Gefangene in China

Das im April 2011 gestartete politische Patenschaftsprogramm der IGFM schenkt inhaftierten Bürgerrechtlern, Journalisten, Demonstranten und weiteren politisch Verfolgten in China eine Stimme.

„Öffentlichkeit schafft Schutz für Menschenrechtsverteidiger und Bürgerrechtler“

Einsatz für politische Gefangene in China

Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 wird die Volksrepublik China durch die autoritäre Ein-Parteien-Regierung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geführt. Seitdem wird jegliche Form organisierter politischer Opposition unterdrückt. Sowohl MenschenrechtsverteidigerInnen als auch religiöse Minderheiten werden inhaftiert, gefoltert oder verschwinden gar spurlos in sogenannten Schattengefängnissen. Im Falle der uigurischen Bevölkerung im Nordwesten Chinas kommt es zu Masseninternierung, Überwachung und Zwangsarbeit.
Und dennoch engagieren sich zahlreiche Menschen unter Einsatz ihres Lebens für Freiheit und Menschenrechte in China. Ihren Einsatz und ihr Engagement als MenschenrechtsanwältInnen, unabhängige JournalistInnen, WissenschaftlerInnen und kritische BürgerInnen bezahlen sie häufig mit ihrer Freiheit oder gar ihrem Leben.

Ilham Tohti

Der Menschenrechtler und Wirtschaftsprofessor Ilham Tohti setzt sich seit zwei Jahrzehnten für einen offenen und verständnisvolleren Dialog zwischen den Uiguren und den anderen Völkern Chinas ein. Als Uigur ist Tohti ein Opfer der systematischen Repression der Regierung in Xinjiang geworden. Am 23. September 2014 wurde er in einem zweitägigen Scheinprozess zu lebenslanger Haft verurteilt.

Prince Wong Ji-yuet

Prince Wong Ji-yuet gehört zu den sogenannten jungen Demokraten Hongkongs. Sie ist seit ihrer Jugend politisch aktiv und kandidierte bei den "illegalen" Vowahlen vom Juli 2020 zum ersten Mal für ein politisches Amt. Für ihr Engagement sitzt sie hinter Gittern, wo genau ist unbekannt.

Jimmy Lai

Der Milliardär Jimmy Lai nutzte seine Plattform, um für die Pressefreiheit und Demokratie zu kämpfen. Er gab unter anderem die pro-demokratische Zeitung Apple Daily heraus und beteiligte sich bei friedlichen Protesten. Er wurde aufgrund seiner Teilnahme an den pro-demokratischen Protesten in Hongkong verhaftet. Derzeit verbüßt er eine Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängnis wegen vermeintlichen Betruges. Im September 2023 soll das Verfahren unter dem nationalen Sicherheitsgesetz fortgeführt werden, womöglich hat er mit lebenslanger Haft zu rechnen.

Li Yanhe

Li Yanhe ist der jüngste Fall von taiwanesischen Staatsangehörigen, die in China verschwunden sind und erst Monate später als verhaftet bestätigt wurden. Li wird von China verdächtigt, Aktivitäten zu betreiben, welche Chinas nationale Sicherheit gefährden.

Joshua Wong

Joshua Wong setzte sich seit seiner frühen Jugend für die Demokratie in Hongkong ein. Immer wieder wurde er angeklagt und inhaftiert, jetzt wurde er nach Chinas "Nationalem Sicherheitsgesetz" zu über vier Jahren Haft verurteilt. Anfang Juni 2025 wurde Wong erneut angeklagt.

Dr. Li Lizhuang

Der ehemalige orthopädische Chirurg Dr. Li Lizhuang wurde zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Als Angehöriger der buddhistischen Meditationsbewegung Falun Gong, wird Li im Gefängnis täglich gefoltert.

Warum ich politischer Pate bin

„Als Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe setze ich mich auch persönlich durch Patenschaften für Menschen ein, die in Gefängnissen ausharren, nur weil sie ihre Meinung geäußert haben.“ – Sebastian Brehm (CSU), MdB.

Erfolge der Menschenrechtsarbeit

Menschenrechtsarbeit braucht Ausdauer – manchmal viel Ausdauer. Vor allem dann, wenn Diktaturen sehen, dass Menschenrechtler erfolgreich arbeiten, gesellschaftlichen Einfluss gewinnen und dadurch die Willkür menschenfeindlicher Regime in Frage stellen. Es ist daher schon ein Erfolg, wenn Menschenrechtler in Gefangenschaft nicht (mehr) gefoltert werden, wenn sie Zugang zu Angehörigen bekommen und sich ihre Haftbedingungen verbessern. Manchmal aber, dauert der Einsatz wirklich lange – umso größer ist die Freude, wenn Menschenrechtler dann schließlich doch freigelassen werden.

Erfolge der Menschenrechtsarbeit

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