützung für die Ärmsten ist überlebensnotwendig.

Gott schütze Euch und Eure wichtige Arbeit.

Mit besten Wünschen aus Litauen

IGFM Vorsitzende Litauen

Jurgita Samoskiene

Vorsitzende IGFM Sektion Litauen

Die IGFM bedankt sich für die zahlreichen Spenden und die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten.

Hier einige Eindrücke des Hilfstransportes:

Post vom 20.02.2025

Zu Besuch im Norden Syriens

 

 

Khalil Al-Rasho, Leiter der Humanitären Hilfe, traf sich vor einigen Tagen mit Studierenden und den Vertriebenen aus Afrin, Shahba und Ras Al Ain in Qamishli und al-Hasaka im Norden Syriens. Außerdem tauschte er sich mit dem Erzbischof Maurice Amessih, dem Bürgermeister von Hasaka Farouk Tozo, sowie dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Jesidischen Gemeinde Herrn Ismail Delfo aus.

Die Situation vor Ort ist erschütternd: Viele vertriebene Familien leben unter extrem schwierigen Bedingungen und haben keinen Zugang zur grundlegenden Versorgung. Trotz der Bemühungen der jesidischen Gemeinde und des Erzbischofs müssen die Vertriebenen in heruntergekommenen Häusern leben. Diese Notunterkünfte haben weder Türen noch Fenster. Gerade jetzt im Winter brauchen die Vertriebenen einen ausreichenden Schutz vor der Kälte und Heizmaterialien, um ihre Häuser zu wärmen.

Besonders besorgniserregend ist die Situation der Kinder und Jugendlichen. Aufgrund der Vertreibung vieler Familien in andere Gebiete sowie fehlender finanzieller Mittel wird ihnen der Zugang zur Bildung erschwert oder sogar ganz verwehrt.

Viele Jesiden, die bereits wegen ihres Glaubens von Afrin nach Shahba vertrieben wurden, fliehen jetzt vor IS-Anhängern nach Hasaka. Sie mussten ihr Land und ihren Besitz zurücklassen. Die Unsicherheit über die politische Zukunft in der Region wiegt schwer auf den Menschen.

Hier einige Eindrücke aus Syrien:

Post vom 12.02.2025

Aufenthalt in der Autonomen Region Kurdistan

 

 

Seit einigen Tagen ist unser Mitarbeiter Khalil Al-Rasho vor Ort in Kurdistan. Er war bereits zu Besuch in Erbil bei der Barzany Charity Foundation, der lokalen Partnerorganisation der IGFM. Hier hat er unter anderem mit Shero Simo, dem Projektleiter vor Ort und Ahmed Abdo, Programm Assistent, über das laufende Ausbildungsprojekt gesprochen. Die Auszubildenen befinden sich momentan in der Gründungsphase ihres eigenen Handwerksunternehmen. Während des Gesprächs ging es vor allem um die Bereitstellung wichtiger Materialien für die Unternehmensgründung, die prekäre Situation in den Lagern sowie die zukünftige Zusammenarbeit.

Im Gespräch mit der lokalen Organisation, dem stellvertretenden Campleiter Yadgar Fakhri und den Campbewohnern wurde klar, dass sich die Flüchtlingslager Shekhan und Esyan in einem sehr schlechten Zustand befinden. Viele Zelte sind beschädigt. Die Folien, die die Zelte vor Regen schützen, sind oftmals löchrig und können die Geflüchteten nicht ausreichend schützen. Hinzu kommt, dass sich viele internationale und lokale Organisationen von ihrer Arbeit in den Flüchtlingslagern zurückziehen, was die Lage zusätzlich verschlechtert.

Hier einige Eindrücke aus Kurdistan (Nordirak):

Post vom 18. November 2024

Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich erreicht IGFM-Sektion Litauen

 

 

Am 11. November 2024 ist ein weiterer Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich bei der litauischen IGFM-Sektion angekommen. Im Folgenden berichtet Jurgita Samoškiene, Vorsitzende der IGFM-Litauen, über die Bedeutung des Transportes für die Menschen aus Ignalina:

Liebe Freunde, Helfer, Menschenrechtler und Unterstützer,

Am 11. November 2024 kam der 577. u 212. Hilfstransport  aus Wittlich nach Litauen/ Ignalina. Ignalina ist eine Stadt im Ostlitauen, 30 km von der belarusischer Grenze- da verdienen die Menschen für Lebensunterhalt  meistens aus Tourismus, es gibt kaum Industrie, 25 Prozent Arbeitslosigkeit. In diesem Region befinden sich viele Ukrainer, da sie in der Stadt Visaginas mehrere Verwandte haben, die in Litauen schon früher gearbeitet haben. Die Ukrainer lernen Litauisch und versuchen in Litauen einzuleben,  da es nicht klar ist, wann der Krieg zu Ende ist. IGFM Sektion Litauen kümmert sicht nicht nur um die Flüchtlinge in Litauen, sondern auch für die ärmsten Familien im Region, alte, einsame Senioren, Waisenkinder, Behinderte, Obdachlose und andere benachteiligte Menschen.

