Freilassung Golrokh Iraee

Golrokh Iraee wurde am 9. Mai 2022 endlich aus dem Gefängnis entlassen. Sie war bereits seit 2014 im Visier des Regimes und hat insgesamt sieben Jahre in Haft verbracht. Zuletzt wurde die Schriftstellerin wegen einer Kurzgeschichte, die über Steinigung handelt, verurteilt. Bild: Martina Feldmayer, Golrokh Iraee und Julia Verlinden (von links).
Iran: Schriftstellerin frei nach über sieben Jahren Haft
Frankfurt / Teheran 18. Mai 2022 – Eine erfreuliche Nachricht: Die iranische Schriftstellerin Golrokh Iraee wurde am 9. Mai 2022, nach über drei Jahren Haft freigelassen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte freut sich sehr über Iraees Freilassung und dankt ihren politischen Patinnen, der Bundestagsabgeordneten Dr. Julia Verlinden und Landtagsabgeordneten Martina Feldmayer für Ihren Einsatz.
Erst vor wenigen Wochen erhielten wir die Nachricht, dass Iraee erneut ins Evin-Gefängnis verlegt wurde, nun wurde sie endgültig aus der Haft entlassen. Julia Verlinden, politische Patin von Golrokh Iraee und Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Lüneburg und Lüchow/Dannenberg, sagt dazu:
Ich freue mich sehr über diese gute Nachrichtund bin in Gedanken bei Frau Iraee, die in den letzten Jahren so viel Ungerechtigkeit erfahren hat. Mein Dank gilt der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte für ihre unerlässliche Arbeit und den Engagierten, die Briefe an Frau Iraee geschrieben haben oder in den sozialen Medien auf ihre Lage aufmerksam gemacht haben. Der Umgang mit Frau Iraee zeigt uns die Willkür der iranischen Justiz auf. Ich werde die Situation von iranischen Aktivist*innen weiter beobachten und mich aktiv für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen!“

Golrokh Iraee, hier zu sehen nach Ihrer Freilassung am 9. Mai 2022
Repressionen bereits seit 2014
Golrokh Iraee wird bereits seit 2014 vom Regime der Islamischen Republik verfolgt. Zuletzt war sie seit November 2019 wieder inhaftiert. Im April 2021 wurde der ursprünglichen Haftstrafe wegen „Beleidigung des Führers“, „Störung der öffentlichen Meinung“ und „Propaganda gegen den Staat“ ein weiteres Jahr Haft sowie ein zweijähriges Reiseverbot sowie ein Verbot der Teilnahme an politischen Parteien. Iraee hat im Gefängnis mehrere Hungerstreiks absolviert und auch mit offenen Briefen mehrfach gegen ihre Haftstrafe protestiert.