Dringender Appell

Das Bündnis #SaveSharmahd zeigt sich enttäuscht von den Regierungen der USA und Deutschlands und fordert sie erneut zum Handeln auf. Das Bündnis setzt sich für die Freilassung von Jamshid Sharmahd ein. Der gebürtige Iraner, der sowohl die deutsche als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde vor über drei Jahren vom Mullah-Regime entführt und in den Iran verschleppt und wird dort seitdem gefangen gehalten.
Veröffentlicht am 15. März 2024
Die USA und Deutschland müssen entschlossen handeln, um die Freilassung ihrer Geiseln im Iran durchzusetzen
Jimmy Sharmahd droht im Iran die Hinrichtung
Dringender Appell des Bündnisses #SaveSharmahd
Am Montag, den 11. März 2024, veröffentlichte das islamische Regime im Iran in den staatlich kontrollierten Medien und Fernsehen einen Presseartikel, in dem es heißt, dass Jamshid Sharmahd gemeinsam mit der US-Regierung wegen angeblicher „Terroranschläge“ angeklagt und zu Reparationszahlung von 2,478 Milliarden Dollar verurteilt wurde. Gleichzeitig wird in den Artikeln betont, dass Herr Sharmahd, oder Jimmy, wie wir ihn nennen, zum Tode verurteilt wurde und dass sein Todesurteil aufrechterhalten wird.
Wieder einmal versucht das Regime mit Lügen und Propaganda Zugeständnisse von westlichen Mächten zu erpressen, indem es unschuldige westliche Staatsbürger benutzt und versucht, Kritiker des Regimes und ihre Familien mit der Angst vor Mord zum Schweigen zu bringen. Dies ist jedoch das erste Mal, dass das islamische Regime eine ganze Regierung verurteilt und mit Geldstrafen belegt, indem es seine Propaganda von Dissidenten auf die Behörden ausweitet.
Erfundene Anschuldigungen gegen Kritiker
Wie schon bei früheren Schauprozessen, erhebt das Regime auch gegen den Regimekritiker und Software-Ingenieur Jamshid Sharmahd erfundene Anklagen ohne den geringsten Beweis. Er hat eine hochsichere Website für das iranische Volk entwickelt, um ihrer Stimme in der Welt Gehör zu verschaffen. Herr Sharmahd ist ein Mann der Wissenschaft und der Information, kein Terrorist. Genau wie er werden tausende unschuldige Aktivisten im Iran vom Regime in eine Falle gelockt. So wird Mojahed Kourkour fälschlicherweise beschuldigt, den neunjährigen Kian Pirfalak ermordet zu haben, während seine Familie und die Familie von Kian erklären, dass die wahren Täter Mitglieder des Regimes seien.
Aber das Problem ist noch viel komplizierter und unheimlicher und geht weit über falsche Anschuldigungen und ein korruptes Rechtssystem hinaus. Dies ist mindestens das zweite Mal, dass Jamshid Sharmahd Opfer des grenzüberschreitenden Terrorismus geworden ist. Nachdem er 2009 Morddrohungen erhalten hatte, mit dem Ziel seine Website abzuschalten, schickte das Regime Attentäter, um ihn auf amerikanischem Boden zu ermorden. Das FBI vereitelte den Anschlag und rettete Jimmys Leben. Im Jahr 2020 wurde Jimmy dann Opfer eines internationalen Entführungskomplotts, bei dem er während eines Zwischenstopps auf einer Flugreise vom Regime entführt und über zwei Staatsgrenzen in den Iran gebracht wurde, wo er nun seit dreieinhalb Jahren als Geisel gehalten wird. Dies ist kein Einzelfall. Wir sehen die Ermordung von hunderten von Dissidenten auf der ganzen Welt, Attentats- und Entführungspläne gegen US-amerikanische und europäische Beamte und natürlich die Entführung und Geiselnahme von mehr als 250 Menschen aus Israel durch die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Hinzu kommen hunderte von europäischen und amerikanischen Staatsangehörigen, die in den letzten Jahrzehnten vom iranischen Mullah-Regime als Geiseln gehalten wurden. Viele werden, wie Jimmy, bis heute dort festgehalten.