Der Hilfstransport von der IGFM Arbeitsgruppe Wittlich ist immer eine große Bescherung für die Menschen im Not- Bettwäsche, warme Decken, Jacken, Pullover, warmen Schuhe – die Menschen können jeden Tag ab 16 Uhr ins Lager  kommen und aussuchen, was sie brauchen.

Da haben wir, IGFM Litauen, ein Verteilungslager neu gebaut und eingerichtet. Die Unterstützung kam vom IGFM Arbeitsgruppe Wittlich unter der Leitung von Katrin Bornmüller und die Stadtverwaltung Ignalina hat IGFM Sektion Litauen das Projekt bewilligt, um ein Lager für die arme Menschen im Ignalina Region  zu bauen. Wir freuen uns wahnsinnig, da wir unsere Arbeit fortsetzen können und den bedürfigen Menschen ständig helfen.

Es ist große Freude zu sehen, dass wir einig sind und einander helfen möchten- die Ukrainer helfen beim Ausladen des Transportes immer. Die Litauer teilen Ihr Zuhause mit den Geflüchteten. Danke deutschem Volk und Arbeitsgruppe IGFM Wittlich mit unermüdlichen Leiterin Katrin Bornmüller. Herzlichen Dank IGFM Vorstandsmitglieder, die fürs Baltikum so viel tun. Auch herzlichen Dank der Ladegruppe Wittlich, den Frauen und den Männer die jeden Mittwoch packen und die Sachen sortieren, allen Spender, die den Transport auf den Weg bringen. Eure Unterstützung den Ärmsten ist überlebensnotwendig.

Gott schütze Euch und Eure wichtige Arbeit.

Mit besten Wünschen aus Litauen

IGFM Vorsitzende Litauen

Jurgita Samoskiene

Die IGFM bedankt sich für die zahlreichen Spenden und die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten.

Hier einige Eindrücke der Hilfsaktion:

Post vom 10.07.2024

Hilfstransport erreicht Tscherwonohrad (Region Lwiw)

 

Mit Hilfe unseres IGFM-Mitglieds Jens L. und „Caritas“-Sokal haben wir erfolgreich humanitäre Hilfe (Spritzen, Nadeln, OP-Handschuhe, Desinfektionsmittel usw.) an das städtische Krankenhaus in Tscherwonohrad (Region Lwiw) übergeben. Wir werden die Menschen in der Ukraine in ihrem schweren Kampf weiter unterstützen.

Hier einige Eindrücke der Hilfsaktion:

Post vom 29.05.2024

Humanitäre Hilfe der IGFM- Sektion Ukraine in Romodaniwska

 

Die ukrainische Sektion der IGFM realisierte im Mai u. a. in Romodaniwska eine humanitäre Hilfsaktion. Die Gemeinde liegt in der Region Poltawa. Es ist das erste Mal, dass dort humanitäre Hilfe durch die IGFM-Ukraine geleistet wurde. Die Sektion berichtet:

Der Mai war gefüllt mit verschiedenen Aktionen. Und wir sind sehr zufrieden, denn wir konnten vielen ukrainischen Familien in schwierigen Lebensumständen helfen. Ende Mai haben wir eine humanitäre Aktion durchgeführt und 128 Sets Bettwäsche und 128 Matratzen in der Gemeinde Romodaniwska in der Region Poltawa verteilt. Dies ist die erste humanitäre Aktion, die wir in dieser Gemeinde durchgeführt haben, und wir planen, unsere Arbeit dort fortzusetzen.

Hier einige Eindrücke der Hilfsaktion:

Post vom 28.05.2024

Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich erreicht IGFM-Sektion Litauen

Am 27. Mai 2024 ist ein weiterer Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich bei der litauischen IGFM-Sektion angekommen. Im Folgenden berichtet Jurgita Samoškiene, Vorsitzende der IGFM-Litauen, über die Bedeutung des Transportes für die Menschen aus Pasvalys:

Liebe Freunde, liebe Helferinnen und Helfer, und liebe Arbeitsgruppe IGFM Wittlich,

Am 27.05.2024 ist der 573. Hilfstransport aus Wittlich, und der 211. davon nach Litauen, in Kupiskis angekommen. Die Arbeitsgruppe IGFM Wittlich unter der Leitung von Katrin Bornmüller haben den so notwendigen Transport zur IGFM Sektion Litauen geschickt, wo die notwendigsten Sachen für ukrainische/belarussiche und russische Flüchtlinge in Litauen und sozioökonomisch benachteiligte Litauer verpackt worden sind. Solche Hilfstransporte haben immer einen großen Wert für Litauen, da wir im Land ca. 80.000 Geflüchtete Ukrainer haben, und weiterhin jeden Tag nach Litauen fliehen. Obwohl in Litauen zwei Drittel der Litauer in Armut leben, werden die Sachen freundlich miteinander verteilt, es reicht jedem. Kupiskis, wo der Transport ausgeladen ist,  ist eine Stadt mit ca.  18.000 Einwohner, eine Stadt ohne Industrie und mit 25 Prozent Arbeitslosigkeit. Die ukrainischen Geflüchteten sind eine große Herausforderung für die Stadtverwaltung, Schulen, Kliniken und Krankenhäuser. Jeden Tag wird um die Hilfe gebeten- der Hilfstransport wurde mit großer Freude angenommen und es wurde immer wieder gefragt, für wann denn der nächste versprochen ist.

