Mehdi Bahman

Der iranische Schriftsteller wurde der Spionage beschuldigt und im Oktober 2022 willkürlich verhaftet. Seine Todesstrafe wurde zu einer Haftstrafe auf ungewisse Zeit umgewandelt. Zuvor gab er im April 2022 ein regimekritisches Interview mit einem israelischen Fernsehsender.
Spionagevorwürfe nach Einsatz für eine friedliche Koexistenz der Religionen
Der Schriftsteller und Illustrator Mehdi Bahman wurde am 13. Oktober 2022 in Teheran festgenommen. Mehdi wurde aufgrund eines regimekritischen Interviews mit einem israelischen Fernsehsender, das er im April 2022 gegeben hatte, der Spionage beschuldigt und zum Tode verurteilt. In dem Interview kritisierte er das Regime in Teheran und die Einführung des islamischen Rechts im Land. Gleichzeitig forderte er eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Iran. Im März 2023 wurde die Todesstrafe zu einer Haftstrafe auf ungewisse Zeit umgewandelt.
Mehdi Bahman wurde am 13. Oktober 2022 in seiner Wohnung in Teheran festgenommen und in die Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses verlegt, die für politische Gefangene vorgesehen ist. Seit April 2023 befindet er sich in der Abteilung 6 des Evin-Gefängnisses. Seine Familie durfte er in dieser Zeit nur einmal treffen. Das Recht auf einen Anwalt wird ihm verwehrt.
Mehdi Bahman engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für die friedliche Koexistenz der Religionen und hat Aktivitäten für einen interreligiösen Dialog durchgeführt. Zusammen mit dem schiitischen Geistlichen Masoumi Teherani schuf er Kunstwerke mit Symbolen aus verschiedenen Religionen. Diese schenkte er den Führern der jüdischen, christlichen, zoroastrischen, sunnitischen, mandäisch-sabäischen und Bahai-Minderheiten im Iran.
Die Islamische Republik Iran missachtet systematisch die Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger. Angehörige ethnischer, religiöser, sexueller und politischer Minderheiten sind im Iran vielfacher Diskriminierungen ausgesetzt: Immer wieder kommt es zu willkürlichen Festnahmen, Verurteilungen ohne faire Gerichtsprozesse sowie zu Misshandlungen und Hinrichtungen von Andersdenkenden.
Stand: Mai 2024