Evin-Gefängnis: ein Ort des Grauens

Nach einem israelischen Angriff in Teheran wurde die Eingangstür des Evin-Gefängnis getroffen. Seitdem fehlt von vielen Gefangenen jede Information. Einige Inhaftierte wurden in andere Gefängnisse verlegt, viele Frauen in das Qarchak Frauengefängnis. Wir berichten hier über die politischen Gefangenen, die in Evin hinter Gittern waren oder sind. 

IGFM: Politische Gefangene im Iran

Wir stellen einige Gefangene aus Evin vor

Veröffentlicht am 10. Juli 2025

Das Evin-Gefängnis in Teheran ist das bekannteste und berüchtigtste Gefängnis im Iran. Seit seiner Errichtung in 1972 wurden dort tausende unschuldige politische Gefangene gefoltert und inhaftiert. Nach einem israelischen Angriff wurde am 21. Juni 2025 das Eingangstor gezielt getroffen.

Hier teilen wir die Schicksale einiger Iraner und Iranerinnen, die im Evin-Gefängnis willkürlich inhaftiert werden.

Evin-Gefängnis: Gesichter und Schicksale der Inhaftierten

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Reyhaneh Ansarinejad

Die ehemalige Arbeiterin und überzeugte Gewerkschaftsaktivistin Reyhaneh Ansarinejad wurde am 6. November 2023 zu vier Jahren Haft verurteilt. Reyhaneh wird „Versammlung und Absprache mit der Absicht, die Sicherheit des Landes zu stören“ vorgeworfen.

Verisheh Moradi gehört der unterdrückten kurdischen Minderheit im Iran an. Im August 2023 wurde sie gewaltsam bei sich zuhause in Sanandaj (Provinz Kurdistan) festgenommen. Moradi wird „bewaffnete Rebellion gegen den Staat“ vorgeworfen. Anfang November 2024 wurde sie schließlich von der Abteilung 15 des Teheraner Revolutionsgerichts in einem unfairen Verfahren zum Tode verurteilt.

Verisheh Moradi

Anisha Asadollahi

 Anisha Asadollahi wurde am 28. April 2023  mit einer Gruppe von Arbeitsaktivisten und Aktivistinnen im Haus von Mohammed Habibi, einem inhaftierten Lehrer, verhaftet. Im Mai 2023 verurteilte das Teheraner Revolutionsgericht die aktivistische Übersetzerin wegen angeblicher „Versammlung und Absprache“ gegen die Islamische Republik zu fünf Jahren und wegen „Propaganda gegen das Regime“ zu acht Monaten Haft.

Im Frühherbst 2019 wurde Sakineh Parvaneh von Sicherheitsbeamten in Soleimaniya im irakischen Kurdistan verhaftet und ins Evin-Gefängnis in Teheran gebracht. Ihr wurde die „Mitgliedschaft in regimefeindlichen kurdischen Parteigruppen“ vorgeworfen. Sakineh wurde am 17. Mai 2020 zu fünf Jahre Haft verurteilt. Monate später wurde sie  wegen „Aufruhrs im Gefängnis“ zu weiteren zwei Jahren Haft verurteilt.

Sakineh Parvaneh

Mohammad Najafi

Mohammad Najafi wurde in den vergangenen 15 Jahren  neun Mal unter willkürlichen Vorwürfen angeklagt und wiederholt zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Zuletzt hatte er während seiner Haft die Haftbedingung anderer Gefangener und die Ermordung eines Häftlings in Polizeigewahrsam nach den landesweiten Protesten 2022 scharf verurteilt. Dies hatte zur Folge, dass sein Verfahren erneut aufgenommen und er zweier neuer Straftaten beschuldigt wurde. Das Strafgerichts Arak verurteilte ihn letztlich wegen der „Verbreitung von Unwahrheiten“ und „Propaganda gegen das Regime“ zu drei Jahren Gefängnis und einer hohen Geldstrafe.

Mahvash Sabet ist Mitglied der iranischen Baha’i-Gemeinde. Sie wurde am 31. Juli 2022, bereits zum dritten Mal seit 2005, festgenommen. Zum Zeitpunkt der Festnahme war sie an Covid-19 erkrankt, während sie von einigen Familienmitgliedern gepflegt wurde. Nach ihrer Anhörung am 21. November 2022 wurde sie zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sie wurde wegen ,,Bildung und Verwaltung einer Gruppe zum Zweck des Handelns gegen die nationale Sicherheit“ angeklagt, Anklagen, die nie durch Beweise gestützt wurden.

Mahvash Sabet

Aktuelle Pressemitteilungen der IGFM

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Kuba: José Daniel Ferrer im Hungerstreik – IGFM fordert Freilassung

Der inhaftierte kubanische Demokratieaktivist José Daniel Ferrer demonstriert gegen die unmenschlichen Haftbedingungen. Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend. Die IGFM fordert die sofortige Freilassung des Bürgerrechtlers und appelliert an die europäischen Regierungen, den Druck auf das Castro-Regime zu erhöhen.

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Alles Gute zum Unabhängigkeitstag, USA!

In der Nacht auf den 4. Juli erlebte Kiew einen der schwersten russischen Angriffe seit Beginn des Krieges. Von 20 Uhr bis in die frühen Morgenstunden wurde die Stadt mit Drohnen, ballistischen Raketen, „Kinschal“-Flugkörpern und „Iskander“-Marschflugkörpern angegriffen. Die Wellen der Angriffe rissen nicht ab – der Himmel über der Hauptstadt war erfüllt von Explosionen und beißendem Rauch.

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Pakistan: Freilassung eines Christen nach Blasphemie-Vorwürfen

Nach über zwei Jahrzehnten Haft hat der Oberste Gerichtshof Pakistans die Freilassung des katholischen Christen Anwar Kenneth angeordnet. Der 72-Jährige war wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden. Ein medizinisches Gutachten bescheinigte ihm jedoch eine psychische Beeinträchtigung. Die IGFM begrüßt das gerechte Urteil und fordert Schutz und Entschädigung für Kenneth und seine Familie.

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