Das medizinische Zubehör ging direkt ins Krankenhaus, die Schulmaterialien und Hygienartikel ins Gymnasium und Kindergarten, wo ca. 200 ukrainische Kinder unterrichtet werden. Die Lehrer und Erzieher waren so dankbar, die Gehälter sind niedrig, sie können es sich nicht leisten den Kindern notwendige Sachen wie Schreibwaren, verschiedene Puzzles, Spiele und Toilettenpapier zu kaufen.  Die Erzieher und Lehrer wissen am besten, was die Kinder aus den benachteiligten Familien brauchen, und erfüllen diese Aufgaben immer mit großer Freude.

Ich möchte mich im Namen aller Behörden in Kupiskis und einzelnen Familien herzlich für Eure unermüdliche Arbeit beim Packen und Laden herzlich bedanken, und für die Geldspenden, die Katrin Bornmüller unermüdlich sammelt, damit diese Hilfstransporte das Ziel erreichen.  Wir denken an Euch, schätzen Eure Arbeit und möge euch Gott Kraft geben, diese wichtige Arbeit weiterzumachen.

In Liebe, mit herzlichen Wünschen aus Litauen,

Jurgita Samoskiene

Vorsitzende IGFM Sektion Litauen

Die IGFM bedankt sich für die zahlreichen Spenden und die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten.

Hier einige Eindrücke des Hilfstransportes:

Post vom 06.05.2024

Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich erreicht IGFM-Sektion Litauen

Am 30. April 2024 hat ein weiterer Hilfstransport der Arbeitsgruppe Wittlich die litauische IGFM-Sektion erreicht. Im Folgenden berichtet die Vorsitzende der IGFM-Litauen, Jurgita Samoškiene, über die Bedeutung des Transportes für die Menschen aus Pasvalys:

Liebe Freunde,

am 30. April 2024 ist der Hilfstransport der Arbeitsgruppe IGFM Wittlich in Pasvalys, Litauen, angekommen. Die Arbeitsgruppe IGFM Wittlich, unter der Leitung von Katrin Bornmüller, hat den so notwendigen Transport zur IGFM-Sektion Litauen geschickt. Darin befanden sich die notwendigsten Sachen für ukrainische, belarussische und russische Flüchtlinge in Litauen, sowie arme Litauer. Solche Hilfstransporte haben immer einen großen Wert für Litauen – auch da wir im Land 91.000 Ukrainer haben, und tagtäglich weitere nach Litauen fliehen. Obwohl in Litauen zwei Drittel der Litauer in Armut leben, werden die Sachen freundlich verteilt, damit jeder etwas bekommt.

Pasvalys, wo der Transport ausgeladen wurde, ist eine Stadt mit ca. 15.000 Einwohnern, ohne Industrie und mit 25 Prozent Arbeitslosigkeit, an der Grenze zu Lettland. Von dort kommen auch die Ukrainer, um die Hilfsgüter anzunehmen. Medizinische Sachen werden direkt ins Krankenhaus, Pflegeheim und Altenheim von Pasvalys gebracht. Jeden Tag wird um Hilfe gebeten – jeder Hilfstransport wurde mit großer Freude angenommen und immer wieder wurde gefragt, wann der nächste ankommen wird. Schuhe, Jacken, Geschirr, Bettwäsche und Handtücher sind die Sachen, welche am meisten benötigt und aufgrund dessen sehr schnell verteilt werden. Die IGFM Litauen hat in Pasvalys ein Lager eingerichtet, in welchem ca. 15 ehrenamtliche Helfer die Sachen sortieren und verteilen.

Ich möchte mich im Namen aller Behörden in Pasvalys und der einzelnen Familien herzlich für Eure unermüdliche Arbeit beim Packen und Beladen bedanken. Zudem auch für die Geldspenden, die Katrin Bornmüller unermüdlich sammelt, damit die Hilfstransporte ihr Ziel erreichen. Wir denken an Euch, schätzen Eure Arbeit und verbreiten den Namen der IGFM weiter in der Welt.

Alle Litauer beten, dass der Krieg in der Ukraine endlich zu Ende ist. Jetzt halten wir weiter zusammen und danken für Eure Solidarität.

In Liebe, mit herzlichen Wünschen aus Litauen,

Jurgita Samoskiene
Vorsitzende der IGFM-Sektion Litauen

Die IGFM bedankt sich für die zahlreichen Spenden und die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten.

Hier einige Eindrücke des Hilfstransportes:

Post vom 20.01.2023

Alia erzählt über die humanitäre Arbeit der IGFM im Nordirak

Seit dem Völkermord an den Jesiden im August 2014 ist die IGFM mit humanitärer Hilfe in vielen der Camps für Binnenvertriebene in der Autonomen Region Kurdistan – Irak tätig. Auch Alia musste vor der Gewalt des IS aus ihrer Heimat fliehen.

