Majid Reza Rahnavard exekutiert

Iranische Revolution: Mullahs exekutieren weiteren Demonstranten
IGFM: Regime mordet aus Angst vor Demokratiebewegung
Frankfurt am Main/ Teheran, 12. Dezember 2022 – Nach Mohsen Shekari wurde nun auch Majid Reza Rahnavard durch das iranische Regime exekutiert. Weitere Todesurteile wurden bereits ausgesprochen, die Umsetzung kann jeden Tag erfolgen, warnt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Unter den Tausenden Inhaftierten sind auch Minderjährige. Die IGFM veröffentlicht ihre Namen und appelliert an Politik und Zivilgesellschaft, sich für sie einzusetzen.
„Todesurteile, gefällt in unfairen Schnellverfahren spiegeln die Angst des Mullah-Regimes vor der Demokratiebewegung. Die jetzt erfolgte zweite Hinrichtung und mögliche drohende Todesurteile für inhaftierte Minderjährige beweisen, dass der ‚Oberste Führer‘ Ali Khamenei und seine islamistischen Milizen mit barbarischer Härte gegen den Verlust ihrer Herrschaft kämpfen.“, so Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

Nach Mohsen Shekari wurde nun auch Majid Reza Rahnavard am 12. Dezember 2022 (Bild) durch das iranische Regime exekutiert.
Im ganzen Land wurden seit dem Start der landesweiten Proteste im September 2022 über 18.000 Personen verhaftet und inhaftiert, bei vielen fehlt jede Information über den Aufenthaltsort und die Anklage. Die IGFM weist auf mehrere Minderjährige hin, die verhaftet wurden und denen nun schwerwiegende Folgen drohen, im Extremfall sogar die Todesstrafe. Dazu zählen Mohammad Shahbakhshnia, 16 Jahre; Arian Farzamnia, 17 Jahre; Sheno Ahmadian, 16 Jahre; Ayda Lotfi, 17 Jahre; Amir Mehdi Jafari, 17 Jahre; Maziar Shahbakhsh, 17 Jahre.
Die IGFM macht auch auf den jungen Iraner Seyed Mohammad Hosseini aufmerksam, der zum Tode verurteilt wurde. Seine Eltern leben nicht mehr, der Druck auf die iranischen Behörden muss nun durch die weltweite Zivilgesellschaft erfolgen. Auch der Mediziner Dr. Hamid Ghare-Hassanlou und die drei Rapper Toomaj Salehi, Saman Yasin und Behrad Ali Konari haben ein Todesurteil erhalten.
Die IGFM appelliert an deutsche Abgeordnete sich für diese Personen konkret mit einer politischen Patenschaft einzusetzen. Seit dem Jahr 2011 hat die IGFM bereits über 200 politische Patenschaften initiiert. Dabei übernehmen Abgeordnete der Landtage, des Bundestages und des Europaparlaments eine ideelle Patenschaft für einen politischen Gefangenen und setzen sich öffentlich für dessen Freilassung ein. Bei etwa der Hälfte der politischen Patenschaften konnte eine Verbesserung der Lage der Inhaftierten erreicht werden. Gemeinsam mit Behrouz Asadi, dem Leiter des Migrationsbüros Rheinland-Pfalz/ Hessen der Malteser und weiteren Aktivisten aus dem Rhein Main Gebiet, sollen nun auch Patenschaften gezielt für inhaftierte Minderjährige im Iran umgesetzt werden.