Gefangene in Belarus

Das im April 2011 gestartete politische Patenschaftsprogramm der IGFM schenkt inhaftierten Bürgerrechtlern, Journalisten, Demonstranten und weiteren politisch Verfolgten in Belarus eine Stimme.

„Öffentlichkeit schafft Schutz für Menschenrechtsverteidiger und Bürgerrechtler“

Einsatz für politische Gefangene in Belarus

Die Republik Belarus erlangte 1991 ihre Unabhängigkeit von der UdSSR. Seit 1994 regiert Alexander Lukaschenko das Land zwischen Polen und Russland autoritär und zunehmend diktatorisch. Jegliche Form politischer Opposition wird unterdrückt, Medien- und Pressefreiheit stark eingeschränkt. Oppositionelle, Demokratieaktivisten und kritische Stimmen werden inhaftiert, gefoltert oder ins Exil getrieben. Dennoch engagieren sich zahlreiche Menschen für Freiheit und Demokratie. Diesen Einsatz bezahlen sie häufig mit ihrer Freiheit oder  ihrem Leben.  Nach Angaben der IGFM werden über 500 Menschen derzeitig unschuldig und aus politischen Gründen festgehalten.

Wiktar Babaryka

Wiktar Babaryka war einer der prominentesten Oppositionskandidaten bei der Präsidentschaftswahl 2020 in Belarus – bis ihn das Regime verhaften ließ. Heute sitzt er eine 14-jährige Haftstrafe ab. Sein Gesundheitszustand ist unklar, seit 2023 gilt er als incommunicado.

Frei: Sergej Tichanowski

Der belarusische Blogger Sergej Tichanowski wurde 2020 verhaftet, weil er öffentlich Missstände im Land anprangerte und seine Frau bei der Präsidentschaftswahl unterstützte. Er saß eine drakonische 18-jährige Haftstrafe ab – isoliert, ohne Kontakt zur Außenwelt. Am 22. Juni 2025 wurde er freigelassen.

Frei: Juri Bubnow

Der Soziologe Juri Bubnow wurde am 12. Januar 2023 festgenommen und später zu zwei Jahren Haft verurteilt. Ihm wird die vermeintliche "Verleumdung" des belarusischen Präsidenten vorgeworfen. Hintergrund ist ein von Bubnow veröffentlichter Artikel über die Protestbewegungen im Jahr 2020.

Uladzimir Hundar

Der belarusische Aktivist wurde im Dezember 2020 willkürlich festgenommen und zu insgesamt 20 Jahren Haft verurteilt. Der schwerbehinderte Mann wird in Haft gefoltert, gedemütigt und unter menschenverachtenden Bedingungen gehalten. In einer Strafzelle wurde er taub. Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend.

Maria Kolesnikowa

Die Oppositionsführerin Maria Kolesnikova wurde im August 2020 festgenommen, nachdem sie beispiellose Proteste gegen Präsident Alexander Lukaschenko angeführt und ihren Pass zerrissen hatte, um eine Zwangsabschiebung in die Ukraine zu vermeiden. Sie wurde am 6. September 2021 zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt.

Warum ich eine Patenschaft habe

„Als Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe setze ich mich auch persönlich durch Patenschaften für Menschen ein, die in Gefängnissen ausharren, nur weil sie ihre Meinung geäußert haben.“ – Sebastian Brehm (CSU), MdB.

Erfolge der Menschenrechtsarbeit

Menschenrechtsarbeit braucht Ausdauer – manchmal viel Ausdauer. Vor allem dann, wenn Diktaturen sehen, dass Menschenrechtler erfolgreich arbeiten, gesellschaftlichen Einfluss gewinnen und dadurch die Willkür menschenfeindlicher Regime in Frage stellen. Es ist daher schon ein Erfolg, wenn Menschenrechtler in Gefangenschaft nicht (mehr) gefoltert werden, wenn sie Zugang zu Angehörigen bekommen und sich ihre Haftbedingungen verbessern. Manchmal aber, dauert der Einsatz wirklich lange – umso größer ist die Freude, wenn Menschenrechtler dann schließlich doch freigelassen werden.

Erfolge der Menschenrechtsarbeit

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