Sadegh Ghasemi
Sadegh kommt aus Izeh. Er wurde ebenso wie viele andere im Rahmen der Demonstrationen am 16. November 2022 verhaftet worden. Die Umstände um seine willkürliche Inhaftierung sind schleierhaft. Jedoch droht ihm unter den Anklagepunkten die Todesstrafe.
Demonstrant in Lebensgefahr
Sadegh kommt aus Izeh. Er wurde ebenso wie viele andere im Rahmen der Demonstrationen am 16. November 2022 verhaftet. Die Gründe, die zu seiner Verhaftung führten, wurden nicht transparent kommuniziert.
Der Izeh-Fall
Während des Protestes eröffneten Sicherheitskräfte auf dem Markt in Izeh das Feuer auf die Menge und töteten dadurch mehrere Menschen, unter anderem Kinder. In derselben Nacht wurde auch das Auto, in dem Kian Pirfalak und seine Eltern auf dem Heimweg waren, beschossen. Dabei wurde der 9-Jährige getötet und sein Vater schwer verletzt. Der Tod von Kian Pirfalak erzürnte die internationale Gesellschaft, weit über die Grenzen des Irans hinaus. Im Inland löste die Tötung des unschuldigen Kindes neue Protestwellen aus. Die willkürliche Verhaftung von mehreren unschuldigen Demonstranten, darunter Mohammad Kourkour und Salashour dient als Schauprozess, um die Taten des Regimes zu vertuschen und dabei die einfachen Bürger mit den Verbrechen des Regimes anzulasten.
Er könnte hingerichtet werden
Sadegh wurde willkürlich wegen „Kriegsführung gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ angeklagt, was das Todesurteil zur Folge haben kann. Seine Familie wurde erst sechs Monate später über die Anklagen informiert. Sie berichten auch von Falschinformationen seitens des Regimes. Der Fall wurde an das Revolutionsgericht von Ahvaz verwiesen. Sadegh Ghasemi ist derzeit im Sheyban-Gefängnis in Ahvaz inhaftiert.
Es wurde bekannt, dass Sadegh von November 2022 bis April 2023 daran gehindert wurde, eine rechtliche Verteidigung einzuschalten. Am 16. April 2023 wurde ihm endlich ein Anwalt genehmigt. Es gibt nur wenige Informationen über seinen Zustand oder zu seinem Prozess. Sein Fall ist unübersichtlich und intransparent, dennoch ist es unter den Anklagepunkten klar, dass ihm die Hinrichtung droht.
Systematische Missachtung der Menschenrechte
Die Islamische Republik Iran missachtet systematisch die Rechte ihrer Bürger. Immer wieder kommt es zu willkürlichen Festnahmen, Verurteilungen ohne faire Gerichtsprozesse sowie zu Misshandlungen und Hinrichtungen von Andersdenkenden. Mit der unmenschlichen Behandlung ihrer Gefangenen verletzt die Islamische Republik Iran in hohem Maße die von ihr ratifizierten menschenrechtlichen Mindeststandards des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte („Zivilpakt“) der Inhaftierten. Dazu gehören unter anderem das Verbot von Folter und grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung (Artikel 7), das Verbot willkürlicher Gefangennahme (Artikel 9) sowie das Recht auf ein faires Verfahren (Artikel 14).
Stand: Juni 2023