Untätigkeit der amerikanischen und europäischen Regierungen
Leider haben es die Regierungen der USA und Europas versäumt, angemessen auf diese Bedrohungen zu reagieren und haben das Leben ihrer Bürger in große Gefahr gebracht. Dies wird weiter passieren, wenn die demokratischen Regierungen nicht zusammenarbeiten, um dem ein Ende zu setzen. Der erste und entscheidende Schritt ist hierbei die bedingungslose Freilassung aller unschuldigen Ausländer, die von dem Regime als Geiseln gehalten werden sowie die Festlegung „roter Linien“ als Teil dieses Prozesses, damit so etwas nie wieder passiert. Das Fehlen gezielter Maßnahmen seitens der Vereinigten Staaten, Deutschlands und anderer demokratischer Länder hat es nicht vermocht, den grenzüberschreitenden Terrorismus des islamischen Regimes und der Staaten, die es unterstützen, zu stoppen.
Die Familie Sharmahd und die #SaveSharmahd-Kampagne bitten die deutschen und US-amerikanischen Behörden seit über drei Jahren um angemessene Maßnahmen. Dennoch wurden nur minimale bis gar keine Reaktionen gezeigt.
Strategien zur Beendigung der Geiseldiplomatie
Doch wir sind nicht untätig geblieben. Die Familie von Jimmy hat in Deutschland Klage gegen das Islamische Regime wegen Verbrechen gegen Jamshid Sharmahd und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit dem jüngsten revolutionären Aufstand eingereicht. Sie haben sich an die Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierungen (WGAD) gewandt, die im Herbst 2022 feststellte, dass Jimmy Sharmahd unschuldig ist, entführt, willkürlich festgehalten und gefoltert wurde und in seine Heimat freigelassen werden muss. Die Familie und die Kampagne setzen sich außerdem seit Jahren für eine europäische oder sogar globale Arbeitsgruppe ein, die nicht nur Strategien zur Rettung der Geiseln, sondern auch zur Beendigung der unmenschlichen Geiseldiplomatie entwickeln soll.
Zurzeit verbringt Jimmy mehr als 1.300 Tage und Nächte in einer Folterkammer an einem unbekannten Ort im Iran. Er ist völlig isoliert, ohne menschlichen Kontakt, Telefonanrufe oder angemessene medizinische Versorgung. Seine Zähne wurden ihm ausgeschlagen, er leidet an einer unbehandelten Parkinson-Krankheit im fortgeschrittenen Stadium, hat starke Schmerzen in der Brust und ist kurzatmig. Selbst wenn er stark genug ist und kein völliges Herzversagen erleidet, droht das Regime damit, ihn zu erhängen. Wir sind nicht naiv, zu glauben, dass dies nur ein Bluff ist. Ein entführter schwedischer Staatsbürger, der letztes Jahr hingerichtet wurde, ein entführter französischer Blogger, der vor drei Jahren hingerichtet wurde und jüngst der plötzliche Tod von Alexej Nawalny sind ernüchternde Beweise dafür, dass das Regime nicht blufft, wenn es darum geht, Kritiker gewaltsam zum Schweigen zu bringen.
Hätten unsere Regierungen nicht versagt, als es darum ging, auf die zunehmenden grenzüberschreitenden Terroranschläge auf Jimmy und andere zu reagieren, befänden wir uns heute nicht in dieser verzweifelten Situation, in der Jimmy und seine Familie am Abgrund stehen und sein Leben am seidenen Faden hängt. Die Familie Sharmahd und ihr Anwaltsteam haben darum gebeten, mit den US-Behörden und den deutschen Behörden zu sprechen, und die #SaveSharmahd-Kampagne steht an ihrer Seite, um die verantwortlichen Behörden aufzufordern, ihren Auftrag wahrzunehmen und ihre Bürger vor Folter und geplanten Hinrichtungen zu schützen!
- Wir erwarten, dass sowohl die Vereinigten Staaten als auch Deutschland das islamische Regime im Iran auffordern, die sofortige Freilassung von Jamshid Sharmahd, deutscher und amerikanischer Doppelstaatsbürger, sowie die Aufhebung des von einem „Regimegericht“ verhängten Todesurteils zu veranlassen.
- Sowohl die US-Regierung als auch die deutsche Bundesregierung sollten unverzüglich hoheitliche Maßnahmen gegenüber der Islamischen Republik einleiten, einschließlich der Einstellung aller Zahlungen und Finanztransfers in den Iran, des Entzugs der Landeerlaubnis für iranische Fluggesellschaften und der Schließung iranischer Banken, bis Jamshid Sharmahd vollständig frei ist.