Nun hilft sie als IGFM-Mitarbeiterin anderen Geflüchteten dabei einen Zugang zu Bildung und psychosozialer Unterstützung zu bekommen.

„Für mich ist der Kontakt zur IGFM wie der Übergang von einem geschlossenen Leben zu einem offenen Leben gewesen, wie die Freiheit,“ berichtet sie anlässlich ihres Besuches im Januar 2023 in der Frankfurter Geschäftsstelle der IGFM im Interview.

Sehen Sie sich das vollständige Interview an:

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Post vom 13.01.2023

Gemeinsam mit den Flüchtlingen – Weihnachtliche Hilfe der IGFM in Litauen

Als Zeichen der Solidarität mit den vielen ukrainischen Flüchtlingen in Litauen hat die litauische Sektion eine große Weihnachtsaktion in der Umgebung Ignalina und Vilnius ins Leben gerufen. 100 besonders bedürftige ukrainische und litauische Familien erhielten Weihnachtspakete mit Lebensmitteln, persönlichen Geschenken und Spielsachen im Wert von 50 Euro.

Einige Eindrücke aus der Weihnachtsaktion:

Dieses Weihnachten bleibt in Litauen der Schrecken auf der anderen Seite der Grenze, in der Ukraine, stets präsent. 71 000 Menschen sind aus der Ukraine hierher geflüchtet. Während der Krieg in ihrer Heimat weiter wütet, versuchen viele immer noch zu begreifen, dass sie in ihrem eigenen Land nicht mehr sicher sind. Der Aufbau eines eigenen Lebens und Alltags in der Flucht wird auch durch finanzielle Not erschwert: Pro Monat erhält eine ukrainische Familie 258€ vom Staat Litauen. Die Solidarität mit den Geflüchteten ist groß insbesondere unter Familien, die selbst aus sehr armen Verhältnissen stammen.

„Der brutalste Krieg ganz in der Nähe von uns dauert schon so lange an, auch viele Litauer sind im Stress- unsere Nachbarn sind Belarus und Kaliningrad, die Spannung wächst jeden Tag auch zwischen der Bevölkerung“, berichtet die litauische Sektionsvorsitzende Jurgita Samoskiene.

Unter diesen schwierigen Umständen brachten die ISHR-Weihnachtspakete den Notleidenden einen Moment der Erleichterung und zeigten auch den armen litauischen Familien, die Flüchtlingen helfen, dass ihre guten Taten nicht vergessen werden.

„Es gab so viele bewegende und eindrucksvolle Momente bei all diesen Besuchen“, so Jurgita Samoskiene, „so eine einfache Bauernfamilie in der Region Ignalina mit drei Kindern, die selbst nicht viel haben, aber dennoch eine fünfköpfige Flüchtlingsfamilie aus der Ukraine aufgenommen hatten. Oder eine betagte alte Dame, die gerade mal 200 Euro Rente bezieht, doch wohnte eine Ukrainerin mit 2 kleinen Kindern bei ihr. Alle diese Begegnungen mit den Leuten berühren und zeigen uns, wie stark und einig wir angesichts des Kriegs zusammenstehen müssen.“

Die ISHR Litauen wählte zusammen mit Sozialarbeitern, Sozialpädagogen und dem Bürgermeister Familien mit sehr geringen Einkommen, vielen Kindern und Familienmitgliedern mit Behinderungen aus, um ihnen zu Weihnachten eine Freude zu machen.  Krönung der Aktion waren zwei gemeinsame Weihnachtsfeste mit Musik, Gebäck und Getränken am 29.12.2022 in Ignalina und in Vilnius bei der Caritas. Die Paketempfänger, Vertreter der ISHR Litauen und Caritas und Vertreter der lokalen Behörden und Presse feierten hier zusammen.

Vlnr.: Audrone Kairiene, Leiterin Caritas-Vilnius, Monika Navickiene, Ministerin für Arbeit und Soziales,  Deimante Bukeikaite, Generalsekretärin Caritas Verband Litauen.

Wie elementar und wichtig solche Momente in dieser schweren Zeit sind, zeigte auch die Teilnahme der litauischen Ministerin für Arbeit und Soziales, Monika Navickiene, sowie der litauischen Caritas Leiterinnen Audrone Kairiene und Deimante Bukeikaite.

Die IGFM dankt all den vielen fleißigen ehrenamtlichen Helfern, die durch diese Aktion mit so viel Herzblut den ukrainischen Kriegsflüchtlingen in Litauen ein Stück Geborgenheit geschenkt haben.

Post vom 11.01.2023

Ukraine: IGFM beschenkt geflüchtete Kinder zu Weihnachten

Hoffnung und Freude an den Weihnachtsfeiertagen, trotz Flucht und Zerstörung – mit diesem Ziel startete das IAC ISHR-Team die Aktion „Weihnachtsteller“. Für geflüchtete Kinder in den Regionen Kyiv und Poltava wurde über die Weihnachtsfeiertage ein kleines Wunderprogramm mit Wettbewerben, Spielen und kleinen Geschenken veranstaltet.

