Weltfrauentag 2025 

Gewalt, Gender-Apartheid, Vergewaltigung und grausame Tötung, Frauen in Afghanistan, Bangladesch, Irak, Iran, Israel, Kenia und Nigeria sind Opfer massiver Menschenrechtsverletzungen. Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März macht die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf die weltweite Situation von Frauen aufmerksam und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich für deren Schutz einzusetzen. Vergewaltigung und Femizide werden von Terrorgruppen, wie der Hamas, dem Islamischen Staat oder der russischen Armee systematisch gegen Frauen eingesetzt. Gleichermaßen sind weltweite Demokratie- und Freiheitsbewegungen heute insbesondere von Frauen geprägt.

 

Zum Weltfrauentag am 8. März

Die Weltgemeinschaft muss sich für Frauenrechte stark machen“

Systematische Gewalt und Femizide als Kriegswaffe weltweit

Frankfurt am Main, 6. März 2025 – Gewalt, Gender-Apartheid, Vergewaltigung und grausame Tötung, Frauen in Afghanistan, Bangladesch, Irak, Iran, Israel, Kenia und Nigeria sind Opfer massiver Menschenrechtsverletzungen. Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März macht die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf die weltweite Situation von Frauen aufmerksam und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich für deren Schutz einzusetzen. Vergewaltigung und Femizide werden von Terrorgruppen, wie der Hamas, dem Islamischen Staat oder der russischen Armee systematisch gegen Frauen eingesetzt. Gleichermaßen sind weltweite Demokratie- und Freiheitsbewegungen heute insbesondere von Frauen geprägt.

 

„Der Anschlag der Terrororganisation Hamas im Oktober 2023 auf Israel und die dort verbrochenen Vergewaltigungen, Verschleppungen und Morde gegen Frauen sind Teil eines weltweiten Kampfes der Unfreiheit gegen der Freiheit. Totalitäre und extremistische Ideologien sind auch für Frauen in Europa eine Gefahr für Leib und Leben. Wir erfahren von unseren Sektionen und Partnerorganisationen weltweit, dass Frauen in vielen Ländern massiv diskriminiert, verfolgt oder gar getötet werden. Auch der Angriffskrieg Russlands hat für Frauen in der Ukraine viele bereits bestehende Probleme weiter verschärft, erklärt Valerio Krüger, Sprecher des Vorstands der IGFM.

Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation berichtet über die Frauenrechtssituation in einigen Ländern, in denen sie mit einer Sektion vertreten ist oder mit Partnern zusammenarbeitet.

Ukraine – Frauen tragen Verantwortung für Familie in Kriegszeiten

Durch den Krieg haben viele Frauen ihre Arbeit verloren und müssen – durch die Abwesenheit ihrer Männer – die Verantwortung für die Versorgung der Familie übernehmen und neue Einkommensquellen erschließen. Da viele Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen durch den Krieg zerstört oder überlastet sind, sind die medizinische Grundversorgung wie auch die psychosoziale Versorgung von Frauen stark beeinträchtigt. Zudem sind Frauen in Zeiten von Konflikten und Instabilität stärker von häuslicher Gewalt wie auch von sexueller bedroht.

Während viele Frauen aus ihrer Heimat in andere Regionen der Ukraine oder in andere Länder fliehen mussten, kämpfen ihre Männer an der Front. So tragen die Frauen die Hauptlast der Betreuung von Kindern und älteren Familienangehörigen. Hinzu kommen psychische Belastung und finanzielle Sorgen durch den Tod von Familienangehörigen. Die unterschiedlichen Traumata haben zu einer Zunahme von Depressionen, Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen bei Frauen geführt.

Iran – Gesetze fördern Straflosigkeit patriarchaler Gewalt

Im Iran bleibt Freiheit für Frauen eine ferne Realität, denn sie sind massiver Diskriminierung ausgesetzt. So dürfen sie nicht ohne Erlaubnis ihres Ehemanns reisen, haben eingeschränkten Zugang zu Bildung und Arbeit und unterliegen strengen Kleidungsvorschriften. Wer sich gegen diese Unterdrückung wehrt, riskiert Verhaftung, Folter oder lange Haftstrafen. Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet: 2024 wurden mindestens 31 Frauen hingerichtet. Viele von ihnen, weil sie sich gegen gewalttätige Ehemänner gewehrt hatten. Zudem wurden nach Angaben der IGFM in den ersten Wochen des Jahres 2025 mindestens sieben Frauen Opfer sogenannter „Ehrenmorde“.

