Erfolge

Erfolge der Menschenrechtsarbeit
Menschenrechtsarbeit braucht Ausdauer – manchmal viel Ausdauer. Vor allem dann, wenn Diktaturen sehen, dass Menschenrechtler erfolgreich arbeiten, gesellschaftlichen Einfluss gewinnen und dadurch die Willkür menschenfeindlicher Regime in Frage stellen. Es ist daher schon ein Erfolg, wenn Menschenrechtler in Gefangenschaft nicht (mehr) gefoltert werden, wenn sie Zugang zu Angehörigen bekommen und sich ihre Haftbedingungen verbessern. Manchmal aber, dauert der Einsatz wirklich lange – umso größer ist die Freude, wenn Menschenrechtler dann schließlich doch freigelassen werden.
Andrey Pristavko
Nach sieben Festnahmen wegen friedlichem Protest droht Andrey Pristavko nun eine mehrjährige Haftstrafe für seine Teilnahme am "Marsch der Freiheit" am 8. November 2020.
Esteban Rodríguez-López – Im Exil
Der unabhängige Journalist Esteban Rodríguez versuchte am 30. April 2021, den eng befreundeten und du diesem Zeitpunkt inhaftierten hungerstreikenden Künstler Luis Manuel Otero Alcántara zu besuchen. Die Sicherheitskräfte untersagten jedoch jeglichen Besuch und verhafteten Rodríguez. Nach acht Monaten Hadft wurde er von der Kubanischen Regierung im Januar 2022 aus Kuba verbannt. Seit März 2022 hält er sich in den USA auf, wo ihm Asyl gewährt wurde.
Frei: Schriftsteller Keyvan Bajan
Der iranische Schriftsteller wurde im Mai 2019 wegen "Propaganda gegen den Staat" zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Das Berufungsgericht reduzierte die Haftstrafe später auf dreieinhalb Jahre. Seit September 2020 war Bajan im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert, am 9. März 2022 kam er aus dem Gefängnis frei.
Frei: Frauenrechtlerin Neda Naji
Die iranische Frauenrechtsaktivistin Neda Naji wurde im Oktober 2022 zum wiederholten Mal verhaftet und vom Islamischen Revolutionsgericht unter anderem zu acht Monaten Haft und 60 Peitschenhieben verurteilt. Grundlage für das Urteil war ihre Teilnahme an den landesweiten Demonstrationen, die seit Mitte September letzten Jahres im Iran stattfinden.
Frei: Bürgerrechtlerin Mary Fatemeh Mohammadi
Die Bürgerrechtlerin und christliche Konvertitin Mary Mohammadi, die am 12. Januar 2020 in Teheran inhaftiert wurde, ist seit dem 26. Februar auf Kaution vorübergehend frei. Auf Twitter wies sie vor ihrer Inhaftierung auf die Unterdrückung des iranischen Volkes durch die Regierung hin.
Frei: Aktivist Lee Ming-che
Der taiwanesische Demokratieaktivist Lee Ming-che wurde im März 2017 bei seiner Einreise in die Volksrepublik China verhaftet und nach langer Isolationshaft im September 2017 zu fünf Jahren wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" verurteilt. Die Strafe war auf sein Engagement für ein pluralistisches China zurückzuführen. Am 14. April 2022 wurde er aus der Haft entlassen und konnte in seine Heimat nach Taiwan zurückkehren
Frei – Jounalistin Darya Chultsova
Darya Chultsova ist eine preisgekrönte Journalistin des unabhängigen belarussischen TV-Senders Belsat TV. Weil sie live über die brutale staatliche Gewalt gegen friedlich Protestierende berichtet hatte, wurde sie am 15. November 2020 festgenommen. Zusammen mit ihrer Kollegin Katsiaryna Andreyeva wurde sie zu zwei Jahren Haft verurteilt. Wie den beiden Frauen ergeht es vielen Journalisten in Belarus: Sie sitzen haufenweise im Gefängnis.
Frei: Svetlana Kupreeva
Die belarussische Buchhalterin Svetlana Kupreeva wurde im Juni 2020 von Geheimdienstlern verhaftet, weil sie einen Herausforderer Lukaschenkos bei den Präsidentschaftswahlen unterstützte. Im Oktober 2021 kam sie nach über einem Jahr in Untersuchungshaft aus dem Gefängnis frei.
Schriftstellerin Golrokh Iraee
Die Iranerin sitzt seit September 2022 wieder im Gefängnis. Im Rahmen der landesweiten Proteste wurde sie nach ihrer Freilassung im Mai 2022 erneut verhaftet. Da sie sich weigerte, sich für ihre Protestteilnahme zu entschuldigen, wurde sie wegen „Versammlung und Absprache mit der Absicht, die Sicherheit des Landes zu stören“ und „Propaganda gegen das Regime" zu fünf Jahren Haft verurteilt.