Insgesamt konnten über 200 Geschenke an Kinder in den Dörfern Gogolevo, Ustvitsa, Matyashevka, Mikhailovka, Yareski, Shishaki und Sorochintsy (Region Poltava) sowie in Potashna, Kyiv, und Putivl verteilt werden. Die Päckchen wurden von den Mitgliedern und Aktivisten der ukrainischen Sektion der IGFM gepackt und verteilt und finanzierten sich aus Spenden, die die IGFM zuvor gezielt in Deutschland und anderen Ländern sammelte.

Das berichten unsere Freiwilligen vor Ort:

„The joy of children at the sight of gifts was boundless! Because gifts are always nice, especially in childhood!“

„Die Freude der Kinder beim Anblick der Geschenke war grenzenlos! Denn Geschenke sind immer schön, besonders in der Kindheit“

Einen Einblick in die Aktion gewinnen sie hier:

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Post vom 11.11.2022

Neue humanitäre Hilfslieferung in die Autonome Region Kurdistan

Die IGFM schickt den 37. Hilfsgütertransport nach Kurdistan/Nordirak. Nach zwei Tagen konnte unser Freiwilligenteam in Frankfurt ganze 8,7 Tonnen in den LKW verladen. Darunter finden sich:

Transport von Deutschland in den Irak
  • 116 Rollatoren

  • 8 funktionstüchtige Krankenbetten

  • 27 Roll- und Pflegestühle

  • 6 elektrische Hebegeräte

  • 50 Computer

  • und vieles mehr!

Bei allen Objekten handelt es sich um hochwertige Sachspenden. Die IGFM bedankt sich dafür sehr herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern! 

Die Hilfsgüter befinden sich nun rund sechs Tage lang auf dem Weg in den Irak. Dort werden sie von unseren irakischen Ehrenamtlichen in Empfang genommen und in mehreren Camps für Geflüchtete und Intern Vertriebene (IDPs) verteilt werden.

Wie der kleine Ausschnitt aus unserer Inhaltsliste zeigt: Besonders benötigt werden orthopädische und medizinische Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen, Kriegsverletzte und Kranke.

Denn eine weiterhin kriegszerstörte Infrastruktur schränkt viele Geflüchtete stark in ihren Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung ein und bindet sie an ihre Unterkünfte. Eine Rückkehr aus den provisorischen Flüchtlingslagern bleibt daher undenkbar.

Doch auch die Camps wurden meist nicht mit Blick auf Menschen mit eingeschränkter Mobilität errichtet. Ob unebene, enge Wege zwischen den Zelten, weite Distanzen zu den sanitären Einrichtungen innerhalb des Camps oder ausbleibende Unterstützung für die Anschaffung von essentiellen Hilfsmitteln – das Leben in einem Camp ist voller Barrieren.

Die Verladung des LKW

Eindrücke aus dem Camp Sharya

Diese Barrieren gilt es zu beseitigen. Menschen mit Behinderungen muss der volle Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten ohne Diskriminierung garantiert werden, dazu haben sich sowohl der Irak als auch Deutschland, als Vertragsstaaten der UN-Behindertenrechtskonvention, verpflichtet. Dazu gehört auch das Recht auf persönliche Mobilität.

Die Vertragsstaaten treffen wirksame Maßnahmen, um für Menschen mit Behinderungen persönliche Mobilität mit größtmöglicher Unabhängigkeit sicherzustellen, indem sie unter anderem

  1. die persönliche Mobilität von Menschen mit Behinderungen in der Art und Weise und zum Zeitpunkt ihrer Wahl und zu erschwinglichen Kosten erleichtern;
  2. den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu hochwertigen Mobilitätshilfen, Geräten, unterstützenden Technologien und menschlicher und tierischer Hilfe sowie Mittelspersonen erleichtern, auch durch deren Bereitstellung zu erschwinglichen Kosten;
  3. Menschen mit Behinderungen und Fachkräften, die mit Menschen mit Behinderungen arbeiten, Schulungen in Mobilitätsfertigkeiten anbieten;
  4. Hersteller von Mobilitätshilfen, Geräten und unterstützenden Technologien ermutigen, alle Aspekte der Mobilität für Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen.

Den vollständigen Vertragstext der UN-Behindertenrechtskonvention in deutscher Übersetzung finden Sie hier.

Die IGFM unterstützt Betroffene in Flüchtlingslagern in der kurdischen Autonomieregion seit nun mehr 8 Jahren bei der Geltendmachung ihrer Menschenrechte. In regelmäßigen Besuchen leisten wir den Familien Beistand, protokollieren ihre Bedürfnisse und können sie so zielgerichtet mit erwünschten Hilfsgütern oder Bargeldhilfen unterstützen.

Für die Fortführung unserer Arbeit sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Post vom 07.11.2022

IGFM: Ein Holodomor – Tötung durch Hunger – darf sich nicht wiederholen

Wer sie nicht dringend braucht, soll Energiepauschale für Ukraine spenden

Ukraine Holodomor

Angesichts der massiven Zerstörungen von Infrastruktur durch die Bombenangriffe der russischen Armee appelliert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) an alle, die auf die von der Bundesregierung ausgeschüttete Energiepauschale nicht dringend angewiesen sind, diesen Zuschuss teilweise oder ganz an Organisationen zu spenden, die in der Ukraine humanitäre Hilfe leisten.