Gesetze schützen Täter und fördern die Straflosigkeit patriarchaler Gewalt. Bahá’í-Frauen werden wegen ihres Glaubens verfolgt und inhaftiert. Auch im Sport erleben Frauen Diskriminierung. Profisportlerinnen müssen in Wettbewerben lange Kleidung und Kopftücher tragen, was ihre Bewegungsfreiheit stark einschränkt. „Trotz der Repression gibt es jedoch inspirierende Beispiele des Widerstands von Frauen aus dem Iran. Menschenrechtsaktivistinnen wie Narges Mohammadi, Nasrin Sotoudeh, Fatemeh Sepehri und viele weitere Iranerinnen weltweit setzen sich unermüdlich für Gerechtigkeit und für das Ende des Unrechts ein. Junge Frauen im Iran protestieren gegen den Kopftuchzwang und für das Ende der Islamischen Republik und riskieren dabei ihr Leben. Ihr Mut zeigt, dass der Kampf für Frauenrechte und Freiheit im Iran trotz aller Gefahren weitergeht. Die weltweite Solidarität darf aber nicht nur in Worten bestehen, sondern muss durch Taten bezeugt werden.

Nigeria – Christliche Frauen allein aufgrund ihres Glaubens verfolgt

Frauen in Nigeria sind Ungleichheit, sexuellem Missbrauch, häuslicher Gewalt und mangelnder Mitsprache in der Gesellschaft ausgesetzt. Christliche Frauen werden allein aufgrund ihres Glaubens Opfer der Verfolgung durch Fulani-Hirten oder islamischer Terrorgruppen. In den meisten Familien in Nigeria kümmern sich Frauen um die Kinder, bezahlen die Schulgebühren und versorgen die Familie mit Essen. Sie sind überlastet und die meisten hungern, nur um sicherzustellen, dass sie die Ausbildung ihrer Kinder bezahlen können.

Viele Frauen sind Opfer jeglicher Art von Gewalt, insbesondere häuslicher Gewalt durch ihre Ehemänner. „Diejenigen Frauen, deren Lebensunterhalt von ihren Ehemännern abhängt, erleiden mehr Gewalt als diejenigen, die unabhängig sind. Nur durch Bildung können Frauen befreit werden. Sie können ihr eigenes Geld verdienen, ihren Bedarf decken und zur Entwicklung ihrer Gemeinden beitragen“, hebt die IGFM hervor. „Christen in Nigeria brauchen internationalen Schutz, denn die nigerianische Regierung kann sie nicht schützen.“

Bangladesch – Mehr als zwölftausend Fälle von Gewalt an Frauen und Kinder innerhalb eines Jahres

Ob Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, Säureangriff, psychische Folter, häusliche Gewalt oder Kinderheirat – Gewalt gegen Frauen findet in Bangladesch jeden Tag statt. Nach offiziellen Angaben wurden von Januar bis September letzten Jahres in Polizeistationen und Gerichten im ganzen Land insgesamt 12.769 Fälle von Folter an Frauen und Kindern angezeigt. Bei der Hälfte der Fälle handelt es sich um Vergewaltigung und versuchte Vergewaltigung. Außerdem wurden 3.208 Fälle von Folter aufgrund von Mitgift, 47 Fälle von Verletzungen durch brennbare Substanzen und 3.287 Fälle von Entführung gemeldet.

Während es in der Verfassung von Bangladesch heißt, dass die gleichen Rechte für Männer und Frauen gelten, ist dies leider in der Realität nicht der Fall. Viele Frauen in Bangladesch sind aufgrund familiärer und gesellschaftlicher Hindernisse immer noch nicht in der Lage, zu studieren oder einer Beschäftigung nachzugehen. Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge liegt die Erwerbstätigkeit von Frauen in Bangladesch bei nur 36 Prozent und damit niedriger als in anderen südasiatischen Ländern. Um das Empowerment von Frauen zu gewährleisten, sollten die Gleichstellung der Geschlechter in der Bildung, mehr Rechtshilfe und Sicherheit am Arbeitsplatz sichergestellt werden”.

