Seyed Adnan Mousavi
Seyed Adnan Mousavi wurde am 14. Februar 2019 zusammen mit sechs arabischen Männern willkürlich verhaftet und zum Tode verurteilt. Seine Anklagen lauten „Krieg gegen Gott“ und angebliche „Mitgliedschaft in illegalen Gruppen“. Er gehört der arabischen Minderheit der Ahwazi an.
Junger Araber erhält Todesstrafe
In Ahwaz, der Hauptstadt der Provinz Khuzestan, wurde der junge Adnan Mousavi willkürlich verhaftet. Adnan Mousavi war ein leidenschaftlicher Boxer und gehört der arabischen Minderheit der Ahwazi an.
Die Gefangenen wurden als Ali Majdam, Moin Khanfari, Mohammad Reza Moghadam, Salem Mousavi, Adnan Mousavi und Habib Edris identifiziert.
Am 14. Februar 2019 wurde den sechs arabischen Männern Ali Mojadam, Moein Khanfari, Mohammad Reza Mojadam, Seyed Salam Mousavi, Seyed Adnan Mousavi und Habbib Deris aus Ahwaz mitgeteilt, dass sie wegen „Krieg gegen Gott“ und angeblicher „Mitgliedschaft in illegalen Gruppen“ willkürlich zum Tode verurteilt wurden. Der Scheinprozess fand in Form eines Gruppenprozesses vor der 4. Abteilung des Revolutionsgerichtes in Ahwaz statt. Außerdem wurden die Ahwazi-Araber Fares Amouri zu 35 Jahren, Jassem Aal-Boughobeish zu 15 Jahren, Eskandar Mojadam, Mohammad Ghasem Mojadam, Raad Maniat und Tofigh Maniat unschuldig zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt. Berichten zufolge waren viele der zum Tode verurteilten Männer noch nie politisch aktiv.
Adnan Mousavi und den weiteren Männern wird vorgeworfen, Mitglieder der „Arab Struggle Movement for the Liberation of Ahwaz“, kurz ASMLA zu sein, und zwei Basiji-Milizionäre sowie einen Polizeibeamten und einen Wehrpflichtigen getötet zu haben. Unter schwerer psychischer und physischer Folter, ohne ein faires Gerichtsverfahren wurden Adnan Mousavi und die weiteren zum Tode verurteilten Männer zu einem Geständnis gezwungen. Der Zugang zu einem Anwalt wurde ihnen verweigert.
Es wird vermutet, dass Adnan Mousavi sich im Sheiban-Gefängnis in Ahwaz befindet. Allerdings geht man davon aus, dass er im Mai 2023 einen Hungerstreik angetreten ist, woraufhin er verlagert wurde. Es liegen wenig Informationen über Adnan vor und sein Fall ist sehr intransparent.
Die ethnische Minderheit der Ahwazi-Araber wird von der Islamischen Republik stark unterdrückt. Die Todesurteile wurden verhängt, während die Islamische Republik in den letzten Tagen Dutzende politische Gefangene und Demonstranten freigelassen haben und zugleich behaupten, eine Amnestie für Tausende von Inhaftierten erlassen zu haben. Erst am 6. März 2023 wurde Habib Cha’ab, ein Ahwazi-Araber und schwedischer Staatsbürger willkürlich hingerichtet, nachdem er zuvor 2020 in der Türkei entführt wurde. Die Hinrichtungen der iranischen Regierung treffen systematisch ethnische Minderheiten im Iran, einschließlich Kurden und Belutschen.
Im Iran solidarisieren sich viele Bürger mit den Männern und haben über die Plattform Daadkhast eine Petition veröffentlicht, um gegen die Todesurteile zu protestieren.
Stand: August 2023