Laut Informationen von Mitgliedern der IGFM, die in einem landesweiten Netzwerk in der Ukraine Stützpunkte für humanitäre Hilfe unterhalten, hat die Zerstörung der Infrastruktur durch russische Raketen bereits jetzt dramatische Folgen: Die Kommunikation zwischen den Stützpunkten und Zentralen humanitärer Hilfsorganisationen sei schwierig. Generatoren und sattelitengestützte Mobilfunkgeräte seien dringend nötig. In der Hauptstadt Kiew gebe es aktuell täglich nur vier Stunden Strom. In der Folge seien in einigen Stadtteilen die Wasserversorgung und auch die U-Bahn ausgefallen. In ländlichen Regionen sei die Situation ebenfalls dramatisch.

Sobald die Temperaturen unter Null sinken, werden viele Menschen sterben, wenn Hilfe ausbleibt. Nationale und internationale Hilfsorganisationen können ohne Strom nicht mit ihren Stützpunkten kommunizieren, allen fehlt es an Generatoren und satellitengestützten Mobilfunkgeräten.

Zu den historischen Erfahrungen der Ukrainer gehört der von Stalin mit brutaler Gewalt durchgesetzte Holodomor (Tötung durch Hunger), der über fünf Millionen Ukrainern in den 1930er Jahren auf grausamste Weise das Leben kostete. Jetzt ist Putin dabei, den Hungertod vieler Ukrainer erneut in Kauf zu nehmen.

Die IGFM appelliert an alle, die auf die Zuschüsse der Bundesregierung nicht unbedingt angewiesen sind, an Organisationen wie der IGFM zu spenden, die in der Ukraine humanitäre Vororthilfe leisten.

Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft:

DE31 5502 0500 0001 4036 00

Kennwort: Nothilfe Ukraine

Post vom 04.11.2022

Unsere Projekte in Kurdistan: Ein Ort für Feste in Camp Shekhan

Khalil al Rasho mit der Campleiterin von Camp Shekhan, 36. Reise, Festzelt

Khalil Al-Rasho und die Leiterin von Camp Shekhan bei der Einweihung des Zelts. Bilder: IGFM.

Die Zielgruppe der humanitären Hilfsaktionen der IGFM im Nordirak sind die Überlebenden der genozidalen Gewalt des IS, die seit 2014 aus ihrer Heimat Shingal fliehen mussten und seither in oft provisorisch errichteten Flüchtlingslagern festsitzen.

Als Menschenrechtsorganisation ist das Ziel unserer humanitären Hilfe, die Überlebenden dieser Gewalttaten bei der Geltendmachung ihrer so dramatisch verletzten Menschenrechte zu unterstützen. Für Minderheiten zählt dazu auch das Recht, gemeinsam mit anderen Angehörigen ihrer Gruppe ihr eigenes kulturelles Leben zu pflegen, ihre eigene Religion zu bekennen und auszuüben oder sich ihrer eigenen Sprache zu bedienen (Art. 27 Zivilpakt).

Das Festzelt in Camp Shekhan von innen.

Aus diesem abstrakten Recht folgte auf der 36. Irakreise ein konkretes Projekt in Camp Shekhan: Mit 1.000€ wandelte die IGFM einen ungenutzten Lagerraum in ein Festzelt um. Dieser Raum wird nun den Familien des Camps für Hochzeiten, Geburtstage oder andere Feiern zur Verfügung gestellt. Mieten für entsprechende Räumlichkeiten in angrenzenden Ort können die finanziellen Möglichkeiten vieler Geflüchteten schnell übersteigen. In diesem Festzelt soll nun allen, ohne weite Wege, hohe Kosten oder die Gefahr diskriminierender Erfahrungen, die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kultur zu zelebrieren und dem harten Alltag im Flüchtlingslager schöne Momente entgegenzusetzen.

Das Festzelt in Camp Shekhan von außen.

Als nächsten Schritt möchten wir das Zelt nun mit ausreichend Stühlen und Tischen ausstatten. Ein Stuhl kostet die IGFM bei lokalen Händlern etwa 7.000 irakische Dinar oder 4,90€. Kleine Tische kosten etwa 4.000 irakische Dinar oder 2,80€. Ein Banketttisch kann für 40.000 irakische Dinar oder 28€ besorgt werden.

Post vom 03.11.2022

Unsere Projekte in Kurdistan: Von Laptops und Zwiebelfeldern

Ein wichtiges Standbein der humanitären Hilfe der IGFM in Kurdistan ist die Bereitstellung von Hilfsgütern, die ein breites Spektrum von Schulmaterial für unsere Bildungsprojekte über medizinische Geräte wie Rollstühle bis zu Handys und Laptops umfassen. Denn auch wenn solche elektronischen Geräte in Europa durch immer kürzere Lebenszyklen laufen bis sie (noch voll funktionstüchtig) durch das neueste Modell ersetzt werden, kann ein eigener Laptop für eine geflüchtete Schülerin, die den Großteil ihrer Schulzeit unter den begrenzten Bedingungen und Ressourcen eines Flüchtlingslagers bewerkstelligen musste, unerschwinglich sein.