Autonome Region Kurdistan – Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein Problem

Frauen und Mädchen im Irak stehen aufgrund kultureller, politischer und sozialer Faktoren vor vielen Herausforderungen. Sie haben mit Gewalt, wirtschaftlichen Schwierigkeiten und begrenzten Beschäftigungsmöglichkeiten zu kämpfen. Sicherheit am Arbeitsplatz ist nach wie vor ein Problem, und die anhaltende politische Instabilität beeinträchtigt ihr Leben. Darüber hinaus stehen gefährdeten Gemeinschaften wie Binnenvertriebenen und Flüchtlingen weniger Dienstleistungen zur Verfügung, da der Irak für viele internationale Geber und NGOs aufgrund globaler Schwerpunktverlagerungen keine Priorität mehr darstellt.

Die IGFM hat Frauen von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen die Möglichkeit gegeben, an Kursen in Lagern teilzunehmen und ihnen Computerkenntnisse, handwerkliche Fertigkeiten und Mikrofinanz- oder Kleinunternehmensprojekte vermittelt. Darüber hinaus hat die irakische Sektion einige Weiterbildungsmaßnahmen für Frauen durchgeführt, damit sie in der Gesellschaft auf verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ebenen als Vermittlerinnen auftreten können.

Kenia – Menstruationsprodukte für bessere Bildungschancen

Laut einem Bericht der Weltbankgruppe über Menstruationsgesundheit und -hygiene, der im Mai 2022 veröffentlicht wurde, verpassen 95 Prozent der Mädchen in Kenia ein bis drei Schultage im Monat, weil sie sich keine Menstruationsprodukte leisten können. 70 Prozent berichteten, dass sich dies negativ auf ihre Noten auswirkte, und mehr als 50 Prozent fielen in der Schule zurück. Auch wenn sich diese Zahl bis 2025 leicht verbessert hat, ist das Problem der Menstruationsarmut immer noch akut für kenianische Frauen und Mädchen. Nach Veröffentlichung der Studie änderte die kenianische Regierung zwar das Bildungsgesetz und legte fest, dass jedem in der Schule eingeschriebenen Mädchen „kostenlose, ausreichende und qualitativ hochwertige Damenbinden“ zur Verfügung gestellt werden müssen und „ein sicheres und umweltverträgliches Entsorgungssystem“ bereitgestellt werden muss.

Wie die IGFM berichtet, werden die dafür bereitgestellten Gelder aber oft von korrupten Beamten zweckentfremdet. Deshalb hat die kenianische Sektion der IGFM mit dem Kenianischen Roten Kreuz zusammengearbeitet, um über 1.000 Mädchen in einer der sehr armen Siedlungen Nairobis mit Binden zu versorgen.

Aktuelle Pressemitteilungen der IGFM

606, 2025

Petition: Menschenrechtsverletzungen durch Republik Kuba

Mit der Bundestagspetition 179940 "Maßnahmen gegen Kubas Menschenrechtsverletzungen" setzt die Vereine „MenschenDeCuba" e.V. und PatriaYVida e.V. ein klares Zeichen für eine menschenrechtsbasierte Kuba-Politik der Bundesregierung. Die Mitzeichnungsfrist endet am 08. Juli 2025 - bitte unterstützen Sie diese wichtige Aktion.

2805, 2025

Pakistan: Ermordet aufgrund ihres Glaubens

Seit Jahrzehnten sind Ahmadiyya-Muslime und Christen in Pakistan systematischer Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Der 28. Mai 2025 markiert den 15. Jahrestag eines der verheerendsten Terroranschläge gegen die Ahmadiyya Muslim Gemeinde in Pakistan. An diesem Tag im Jahr 2010 griffen Terroristen zwei Moscheen in Lahore während des Freitagsgebets an und töteten 94 Menschen, während mehr als 120 weitere schwer verwundet wurden.

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