Volodymyr Zbukar

Volodymyr Zbukar ist Rentner. Vor seiner Pensionierung arbeitete er als Fahrer. Volodymyr vertrat seine pro-ukrainische Haltung auch während der russischen Besatzung und wurde deswegen trotz seines körperlichen Gebrechen gefoltert und misshandelt.

Volodymyr Zbukar
Geburtsdatum: 25. Mai 1967

Verhaftet: 29. März 2022

Letzter Aufenthaltsort: Stadt Balaklija, Region Charkiw

Russisches Militär foltert schwerkranken ukrainischen Rentner

Volodymyr ist Rentner. Vor seiner Pensionierung arbeitete er als Fahrer. Volodymyr vertrat seine pro-ukrainische Haltung auch während der russischen Besatzung. Wegen seiner Standhaftigkeit und seiner Unfähigkeit, „den Kopf zu senken“ und zu gehorchen, wurde er vom russischen Militär entführt. Sie folterten und misshandelten den kranken Rentner.

Gesundheitszustand

Vor seiner Gefangenschaft litt Volodymyr an einer schweren Form von Morbus Bechterew, einer chronischen Autoimmunerkrankung, die zu einer Schädigung der Wirbelsäule führt.  Die Krankheit hat sich in den letzten 10 Jahren verschlimmert. Seine Wirbelsäule ist im Hals- und Schulterbereich gekrümmt. Es gab Fälle von Bewusstlosigkeit aufgrund eines Schmerzsyndroms oder einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Sein aktueller Gesundheitszustand ist bis heute unbekannt.

Inhaftierung

Am 29. März 2022 gegen 15.00 Uhr befand sich Volodymyr mit seinem Freund Eduard auf dem Weg nach Hause. Sie fuhren einen silberfarbenen FIAT Doblo mit dem amtlichen Kennzeichen 8337. Am ersten russischen Kontrollpunkt im Dorf Werbiwka in der Nähe der Stadt Balaklija wurde ihr Auto vom russischen Militär angehalten. Die Männer wurden auf pro-ukrainische Tätowierungen kontrolliert.

Nach Eduards Angaben wurden sie in der Kälte entkleidet, mit verbundenen Augen und gefesselt in einen Kellerraum gebracht, der aussah wie das Gelände der Spedition. Drei Tage später wurde Eduard freigelassen, nachdem er sein Auto, seine Wertsachen und sein Geld zurückgegeben hatte. Eduard weigerte sich, der Familie von Volodymyr Einzelheiten zu erzählen, da er sehr verängstigt war. Ein weiterer Zeuge, der sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Gefangenschaft befand, vermutet, dass Volodymyr am 1. April 2022 nach Belgorod (Russland) gebracht worden sein könnte.

Am 30. November 2022 erfuhr die Familie von Volodymyr, dass er im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 in der Region Belgorod inhaftiert war. Sie wurden von freiwilligen Helfern informiert, die einen Brief an Volodymyr an die genannte Einrichtung geschickt hatten. Ihnen wurde mitgeteilt, dass „der Brief dem Empfänger nach der Zensur ausgehändigt wurde“. Auf diese Weise wurde festgestellt, dass sich Volodymyr in der Region Belgorod in Russland befand.

Stand: April 2024

So können Sie Volodymyr Zbukar helfen:

Schreiben Sie dem Botschafter und fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung der Gefangenen.

Tatjana Moskalkowa, die russische Ombudsfrau (sog. „Menschenrechtsbeauftragte“)

Smolenskij Bulvar, d. 19, str. 2

119121 Moskau

Russland

Dmytrij Kusnetsow, Abgeordneter der russischen Duma

ulica Okhotnij Rjad, dom 1

103265 Moskau

Russland

Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland

S. E. Herr Sergej J. Netschajew

Botschaft der Russischen Föderation

Unter den Linden 63-65

10117 Berlin

E-Mail: info@russische-botschaft.de

Sehr geehrter Herr Botschafter/ Sehr geehrter Herr … / Sehr geehrte Frau …,

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des ukrainischen Zivilisten Volodymyr Zbukar (geb. 25.5.1967) aufmerksam zu machen, der am 29. März 2022 in Werbiwka in der Nähe der Stadt Balaklija unschuldig verschleppt und verhaftet wurde.

Ein Freund von Herr Zbukar, der mit ihm gemeinsam festgenommen wurde, berichtet, dass sie beide in der Kälte entkleidet und mit verbundenen Augen und gefesselt in einen Kellerraum gebracht wurden. Zunächst bestand lediglich die Vermutung, dass Herr Zbukar am 1. April 2022 nach Belgorod (Russland) gebracht worden sein könnte. Seine Familie erfuhr erst am 30. November 2022 von seiner Inhaftierung im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 in dieser Region.

Die Bedingungen für ukrainische Gefangene in den russischen Straflagern und Untersuchungsgefängnissen sind unmenschlich. Dort werden sie gefoltert und misshandelt. Vor seiner Gefangenschaft litt Herr Zbukar an einer schweren Form von Morbus Bechterew, einer chronischen Autoimmunerkrankung, die zu einer Schädigung der Wirbelsäule führt. Die Krankheit hat sich in den letzten 10 Jahren verschlimmert. Seine Wirbelsäule ist im Hals- und Schulterbereich gekrümmt. Es gab Fälle von Bewusstlosigkeit aufgrund eines Schmerzsyndroms oder einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Sein aktueller Gesundheitszustand ist bis heute unbekannt.

Volodymyr Zbukar ist ein unschuldiger Zivilist, der unrechtmäßig gefangen gehalten wird und unter den genannten schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen leidet. Er benötigt dringend geeignete medizinische Versorgung.

Ich appelliere an Sie, sich umgehend für die Freilassung des unschuldigen Volodymyr Zbukar einzusetzen.

Stellen Sie den sofortigen Kontakt mit seiner Familie und einen Rechtsbeistand für ihn sicher. Volodymyr Zbukar wird ohne legitime rechtliche Grundlage in Haft gehalten.

Hochachtungsvoll,

Schreiben Sie dem Botschafter und fordern sie verstärkten Einsatz für die Freilassung ukrainischer Gefangener.

Wolodymyr Selenskij, Präsident der Ukraine

Letter@apu.gov.ua (E-mail-Adresse des Büro des Präsidenten (für Beschwerden von juristischen Personen) 

vul. Bankova, 11

01220 Kyjiw

Ukraine

Kirilo Budanov, Leiter des Hauptquartiers für die Koordinierung von Kriegsgefangenen, Chef des Verteidigungsnachrichtendienstes der Ukraine

koord.shtab@gmail.com

vul. Spaska, 37

04070 Kyjiw

Ukraine

Dmytro Lubinets, Menschenrechtsbeauftragter im ukrainischen Parlament

hotline@ombudsman.gov.ua

Adresse für Briefe :

vul. Instytutska, 21/8

01008 Kyjiw

Ukraine

 

S.E. Herr Oleksii Makeiev, außerordentlicher und bevollmächtigter ukrainischer Botschafter in Berlin

E-Mail: emb_de@mfa.gov.ua

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