Das Zwiebelfeld, auf dem wir Same Saddam treffen

Das Zwiebelfeld, auf dem wir Same Saddam treffen. Bild: IGFM.

Da die IGFM überzeugt ist, dass einer erfolgreichen schulischen und universitären Laufbahn nicht durch fehlendes Werkzeug unnötige Steine in den Weg gelegt werden dürfen, sammeln wir funktionsfähige Altgeräte für besonders tüchtige Studentinnen und Studenten. Zwei dieser beeindruckenden Schüler, die wir in Kurdistan regelmäßig treffen und unterstützen, möchten wir Ihnen heute vorstellen.

Stellvertretender Campleiter Mam Rashan mit der Zwiebel

Da gibt es zum einen Same Saddam. Er ist 19 Jahre alt, wohnt im Camp Mam Rashan und geht in die 12. Klasse. Wir treffen ihn aber nicht beim Lernen, sondern auf dem Zwiebelfeld, auf dem er arbeitet, um Geld für sich und seine Familie zu verdienen.

Trotz dieser harten Arbeit in der erdrückenden irakischen Hitze erzielt Saddam Bestnoten. Sein Notendurchschnitt beläuft sich auf ganze 96 Prozent.

In Anerkennung dieser Leistung überreichen wir dem strahlenden, selbstbewussten Jungen einen gespendeten Laptop. Er hat große Ziele und möchte Zahnmedizin studieren.

Die schwierige finanzielle Situation von geflüchteten Studentinnen und Studenten thematisieren wir auch mit dem Campleiter von Mam Rashan, dem wir eine der geernteten Zwiebeln mitbringen. Bild: IGFM.

Einen anderen Schüler, Saddam Avdo aus Camp Dawodiya, der sogar 98,16 Prozent bei der Abschlussprüfung erreichte, verpassen wir knapp, als wir zum Haus seiner Familie kommen. Er ist schon wieder in Ba‘adre unterwegs, um seinen Klassenkameraden, die die Prüfung nicht bestanden haben, Nachhilfe zu geben. Er kommt aus einer großen Familie mit acht Geschwistern, vier davon haben eine Behinderung. Saddam sei der Einzige, der richtig gut in der Schule ist, meint sein Vater stolz. Am Telefon erzählt Saddam uns, dass er seinen Abschluss nun nutzen möchte, um Pharmazie an der Universität Mossul zu studieren.

Wir freuen uns, Schüler wie Same Saddam und Saddam Avdo auf ihrem Weg unterstützen zu können und wünschen Ihnen nur das Beste für ihr anstehendes Studium!

Post vom 25.10.2022

Unsere Projekte in Kurdistan: Eine Bäckerei für Camp Mam Rashan

Die humanitäre Hilfe der IGFM erstreckt sich im nordirakischen Kurdistan auf eine Vielzahl von Projekten, die von finanzieller Unterstützung, humanitären Hilfsgütern und Bildungskursen bis hin zu Existenzgründungsprojekten reichen. Entscheidend für die Auswahl der Projekte ist die Nachhaltigkeit der Hilfe. Besonders hilfsbedürftigen Familien sollen ermächtigt werden, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Seit zwei Jahren ermöglicht die IGFM mit ihren Spendengeldern daher einer Handvoll Familien den Weg in die Selbstständigkeit. Im Rahmen der 36. Irakreise stand deswegen auch der Besuch von zwei dieser nun vollkommen selbstständig laufenden Läden auf dem Programm. Persönlich konnte Khalil Al-Rasho sich davon überzeugen, in welch kompetenten Händen ein Schuhladen und ein Lebensmittelladen in und um das Flüchtlingslager Khanke gegeben wurden. Aufbauend auf dem positiven Feedback der Familien kam auf dieser Reise ein drittes Kleinunternehmen hinzu: Eine Bäckerei für Camp Mam Rashan.

Die Eröffnung der Bäckerei für Camp Mam Rashan: Von der Besichtigung des Containers über die Reparatur der Geräte bis hin zur Verhandlung der Erstausstattung. Bild: IGFM.

In Kooperation mit der Campverwaltung verhandelte die IGFM im Laufe von zwei Wochen die Reparatur, Reinigung und Grundausstattung eines seit einiger Zeit ungenutzten Bäckerei-Containers. Mit Gaure fanden wir unter den Geflüchteten eine begabte Bäckerin, die umgehend mit Mehl, Hefe, Zucker, Eiern, Kokosnussflocken und vielem mehr ausgestattet wurde, das für den erfolgreichen Start der Bäckerei unerlässlich war.

Das erste Ergebnis der harten Arbeit: Cupcakes. Bild: IGFM.

Gaure ist ein richtiges Multitalent. Neben ihrer Begabung für Brot, Baclava und Cupcakes hat sie auch bereits Häkel- und Strickkurse für andere Frauen angeboten. Mit der Starthilfe der IGFM kann sie nun zusammen mit einer zweiten Mitarbeiterin ihre handwerklichen und unternehmerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und ein konstantes Einkommen generieren.

Viel Erfolg dabei wünscht die IGFM!

