
„Stimmen des Krieges“ ist ein Projekt der Charkiwer Menschenrechtsgruppe, das darauf abzielt, Material und Interviews mit Augenzeugen der russischen Besatzung und der russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu sammeln.
Dieses Projekt ist Teil der globalen Initiative „Tribunal für Putin“, deren Gründung im Februar 2022 von drei bekannten ukrainischen Menschenrechtsorganisationen – der Ukrainischen Helsinki-Union für Menschenrechte, der Charkiwer Menschenrechtsgruppe und dem Zentrum für bürgerliche Freiheiten – initiiert wurde. Ziel der globalen Initiative ist es, die Verantwortlichen für internationale Verbrechen im Rahmen der bewaffneten Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte beteiligt sich an der Übersetzung und Verteilung der Projektmaterialien von „Stimmen des Krieges“ ins Deutsche und Englische, damit möglichst viele Menschen außerhalb der Ukraine wissen, welche Gräueltaten die russische Armee in der Ukraine begangen hat und weiterhin begeht.
Interviews
„Mir ist klar geworden, dass man einen Kilometer durch Blindgänger laufen muss, um zum Brunnen zu kommen…“
Witalij verbrachte 100 Tage mit seiner Mutter im besetzten Isjum. Er musste Gräber für alte Menschen ausheben, die an der Kälte gestorben waren, und Lebensmittel aus zerstörten Supermärkten holen.
“Ihre Frau wird in der Zelle nebenan sein und Ihr Sohn in einer russischen Strafkolonie”
In der Region Charkiw folterten russische Soldaten einen Schulleiter. Wir veröffentlichen die Geschichte seiner Gefangennahme und der anschließenden Rettung.
„Einer alten Frau wurde das Bein abgerissen und das Blut spritzte auf ihre Enkelin“
Vom ersten Tag des Krieges an wurden Charkiw brutal bombardiert. Trotzdem wollen einige der russischen Verwandten unseres Interviewpartners die Wahrheit nicht wahrhaben.
„Die Toten lagen auf der Straße. Die Nachbarn deckten sie mit Decken zu“
"Am zehnten Kriegstag war unsere Stadt fast völlig zerstört. Die Geschäfte waren geschlossen, das Wasser abgestellt. Es gab weder Strom noch Kommunikation", sagte eine Einwohnerin von Lysytschansk.
„Die Menschen kamen, um etwas zu essen zu holen, und wurden gezielt beschossen“
Lysytschansk war bereits 2014 unter russischer Besatzung und erlebt nun erneut die Schrecken der „russischen Welt“.
„Wir hatten eine ukrainische Fahne in unserer Wohnung versteckt“
Die junge Frau überlebte die sechsmonatige Besetzung ihrer Heimatstadt. Sie sagt, sie habe immer geglaubt, dass der Feind fliehen würde.