Post vom 20.10.2022

Ukraine: IAC ISHR leistet humanitäre Hilfe in den Regionen Sumy, Poltawa und Saporischja

Das Informations- und Analysezentrum unserer ukrainischen Sektion (IAC ISHR) führt Ihre humanitäre Hilfe in den Regionen Sumy, Poltawa und Saporischja fort.

In der Region Sumy leisteten wir humanitäre Hilfe in Form von Lebensmitteln für das Konotop-Internat. Das Internat beherbergt 144 Kinder mit Behinderungen. Davon haben 18 Kinder den Status von Binnenvertriebenen.

Wir arbeiten daran, Menschen in Not mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten zu versorgen. Wir planen, in naher Zukunft Hilfsgüter in Form von Hygienekits und Haushaltschemikalien an das Konotop-Internat zu liefern.

Die Verteilung der Hilfsgüter in Welyki Sorotschintsy, Pokrowske, Woskobojniki und Saporischschja. Bild: IAC-ISHR.
In den letzten Wochen hat IAC ISHR weiterhin aktiv Zentren für Binnenvertriebene im Bezirk Mirgorod in der Region Poltawa ausgestattet. In den Dörfern Pokrowske, Woskobojniki, Jareski und in Welyki Sorotschintsy lieferte ISHR IAC Hygieneartikel und Dinge, die zum Leben notwendig sind (Matratzen, warme Decken und Kissen, Bettwäsche, Geschirr, elektrische Wasserkocher und Mikrowellen). In naher Zukunft ist geplant, die Menschen mit Betten, Heizungen und Waschmaschinen auszustatten.
In der vergangenen Woche besuchte IAC ISHR-Team zwei weitere Zentren für Binnenvertriebene in Saporischschja. Wir konnten 300 Binnenvertriebene mit Körperpflegeprodukten versorgen.

IAC ISHR 💙 mit Liebe zu den Menschen!

Post vom 30.08.2022

Ankündigung: 36. Reise in den Nordirak

Kahlil Al-Rasho, Leiter der Humanitären Hilfe, reist seit vielen Jahren immer wieder in den Nordirak. Er hat dort zahlreiche Partner, freiwillige Helfer und arbeitet mit den Behörden zusammen, um die Menschen vor Ort zu unterstützen. Gemeinsam mit Katrin Bornmüller tritt er diesen Monat nun bereits zum 36. Mal seit 2014 den Weg in die Autonome Region Kurdistan an.

Über mehrere Wochen ist ein straffer Zeitplan vorgesehen, der aber nicht vergessen lässt, warum diese Arbeit getan wird: Für die Menschen. Der IGFM geht es darum, Menschen zu helfen und so die nötige Grundlage zu schaffen, auf der sie sich aus eigener Kraft Stabilität für ihr Leben erbauen können. Um dies zu leisten stehen mehrere Projekte, Besuche und behördliche Vorgänge auf der Tagesordnung.

Post vom 12.08.2022

538. LKW mit humanitären Hilfsgütern für Litauen verladen

Am Freitag, den 12.08.2022, bepackten Freiwillige der IGFM Arbeitsgruppe Wittlich den 538. LKW mit Hilfsgütern für die exilbelarussische Menschenrechtsorganisation „Nash Dom“ („Unser Haus“) in Litauen.

Die verladenen Sachspenden reichen von Krücken, Spielzeugen und Plüschtieren über Kleidung und Schuhe bis hin zu Möbeln und Matratzen. Sie stammen von privaten Spendern aus der gesamten Region um Wittlich, Rheinland-Pfalz. Noch während die 17 freiwilligen Helfer den LKW beladen, treffen auch schon die nächsten Spenden ein. Die Solidarität insbesondere mit den ukrainischen Geflüchteten ist in der Region sehr hoch.

In Litauen konnte die Menschenrechtsaktivistin und ehemalige politische Gefangene Olga Karatch, auch dank der Hilfstransporte der IGFM, eine Begegnungsstätte für russische, belarussische und ukrainische Geflüchtete und Oppositionelle aufbauen. Die Verteilung der humanitären Hilfe sei wie ein Therapieangebot, das es den Menschen ermöglicht, zusammenzukommen, sich kennenzulernen und gegenseitig zu unterstützen, sei es materiell oder emotional. So haben sich die Hilfslieferungen der IGFM mittlerweile zu einem zentralen Punkt mit Anziehungskraft für nach Litauen geflüchtete Menschen entwickelt.

In dem Brief unserer exilbelarusischen Partnerorganisation „Unser Haus/Nasch Dom“  beschreibt die bekannte Vorsitzende Olga Karatsch wie viel mehr die humanitäre Hilfe der IGFM für sie und die ukrainisch-belarusische Exilgemeinschaft in Litauen bedeutet als nur die Verteilung von Hilfgütern: Sie bieten den Flüchtlingen einen Anlaufpunkt, hier können nicht nur Dinge erhalten, die sie benötigen, sondern auch sich auszutauschen, ihr Leid teilen, und viel wichtiger noch – auch selbst anpacken, berufliche Erfahrungen sammeln, Kraft schöpfen und wieder Fuß fassen.

Lesen Sie den Brief hier.

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